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Autor Thema: „Gniffkes Redaktion hat den kritischen Journalismus schon vor Jahren ‚beerdigt‘“  (Gelesen 828 mal)

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Nachdenkseiten, 28.03.2019

„Gniffkes Redaktion hat den kritischen Journalismus schon vor Jahren ‚beerdigt‘“

Marcus Klöckner im Interview mit Friedhelm Klinkhammer* und Volker Bräutigam**

Zitat
Der Chefredakteur von ARD-aktuell Kai Gniffke könnte bald zum Intendanten des Südwestdeutschen Rundfunks (SWR) gewählt werden. Die NachDenkSeiten sind schon mehrmals darauf eingegangen. Die Personalie ist wichtig. Deshalb legen wir nach: Zwei der bekanntesten Kritiker der ARD-Tagesschau, Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam, gehen im NachDenkSeiten-Interview scharf mit der Personalie Gniffke ins Gericht. „Diesen Kandidaten für „unabhängig“ auszugeben – und damit kann hier ja nur journalistische Unabhängigkeit gemeint sein –, zeigt, dass die Strippenzieher entweder nicht wissen, wovon sie reden, oder dass sie es nur allzu gut wissen“ sagt Friedhelm Klinkhammer.
[…]

ARD aktuell steht tatsächlich immer wieder in der Kritik.
Volker Bräutigam: Aktuell gibt es übrigens wieder ein typisches Problem in der Berichterstattung von ARD-aktuell. Es geht um den mit Molotow-Cocktails abgefackelten US-Hilfskonvoi auf der Grenzbrücke zwischen Kolumbien und Venezuela. Der Medienkritiker und Blogger Stefan Niggemeier hat sorgfältig analysiert und belegt, dass ARD-aktuell zu Unrecht die Maduro-Sympathisanten bezichtigte, die Lastwagen mit Hilfsgütern aus USA angezündet zu haben. Dass das Ganze ein Akt der psychologischen Kriegsführung und dass die Schuldzuweisungen an Maduro eine gezielte CNN-Falschmeldung waren, ist aufgrund vieler Berichte – New York Times, „Amerika21“, NachDenkSeiten usw. – seit Wochen bekannt und erwiesen. Gniffkes „Fehler muss man zugeben“-Selbstanspruch sieht im vorliegenden Fall so aus: In einer diskreten Nische, auf tagesschau.de, „erklärt“ sein „Faktenfinder“ gewunden, „Die anderen haben es doch auch so gemacht.“ Peinlich, einfach nur peinlich. Die Falschmeldung vor dem Millionenpublikum der Tagesschau-Gucker zugeben und ihnen berichten, was wirklich auf der Brücke vorgefallen war? Selbstverständlich wird ein Gniffke das nicht machen.
[…]
Ist es wirklich so schlimm um das Nachrichtenflaggschiff der ARD bestellt?
Volker Bräutigam: Es gab zahlreiche beinahe ebenso schlimme Fehler, jeder einzelne eine grundsätzliche Verletzung der journalistischen Sorgfaltspflicht und Fairness. Der aktuellste Vorgang ist die Unterschlagung der Nachricht, dass laut zweier Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages die Einmischungspolitik der Bundesregierung in Venezuela völkerrechtswidrig ist. […]

Weiterlesen auf:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=50507

* Friedhelm Klinkhammer (Jahrgang 1944, Jurist. 1975 – 2008 Mitarbeiter des NDR, zeitweise Vorsitzender des NDR-Gesamtpersonalrats und des ver.di-Betriebsverbandes sowie Referent einer Funkhausdirektorin)

** Volker Bräutigam  (Jahrgang 1941, Journalist. 1975 – 1996 Mitarbeiter des NDR, zunächst in der ARD-Tagesschau, nach 1991 in der NDR-Hauptabteilung Kultur. Danach Lehr- und Forschungsauftrag an der Fu-Jen-Uni Taipeh.)

Anmerkung:
Zitat von: Leitsätze zum Urteil des Ersten Senats vom 18. Juli 2018, Rn. 80
Dies alles führt zu schwieriger werdender Trennbarkeit zwischen Fakten und Meinung, Inhalt und Werbung sowie zu neuen Unsicherheiten hinsichtlich Glaubwürdigkeit von Quellen und Wertungen. Der einzelne Nutzer muss die Verarbeitung und die massenmediale Bewertung übernehmen, die herkömmlich durch den Filter professioneller Selektionen und durch verantwortliches journalistisches Handeln erfolgt. Angesichts dieser Entwicklung wächst die Bedeutung der dem beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk obliegenden Aufgabe, durch authentische, sorgfältig recherchierte Informationen, die Fakten und Meinungen auseinanderhalten, die Wirklichkeit nicht verzerrt darzustellen und das Sensationelle nicht in den Vordergrund zurücken, vielmehr ein vielfaltssicherndes und Orientierungshilfe bietendes Gegengewicht zu bilden (vgl. dazu Brinkmann, ZUM 2013, S. 193 <195, 198>; Dörr/Holznagel/Picot, ZUM 2016, S. 920 <936 f., 940 f.>; Drexl, ZUM 2017, S. 529 <530 ff.>; Langbauer/Ripel, MMR 2015, S. 572 <573>; Milker, ZUM 2017, S. 216 <221>).
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2018/07/rs20180718_1bvr167516.html

siehe auch:
Bieten ARD und ZDF Orientierung?
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,28149.0

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