spiegel.de, 22.11.2020
Medien-Staatsvertrag
Haseloff will AfD-Problem lösen
[...] Die SPD forderte bereits ein Einschreiten der Bundesspitze der CDU. […]
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/rundfunkgebuehren-reiner-haseloff-will-afd-problem-loesen-a-b76ddea9-52cb-4c34-9eb8-b73c491924ae
Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man über diese "journalistische Blüte" von Spiegel Online wirklich nur noch lachen. Den ganzen Artikel werde ich mir bestimmt nicht antun.
Das fängt schon in der ersten Zeile mit "Medien-Staatsvertrag" an. Dem Autor, oder der Autorin ist also nicht einmal bekannt, dass es hier gar nicht um den Medienstaatsvertrag geht. Tolle Leistung und tolles Hintergrundwissen und damit beste Voraussetzungen um einen journalistischen Artikel zu schreiben.
Natürlich darf auch nicht fehlen, dass Gebühr und Beitrag mal wieder munter in einen Topf geschmissen werden.
Steht im Artikel auch, dass es schließlich seit 2009 keine Erhöhung gegeben hätte? Bei dessen "Qualität" darf dieser Punkt eigentlich auch nicht fehlen.
Dann die Titelzeile, also der grüne Text.
Da gibt es also ganz plötzlich ein AfD-Problem. Wo ist denn das nun schon wieder hergekommen?
Und dann das Hirngespinst von einer Kooperation der CDU Fraktion mit der AfD. Da haben rein zufällig die Fraktionen zweier Parteien die gleiche Meinung und schon taucht aus dem Nichts eine ominöse Kooperation auf? Sehr interessante Ansicht.
Dann dieser Satz:
[...] Die SPD forderte bereits ein Einschreiten der Bundesspitze der CDU. […]
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/rundfunkgebuehren-reiner-haseloff-will-afd-problem-loesen-a-b76ddea9-52cb-4c34-9eb8-b73c491924ae
So so, die SPD fordert also? Ich mag mich zwar täuschen, aber es geht hier doch wohl um eine Abstimmung auf Landesebene. Ich denke nicht, dass die Bundesebene eine Berechtigung hat, sich da einzumischen, oder gar
einzuschreiten.
Die SPD scheint immer mehr Probleme mit dem Verständnis einer Demokratie zu haben und ihr Verhalten mutet beinahe schon kindisch an. Wenn sie es absolut nicht ertragen kann, dass nicht immer jeder ihrer Meinung ist, dann befindet sich diese Partei vielleicht im falschen System?
Noch eine Anmerkung zu dem Hinweis.
Also ich persönlich glaube, dass jede Schülerzeitung eine journalistisch qualitativere Arbeit fabrizieren kann, als wie so einen Artikel. Und dieser Artikel ist nur einer von sehr vielen.
Die Autorinnen und Autoren dieser Artikel werden allerdings dafür auch bezahlt. Und diese Kosten schlagen sich auch im Kaufpreis für solche Medien nieder.
Da kann man wohl auch erwarten, dass diese Herrschaften ihren Job wenigstens ein bisschen gewissenhafter ausführen.
Es kann jedenfalls nicht unsere Aufgabe sein, kostenlos einen Teil ihrer Arbeit zu machen. Wem ein bisschen Recherche schon zuviel Aufwand bedeutet, der sollte sich vielleicht ernsthaft fragen, ob er nicht möglicherweise den falschen Beruf gewählt hat.
Nachtrag:
Hat nicht sogar einmal Frau Dreyer (SPD), MP-Rheinland-Pfalz, Herrn Schäuble kritisiert, er würde sich in Dinge einmischen, die ihn nichts angehen weil Rundfunk Ländersache sei?
Dreyer belehrt Schäuble in Sachen Rundfunkbeitrag (01/2015)
https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=12899.0Spiegel, 30.01.2015
Dreyer belehrt Schäuble in Sachen Rundfunkbeitrag
[...]
http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/dreyer-belehrt-schaeuble-in-sachen-rundfunkbeitrag-a-1015846.html
Daraus zitiert:[...] "Ich gehe nicht davon aus, dass wir den Beirat an die Kompetenzordnung des Grundgesetzes erinnern müssen, wonach Rundfunk in die Zuständigkeit der Länder fällt", schreibt Dreyer [...]
Tja, dann würde ich mal vorschlagen, dass Frau Dreyer nun einmal ihre eigenen Parteikollegen in führsorglicher Manier darüber belehrt.
"Wenn so eine Welle des Aufruhrs durch das Land geht, wenn "es in der Luft liegt", wenn viele mitmachen, dann kann in einer letzten, gewaltigen Anstrengung dieses System abgeschüttelt werden."
(II. Flugblatt der Weißen Rose)
"Fear. It's the oldest tool of power. If you're distracted by fear of those around you, it keeps you from seeing the actions of those above."
(Mulder)
"Die Meinungsbildung muß aber absolut frei sein; sie findet keine Grenze."
(Dr. H. v. Mangoldt - am 11. Januar 1949)