Da komme ich mal von der wissenschaftlichen Seite:
Zur "Wissenschaft" als Ganzer gehört es dinglich dazu - sonst wäre es keine Wissenschaft - dass "man" nicht "weiß", "wer" nun "recht" hat. Man kann nur sagen, was falsch ist oder was zumindestens noch ausdifferenziert betrachtet werden sollte. Die Forschung beschäftigt sich mit dieser Ausdifferenzierung, um wenigstens für kleinste Teilaspekte sagen zu können, ob sie falsch sind oder vielleicht auch wahr.
Eine "herrschende Meinung" gibt es nur bei Juristen (und beim deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk).
"Lehrmeinung" oder "Schulmeinung" kommt oft von Außenseitern, die sich für verkannte Genies halten, während ihre alternativen Auffassungen leicht als falsch aufgelöst werden oder - was meistens der Fall ist - schon Jahrzehnte vorher gedacht und bereits längst widerlegt wurde, also schlicht überholt sind.
Ein Radiosender hat gar nicht die Erfahrung, selbst zu "entscheiden", welche "Lehrmeinung" die "vordergründige" ist. Aber Stimmung schüren, das können ARD und ZDF ganz toll.
Ich erinnere daran, wie der Begriff der "Herdenimmunität" im April 2020 als ganz besonders furchtbar unanständig galt; nun wird darüber diskutiert...
Ebenso wurden die Aerosole auch verlacht ("man soll sich nicht vorstellen, dass die Luft voller Viren sei" - irgendwann im Februar 2020)
Mit dem Maskenschutz genauso: die Infektiologen sagten im Februar, dass normale Atemschutzmasken sinnlos sind, weil das Virus viel zu klein dafür ist. Für mich ist das nach wie vor nur ein Spuckschutz und ein kleines bisschen Reduktion betreffs der Aerosole, weil Tröpfchen absorbiert werden. Der kontraproduktive Effekt ist aber auch eingetreten: dank der "Sicherheit" mit Stoffmasken werden Mindestabstände nicht mehr eingehalten.
Tut mir leid, aber wenn ich die Infektionszahlen jetzt Ende November so sehe, tappt man ganz schön im Dunkeln. Alle rennen seit Monaten mit Maske herum, halten Abstand, sperren ihre Alten in den Heimen ein, sagen Parties ab, vermeiden Kontakte, geben sich nicht die Hand usw.
Trotzdem gibt es Ausbrüche und Super Spreadings und eine fette zweite Welle. Das Argument, die zweite Welle wäre noch heftiger gekommen, lasse ich nicht gelten. Das ist mir zu billig, eben, weil man über die Verbreitung noch zu wenig weiß.
Ich glaube, dem Virus ist es ziemlich egal, was mir machen - es breitet sich nach seinem Geschmack aus.
Aber die örr Sender stellen sich hin und "wissen", was wir wissen dürfen.
Und das ärgert mich!
Es sind nur Journalisten. Im Normalfall rufen sie um 11 Uhr vormittags drei Experten an; wenn sie einen erwischen, befragen sie den bis 12 Uhr. Dann wird noch ein bisschen geguhgelt und um 14 Uhr wird der Artikel geschrieben. So geht Wissenschaftskompetenz bei Journalisten. Journalisten wissen gar nichts.
Vor einiger Zeit hat mich ein Freelancer (fester Freier des WDR) wegen Kernkraft ausgefragt. Dass das Problem der Atommüllentsorgung (-lagerung whatsoever) ein richtiges Riesenmonsterproblem ist, wusste er gar nicht. Die Diskussion um die Endlagersuche kommt ja erst jetzt auf.