Ich stelle bei dem Thema immer wieder fest, dass die Zweifler oder Gegner des BGE stets von "Wohltaten" oder von "Leben auf Staatskosten" reden. Frage: Wer oder was ist der Staat?
Es scheint sich über die Jahrhunderte hinweg mit Erfolg in unseren Köpfen manifestiert zu haben, dass wir nicht mehr wert sind, als dass wir für unsere Lebensgrundlage schweißtriefend, leidend und gequält selbst zu sorgen haben. Ich habe selbst mal den Satz an mich gerichtet gehört: "Ja, dir macht die Arbeit ja Spaß und du kannst das gut. Da brauchst du dich ja auch nicht so anstrengen!" Und deshalb ist meine Tätigkeit von minderem Wert? Das Gegenteil ist doch der Fall:
Wenn die Menschen ihre Arbeit selbst aussuchen können und das arbeiten, was ihnen wirklich liegt, dann gehen sie doch mit Freude und großer Motivation ihrer Erwerbstätigkeit nach und es bleibt auch noch Energie für andere Dinge im Leben. (Es gibt nämlich noch andere Lebensthemen außerhalb der Erwerbsarbeit!)
Heute sehe ich viele Millionen Menschen, denen die Würde und das Recht auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit genommen wurde. (Ich gehörte lange dazu). Und offensichtlich glauben hier viele, das sei in Ordnung so.
Das scheint zumindest für zwei Berufsgruppen ganz zufriedenstellend zu sein: für Ärzte und Psychotherapeuten.
Zur Finanzierung: Nachweislich kann man bei Fachleuten wie Volkswirte nachlesen, dass das BGE sich gut selbst finanziert. Man hat dazu übrigens mal Aussagen unseres Finanzministers zu Hilfe genommen. Die gesamten sogenannten Transfairleistungen in Deutschland sind so hoch, dass allein davon jeder Bürger dieses Landes sogar 12500 € erhalten könnte. Also, da stellt sich die Frage nach der Finanzierung zunächst mal gar nicht.
@syna: deine mathematischen Vergleiche gefallen mir gut. Sie bringen mit wenig Worten Klarheit in unsere derzeitige gesellschaftliche Situation. Erschreckend finde allerdings, dass so viele das auch noch in Ordnung finden.