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Autor Thema: Der Zynismus der westlichen Werte-Gemeinschaft / ARD-aktuell vertuscht  (Gelesen 994 mal)

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publikumskonferenz.de, 24.03.2019

Der Zynismus der Westlichen Werte-Gemeinschaft

Beispiel Syrienpolitik: Hinter den hehren Demokratie-Ansprüchen stecken Menschenverachtung und mörderische Gewalt / Die ARD-aktuell hilft beim Vertuschen

Von Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam

Zitat
Oft und immer wieder berufen sich unsere Politiker zur Begründung ihrer Entscheidungen auf das Idearium der Westlichen Werte-Gemeinschaft, WWG. Die korporierten Leit- und Konzernmedien beten das Mantra nach, ohne seinen Substanzgehalt zu prüfen. Das Kombinat aus Politik und Medien bekundet volltönend, einem Wertekanon verpflichtet zu sein: „Wir, die Guten“: Demokratie, Menschenrechte, Freiheit, Humanität. Der Anspruch ist sogar gesetzlich verankert. (1) Im Abgleich mit der politischen Praxis erweist sich allerdings: Hier werden nur Sprüche gekloppt. Die Journaille schmückt sich zwar mit der Ambition, kontrollierende „Vierte Gewalt“ im Staate zu sein, aber dahintersteckt – nichts. Wir versuchen, die Problematik am Beispiel der deutschen Syrien-Politik anschaulich zu machen.

Die Bundesregierung steht, was ihre Syrienpolitik anbelangt, vor einem Scherbenhaufen. Fehler über Fehler, Unrecht über Unrecht, am schlimmsten: vorschnelle deutsche Parteinahme zugunsten antidemokratisch-islamistischer Oppositionskreise, Unterstützung unzweifelhaft terroristischer Verbände und Aktionen, völkerrechtswidriger Tornado-Einsatz, Mitwirkung an der unmenschlichen Sanktionspolitik gegen die syrische Bevölkerung. Alles beweist, dass der Großen Koalition ethische Grundsätze und eine langfristige Perspektive für Syrien fehlen. In keiner Phase des Krieges hat sie sich an den Interessen der syrischen Zivilgesellschaft orientiert. Die Kluft zwischen der angeblich humanitären, um demokratische Entwicklung bemühten Zielsetzung und der politischen Praxis könnte größer nicht sein.

Dass dieser fundamentale Widerspruch von unseren Massenmedien inklusive öffentlich-rechtlicher Rundfunk bis heute ignoriert wird und jegliche Bewertung unterbleibt, beweist darüber hinaus: Auch die „Vierte Gewalt“ verwechselt Wunsch und Wirklichkeit und übersieht das Defizit, das sich zwischen ihrer Kontrollaufgabe und ihrer faktischen Regierungshörigkeit türmt. An der selbstgemachten Vergoldung, der sich Nachrichteninstitute wie ARD-aktuell rühmen, darf man nicht kratzen, sonst würde das Blech darunter sichtbar.

An den Tagesschau-Sendungen über Syrien ist unschwer zu erkennen, wie weit sich der bundesdeutsche Nachrichtenjournalismus von seiner gesetzlichen und berufsethischen Verpflichtung entfernt hat, sachlich, umfassend und erkenntnisdienlich zu berichten.

Seine Darstellungen haben häufig keinen Bezug zur Realität mehr, und weil das nicht ungewollt so ist, sondern billigend in Kauf genommen wird, kann von Wahrhaftigkeit keine Rede mehr sein. Die Muster sind erkennbar: emotionalisierende, auf anonyme Quellen gestützte Urteile statt Fakten, nicht überprüftes Bildmaterial, falsche, fälschende Zuordnung, ungenierte parteiische Spekulation.
[…]
Nun konkret:
[…]

Statt objektiver Berichterstattung lässt Chefredakteur Dr. Kay Gniffke wieder einmal seine Nahost-„Expertin“ Kristin Helberg von der Kette. Sie darf auf tagesschau.de ihren ungezügelten Hass gegen Syriens Präsidenten Assad austoben. (18) Wenn es nach dieser AgitProp-Frau ginge, müsste Assad wohl für jeden Neubau eines Hauses eine bundesdeutsche Regierungserlaubnis einholen. Es ist klar, warum Gesprächspartner wie sie bei ARD-aktuell auftreten dürfen: Regierungskonforme Stimmungsmache ist gewollt, nicht sachliche Information.

Kristin Helberg gilt als fanatisch einseitig, sie ist Garant für regierungshörige Widerwärtigkeiten vor Kameras und Mikrofonen. Sie hat sich schon früher mit mörderischen Vorschlägen in Szene zu setzen versucht, beispielsweise mit der Anregung, Flugverbotszonen einzurichten. Flugverbotszone: das abstoßend verlogene Synonym für den Beginn eines völkerrechtswidrigen Bombenkrieges. (19)

Hätten wir eine seriöse Tagesschau und nicht bloß Lieferungen aus Dr. Gniffkes journalistischer Giftküche, dann säßen echte Experten und unbefangene, glaubwürdige Mitmenschen vor der Kamera. Persönlichkeiten wie der Eichstätter Bischof oder die Paffenhofener Hilfsbereiten, die sich bemühen, ein eigenes realistisches Bild über die Lage in Syrien zu bekommen. Überraschenderweise hatte sogar der Regierungssender Deutsche Welle mal einen guten, treffenden Kommentar zur Geberkonferenz im Angebot. (20) Beispiele sauberer Informationsarbeit von seriöseren Medien, als die Tagesschau eins ist, gibt es zuhauf. (21)
[…]

Weiterlesen auf:
https://publikumskonferenz.de/blog/2019/03/24/der-zynismus-der-westlichen-werte-gemeinschaft/

Das Autoren-Team:
Friedhelm Klinkhammer, Jahrgang 1944, Jurist. 1975 – 2008 Mitarbeiter des NDR, zeitweise Vorsitzender des NDR-Gesamtpersonalrats und des ver.di-Betriebsverbandes sowie Referent einer Funkhausdirektorin.

Volker Bräutigam, Jahrgang 1941, Journalist. 1975 – 1996 Mitarbeiter des NDR, zunächst in der ARD-Tagesschau, nach 1991 in der NDR-Hauptabteilung Kultur. Danach Lehr- und Forschungsauftrag an der Fu-Jen-Uni Taipeh.

Anmerkung:
Zitat von: Leitsätze zum Urteil des Ersten Senats vom 18. Juli 2018, Rn. 80
Dies alles führt zu schwieriger werdender Trennbarkeit zwischen Fakten und Meinung, Inhalt und Werbung sowie zu neuen Unsicherheiten hinsichtlich Glaubwürdigkeit von Quellen und Wertungen. Der einzelne Nutzer muss die Verarbeitung und die massenmediale Bewertung übernehmen, die herkömmlich durch den Filter professioneller Selektionen und durch verantwortliches journalistisches Handeln erfolgt. Angesichts dieser Entwicklung wächst die Bedeutung der dem beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk obliegenden Aufgabe, durch authentische, sorgfältig recherchierte Informationen, die Fakten und Meinungen auseinanderhalten, die Wirklichkeit nicht verzerrt darzustellen und das Sensationelle nicht in den Vordergrund zurücken, vielmehr ein vielfaltssicherndes und Orientierungshilfe bietendes Gegengewicht zu bilden (vgl. dazu Brinkmann, ZUM 2013, S. 193 <195, 198>; Dörr/Holznagel/Picot, ZUM 2016, S. 920 <936 f., 940 f.>; Drexl, ZUM 2017, S. 529 <530 ff.>; Langbauer/Ripel, MMR 2015, S. 572 <573>; Milker, ZUM 2017, S. 216 <221>).
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2018/07/rs20180718_1bvr167516.html

siehe auch:
Bieten ARD und ZDF Orientierung?
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,28149.0

Diese Pressemeldung dient rein informativen Zwecken und bleibt für die Diskussion geschlossen, da aus Gründen der Übersicht, Thementreue und zielgerichteten Diskussion einer Vielzahl akuter und konkreter Probleme mit dem sog. "Rundfunkbeitrag" das Forum vertiefende Diskussionen zu diesem Thema nicht leisten kann.
Zahlreiche Programmbeschwerden sind zu finden unter:
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