Ich habe direkt den Eindruck, dass diese explosive Dramatik ungefähr eine Woche zu früh abläuft.
Ein geframetes Thema ("framing" hier mal nur technisch gemeint) hält sich ungefähr drei Wochen, das Maximum Anfang der dritten Woche.
Begonnen hat das Thema augenscheinlich am 18.11. mit dem Interview mit Markus Kurze:
„Ohne Druck keine Veränderung“ - Interview mit medienpol. Sprecher M. Kurzehttps://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=34474.0Das sind schon zwei Wochen her. Letzte Woche kamen täglich neue Einschläge. Von wegen "einschreiten" aus dem Munde eines hochrangigen Bundespolitikers der SPD und so.
Das geht erstmal noch eine Woche so weiter. Was auch immer noch kommen kann. Der Koalitionsbruch wird ja schon angekündigt (vielleicht schon besagtes Maximum). Was dann noch? Rücktritt Haseloffs? Auflösung der renitenten CDU-Fraktion? Änderung der Geschäftsordnung oder Anwendung von Verfahrentricks? Auflösung des Landtags von Sachsen-Anhalt?
Das wäre ja dann voll gelebte Demokratie für dieses "Allerheiligste" (
): Ein Landtag opfert sich für
die Pensionen der Intendanten den deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Wenn der Landtag nicht aufgelöst wird, dann bleibt noch eine Woche. Welche Sauherde kann da noch durch Magdeburg getrieben werden? Wie gesagt: alles eine Woche zu früh.
Aber - es passiert schon
bereits jetzt: Auf einmal wird der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk selbst - als Institution - richtig sichtbar. Es sind nicht mehr nur seine Sendungen, die irgendwie aus der Steckdose kommen. Jetzt schreiben Journalisten und diskutieren politisch interessierte Menschen über den deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der sich bislang bedeckt gehalten hatte.
(Man vergleiche mal, wie die Berichtserstattung in Sachen dt. örR im Jahr 2015 und jetzt war. Da ist schon viel mehr Bewusstsein entstanden. Das Stichwort "Hoher Rundfunkbeitrag" ist nicht mehr igitt-tabu, sondern wird immerhin schon diskutiert!)
Ich würde sagen: Es ist fast egal, die Beitragserhöhung durchzudrücken oder nicht durchzudrücken. Das Desaster für den deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird im Jahre 2021 als große zweite Welle anrollen.