Habe keine Angst. Ich habe viele Zeitungsinterviews gegeben und das ist sehr entspannt. Die meisten waren bisher derart, dass ich ein Fragenkatalog bekam und diesen ganz entspannt beantworten konnte.
Etwas hektischer sind Radiointerviews, da man hier keine Zeit zum Nachdenken hat. Man muss hellwach sein und immer bereit sein, aus der Hüfte zu schießen. Nach dem zweiten Radiointerview wird das aber quasi zu Routine.
Zum Fernsehen sollte ich vor ca. 4 Wochen eingeladen werden. Das war zu einer Runde mit dem SWR, in der ich in der Höhle des Löwen mit Eicher und Co. hätte diskutieren müssen. Den Stress wollte ich mir nicht antun, denn da hätte ich allein gegen die feudalen Herren keine Chance und die hätten mich regelrecht ausgeschlachtet.
Also, sei entspannt, denn das ist ganz locker. Meistens gibt es auch mehr oder minder guten Kaffee ;-)
Zu den Themen: Die fallen dir schon ein. Du musst aber einige Floskeln auswendig lernen, die beim Leser sitzen. Dazu zählt z. B. das Thema
Solidarität – Hier folgendes beantworten:
Solidarität ist das Schlagwort – ein schönes Wort. Aber was bedeutet Solidarität in diesem Kontext? Solidarisch mit wem? Ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Jahr 2013 wirklich wichtig für das Zusammenleben? Und wenn ja, so wichtig, dass man sich gleich 23 Fernseh- und 77 Radioprogramme für fast 8 Milliarden EUR im Jahr leisten muss?
Hier bedeutet der Begriff der Solidarität etwas anderes: Frau WDR-Intendantin Monika Piel bekommt inkl. Aufwendungen für ihren Dienstwagen ein Grundgehalt von 330.000 EUR im Jahr, weitaus mehr als unsere Bundeskanzlerin und das aus Zwangsbeiträgen. Und wer zahlt diese Beiträge? Z. B. die allein erziehende Frisörin, die 200 Stunden im Monat auf den Füßen steht, um gerade einmal 700 EUR für ihren Unterhalt nach Hause zu bringen. Sie muss gleich 18 EUR Rundfunkbeitrag bezahlen, was 2,5% ihres Einkommens ausmacht (bei Frau Piel entspricht das 0,00045% ihres Gehalts!). Ist das die vielzitierte Solidarität?
Was auch immer kommt, ist das Thema Bildung – Der ÖRR hätte einen Bildungsauftrag. Hier einfach entgegnen, dass für Bildung die Schulen zuständig sind. Während im ganzen Land Kitas fehlen, Kindergärten teurer werden, Schulen zerbröseln und Unis überfüllt sind, werden 7,5 Milliarden angeblich für Bildung durch den ÖRR ausgegeben. Musikantenstadel, Lindenstraße & Co. – Ist das die viel zitierte Bildung. Darüber hinaus gibt es das Internet: Hier kann man "Bildung" viel kostengünstiger produzieren und das ohne Sendezeiten. Nein, der ÖRR bildet nicht – das ist auch nicht bewiesen und eher das Gegenteil ist festzustellen. Bildung den Schulen!
Dann wird nach Informationsauftrag gefragt. Hier ist die Antwort klar: Dafür braucht man nur einen einzigen Sender. Dieser kann aus Steuermitteln bestritten werden.
Dann die Forderungen:
- Die Abschaffung der Zwangsgebühren bzw. des Zwangsbeitrags ab 2013 zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
- Ein bundesweit kostenlos empfangbares Fernseh- und Radioprogramm für die Übermittlung von Nachrichten und Informationen und für die Koordinierung im Katastrophenfall, Finanzierung aus Steuermitteln.
- Deren Kontrolle sollte durch einen demokratisch gewählten Bürgerrundfunkrat erfolgen.
- Die Finanzierung der anderen öffentlich-rechtlichen Sender sollte ausschließlich durch Verschlüsselung, Werbung oder eine Mischung von beiden erfolgen.
Das Interview ist fertig!