Da die meisten Widerständler genau wissen, was sie tun, es ihnen überhaupt nicht ums "mithalten" geht und sie eben keine Angst vor den Konsequenzen haben, spricht Herr Schönenborn hier die grosse Masse der sich in der Menge versteckt haltenden Mitläufer an. Gerade diesen meinungs- bzw. der Medienmacht gegenüber hilflosen Menschen ist es wichtig, die Attribute des "Losers", der Unzeitgemäßheit und der Ängstlichkeit von sich weisen zu können. Das geht besonders gut, wenn es ihnen einer "von oben" attestiert. Herr Schönenborn sagt dieser Gruppe mit seinen Worten ja gleichzeitig auch indirekt , dass sie zu der Gruppe der im Konkurrenzkampf (welcher Art auch immer) mithaltenden, der Modernen und Angstlosen zählen.
Es ist Taktik. Es muss überhaupt keine Überzeugung von ihm sein. Also nicht lange ärgern. Jeder von uns hier weiss, wie lange und wo er "mithalten" will, wo er am Alten festhalten will und was er sich für die Gegenwart und Zukunft vorstellt. Und eine berechtigte Angst vor unrechtmäßiger Drangsalierung, Vollstreckung und Pfändung hat, abgesehen von der daraus deutlich werdenden (Medien)macht über Legislative, Judikative und Exekutive mit einem ÖRR-Auftrag rein gar nichts zu tun.
„Eine ewige Erfahrung lehrt jedoch, daß jeder Mensch, der Macht hat, dazu getrieben wird, sie zu mißbrauchen. Er geht immer weiter, bis er an Grenzen stößt. Wer hätte das gedacht: Sogar die Tugend hat Grenzen nötig. Damit die Macht nicht mißbraucht werden kann, ist es nötig, durch die Anordnung der Dinge zu bewirken, daß die Macht die Macht bremse.“ (Montesquieu)