Wenn der NDR sich so vehement gegen eine Akteneinsicht sperrt, nährt das natürlich den Verdacht, dass sich dort Dinge finden würden, die den NDR entweder rein gar nichts angehen, oder aber solche, die bisherige Forderungen - z. B. die Offenlegung von Zahlungen vormaliger Mitbewohner - bestätigen würden. Letzteres wäre nicht nur peinlich für den NDR, sondern, sofern vor Gericht Unkenntnis über solche Zahlungen behauptet wurde, womöglich Prozessbetrug.
Wenn der NDR die Akteneinsicht partout nicht will, wird er womöglich keinen rechtsmittelfähigen Bescheid ausstellen, bzw. sich damit u. U. viel Zeit lassen. Denn am Ende der Intensivierung dieser "Brieffreundschaft" stünde ein Gericht, das den Anspruch auf Einsicht bestätigen könnte. Schließlich geht es hier nicht um Journalismus, sondern mehr oder weniger um Buchhaltung. Und selbst wenn ein Gericht zunächst nicht pro Einsichtnahme entscheidet, so bliebe der Rechtsweg, womöglich bis "ganz oben". Dass die bisherige Weigerung dem Sender am Ende nützt, ist daher durchaus zu bezweifeln.
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.