Ich möchte doch einmal wagen dagegen zu reden, gegen diesen sehr kurzen Text, der sich gegen eine Protestbewegung richtet.
Jetzt muss ich nur mal abwägen wogegen, denn gegen Absatz 1 bis 4 von insgesamt 12 bin ich machtlos, weil diese Zeilen mich als Betroffenen nicht im geringsten treffen oder ansprechen. Da erklärt er seine Meinung, eine Anekdote vom Hinfallen eines Kindes und den Empörungsschaum von Mitläufern.
Absatz 5 beschäftigt sich mit seiner freien Meinungsäußerung zu den guten Sendern und die von ihm empfundene Möglichkeit, jederzeit anspruchsvolle Programme nutzen zu können.
Nun gut, das kann ER.
Absatz 6 eröffnet mir endlich einen Zugang zu seiner Meinung, denn da gibt Herr Hans endlich zu, dass er nicht alles gutheißen kann. Und er hofft auf schnelle Beseitigung der Missstände: ein Fernsehkritikier guckt wohl soviel Fernsehen, bis er die Geschichtsstunden aus der Schule wieder vergessen hat?! (gäbe es nur die ideale Beseitigung von Missständen, müsste man nicht unterteilen zwischen Reform und Revolution)
Das Nachplappern, so wie es von Herrn Hoff uns vorgeworfen wird, wollte ich mal sein lassen und habe mich in meiner Stadt mit dem Verteilen von Flugblättern beschäftigt, und dabei auch ganz gern mal Leute befragt, was sie zu der derzeitigen Situation MEINEN, der überwiegende Teil ist gegen die derzeitigen Zustände (Abgabensystem) , der Grund, warum Lokalbesitzer die Flyer nicht aushängen möchten ist hauptsächlich der der Polarisation der Kundschaft (Verlust eines Teils von Kunden). Das ist nachvollziehbar und nicht mutlos sondern irgendwo auch der goldene mittlere Weg. Wenn ich zum anderen eine Kassiererin frage, warum sie zahlt und doch eigentlich nicht möchte, dann erklärt sie mir, dass sie sich als wehrlos empfindet und zahlt, weil es alle ja müssen.
JETZT habe ich nachgeplappert, was ICH gehört habe.
Das Abgabensystem wird von einem großen Teil der Bevölkerung als ungerecht empfunden, das Programm sei, wie es auch immer geartet ist. Fett ist das System (das Programmmenü) und es würden mir persönlich 5 Sender ausreichen, um satt zu werden (meine erste Fernbedienung hatte früher genau 8 Programmplatzknöpfe).
Nun aber weiter, nun wird gewettert, dass man von der Angriffsseite (Partisanen) her auf jede geleistete Kleinigkeit des Rundfunkriesen eingeht, das ist taktisch/strategisch ok, solange wir neue Vorlagen bekommen (eine viel wichtigere war der endlich aber nur beim ZDF stattfindende Prozess gegen den mit Politikern besetzten Rundfunkaufsichtsrat). Wir haben eine Machtasymmetrie und damit können wir uns wirtschaftlich, politisch und finanziell nicht mit gleichen Mitteln messen; das funktioniert nicht.
Absatz 8:„Was mich stört, ist die wohlfeile Empörung in der Breite. In Legionenstärke stürzen sich die Kritiker aufs System und geißeln es als Ganzes. ARD und ZDF – brauchen wir nicht. Ist sowieso alles Betrug.“ (Hans Hoff über die Kritiker)
Alles nicht, Betrug ist es aber, der Wirtschaft(Konzerne, Filialen) und den Städten mehr Balastung zuzumuten, die auf den Einzelnen zurückfallen muss.
Absatz 9: „Nur mal zur Erinnerung. In Deutschland gelten Gesetze, und die werden beschlossen von demokratisch gewählten Volksvertretern“
Dagegen brauche ich nur mit sehr wenigen Worten zu sticheln: Biedermeier, Vormärz, Karlsbader Beschlüsse, bzw. ganz kurz Revolutionsangst!
Absatz 10: „Die Empörer können natürlich auch deshalb so laut schreien, weil ARD und ZDF nicht in der Lage sind, sich adäquat zu wehren. Was zählen schon Fakten, wenn die Schlagzeilen so viel besser klingen?"
Die Fakten... sind noch nicht zur Gänze offengelegt und enthalten immer wieder Abgründe (Veruntreuungen von Geldern).
In Absatz 11 wird vom Hänschen seine eigene Meinung zum dritten Mal geäußert, das macht aber nicht 3 Meinungen, es bleibt eine, SEINE. Wenn wir für öffentliche Einrichtungen und Straßen und Laternen bezahlen, dann aber auch, weil wir sie nutzen, die werden dann nämlich auch regional bezahlt, soll heißen, da setzt man sich dann mit der eigenen Stadt/ Kommune auseinander und nicht mit diesem Riesenmoloch.
Ich hoffe, das von mir Geschriebene klang dem weinerlichen Hänschen nicht ebenbürtig.