Pardon, aber diese Nachricht kommt nicht ganz aus dem heiteren Himmel, oder?
Daß die Aufsichtsgremien mit Strohpuppen aus der Politik besetzt sind und die Fernsehanstalten genauso Wirtschaftsnah sind wie die Politiker auch, das pfeifen die Vögel schon lange von den Dächern. Freie Meinungsäußerung ist nahezu ausgestorben. Wenn ich alleine mal an die üblichen, politischen Diskussionen im Fernshen, wie Plasberg, Maischberger, Will, Illner, Lanz und Jauch erinnern darf, das sind Erkenntnisverhinderungsmaschinen. Oder will mir irgendjemand hier sagen, daß es dort einen Austausch von Argumenten gibt? Die Moderatoren diktieren den Gesprächsverlauf mit den vorausgewählten, zumeist neoliberalen Gästen. Natürlich stets im Ungleichgewicht und niemals ist genug Zeit ein Thema halbwegs zu klären, dauernd wird von einem Thema zum anderen gehetzt. Jeder Gast hat nur ein kleines Kontingent an Redezeit und er muß die Frage des Moderators beantworten, auf keinen Fall anfangen selber zu reden. Ich nenne das gerne "Zwangsjackendiskussion".
Warum wird bei den ernstesten Themen geplaudert und gelacht wie bei einem Kaffe-und-Kuchen-Treffen? Weil es ihnen einen feuchten Dreck kümmert, über ernsthafte Lösungsmöglichkeiten zu reden, an die niemand von den wohlhabenden Nutznießer interessiert ist. Sie experimentieren, wie weit sie es treiben können, ohne offiziell eine Diktatur ausrufen zu müssen. Zur Zeit funktioniert doch noch alles prima (für die Oberschicht), wir haben sogar noch viel Spielraum bis wir auf dem Level von Nordkorea oder Weißrussland sind.