Nehmen wir an, dass du aus relegiösen Gründen kein Fernsehen anschauen darfst.
Ich glaube nicht, dass es eine Religion gibt, in der du nicht Fernsehn schauen darfst ;-)
Die meisten Religionen sind ja deutlich älter und werden das klassische Fernsehen locker überleben. Und selbst die Antroposophen sehen das glaube ich mehr als einen Ratschlag als ein Gebot an.
Außerdem sind wir alles erwachsene Menschen und können tun und lassen was wir wollen.
Die freie Entfaltung der Persönlichkeit ist glaube ich der entscheidende Punkt. Also dass ich mein Leben so gestalte, wie es mir sinnvoll erscheint und mich dabei bemühe, anderen nicht nur möglichst wenig Schaden zuzufügen und sondern mir es vielleicht sogar gelingt, zu helfen und für andere da zu sein.
In diesem Rahmen entscheide ich mich dann gegen Fernsehen, da es ein ungeheurer Zeitfresser ist, der die Menschen sozial isoliert und der mich leicht von dem (in meinem Fall religiösen) Weg, für den ich mich entschieden habe, abbringen kann. Dies ist jedoch meine rein persönliche Entscheidung.
Diese rein persönliche Entscheidung ist jedoch als Recht auf ungestörte Religionsausübung im Grundgesetz verankert und nicht einfach so weg zu mauscheln.
Gleichzeitig glaube ich jedoch inzwischen, dass dies nicht die Lösung der Problematik mit dem ÖRR ist. Was wir hier brauchen ist eine
soziale und nutzungsabhängige Reform des Rundfunkstaatsvertrags. Nutzungsabhängig heißt für mich, den ÖRR verschlüsseln und nur wer dafür zahlen möchte, sowie Hartz IV Empfänger, können das nutzen.