Das ist hoch interessant. Nun aber juristischer und Politologie-Realismus:
(1) Nötig ist eine Website für Bürgerabstimmung.
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Ist machbar, aber wie finden wir die Bürger, die mit abstimmen?
Die Mobilisierung, wie viele aus dem Forum machen das dann wirklich mit der Verbreitung per Facebook?
Voraussichtlich 10 mit dem Mund, 0 mit der Tat?
(2) Wo starten: MDR, RBB
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(Ohne das näher zu erläutern:) Dort hätte es aus verschiedenen Gründen die beste Aussicht, das System an dieser ganz schwachen Stelle zu verwunden.
(3) Wer macht die Satzungen und Schriftsätze?
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Alle Illusionen bitte in den Papierkorb. Damit das verfassungsrechtlich Bestand hat und das System in gewünschter Weise aushebeln kann, das erfordert beträchtliche Kompetenz. Dies ist mit der Schwarm-Intelligenz seines Forums auf keinen Fall machbar.
Wer derartiges kann, macht es der guten Sache zuliebe vielleicht für maßvoll wenig, aber nicht für LLL ("Luft, Lust, Liebe").
(4) Dann also ein Schisma der "staatsfernern Rundfunkreligion":
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https://de.wikipedia.org/wiki/SchismaDie Aufgabe lautet, aus den Rechtsfehlern der gegenwärtigen Praxis ein Selbsthilferecht der Bürger-Beschlüsse zu deduzieren
... und sodann fehlerhafte Beschlüsse des bisherigen "nicht-staatsfernen nichtigen Rundfunkrats"
... mit richtigen Beschlüssen des neuen "demokratischen Rundfunkrates" zu konfrontieren.
(5) Das gäbe faktische Grundlage für allerlei lustige Verfahren.
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Die Rundfunkräte haben juristisch gesehen die Funktionen von Quasi-Eigentümern der Sender (die ja niemandem gehören, siehe die Staatsverträge).
Nun sagt der Volkssouverän: Doch, die gehören jemandem, nämlich uns, denn von uns kommt das Geld. Wer eine Firma finanziert, dem gehört die Firma. Und wir vertreiben die Nichtdemokratie-Sünder - die Nichtfinanzierer - aus dem Paradies der Demokratie, die uns und nur uns gehört. Denn alles Firmenkapital ARD, ZDF,... wurde seit Weimarer Republik über Naziblik bis anno Bundesrepublik heute von den Bürgern und nur den Bürgern eingezahlt.
Bürger könnten ihre Bürgerbeschwerden dann an beide Rundfunkräte zugleich richten und der Bürger-Rundfunkrat würde blitzschnell viele befürworten, weil berechtigt. Dann hätte der Rundfunkrat später zu legitimieren, wieso er ablehnt (Ablehnungsquote zur Zeit wohl bundesweit ziemlich exakt 100%).
Merke: Es gibt kein Gesetz, dass Bürgern verbietet, einen "Rundfunkrat B" zu bilden. Nur muss man bei der rechtlichen Ausgestaltung ein paar komplexe Sachen sehr sorgfältig richtig machen. ... ist machbsr...
Merke: Es gibt kein Gesetz, dass es einem solchen "Rundfunkrat B" verbietet, Beschwerden von Bürgern zu empfangen und zu werten.
(6) Endlich hätten Medienjournalisten der Druckpresse lustige Streiterei-Storys für ihre Leser am Fließband.
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Ein Surrealismus der Rechtslage. Verfassungsrichter müssen Überstunden machen für all die juristischen Hyper-Nachweise, wieso die Bürger dumm sind und der Staat klug und weise.
Aber nichts kann den aktuellen Surrealismus toppen, wonach die staatsnahen Fernsehsender neutrale Bildungs- und Demokratie-Zentren seien und nur den total staatsfernen Rundfunkräten unterstellt sind und sonst niemandem auf der Welt.
Oder wie sieht das der frühere Regierungssprecher Wilhelm der Bundesregierung, seit er den staatsfernen Sender Bayerischen Rundfunk - natürlich völlig staatsfern - lenken darf?
So, besteht eine reale Chance, diesen surrealistischen Superspaß zu realisieren? Und durch diesen populären Ulk vielleicht das gesamte aktuelle System zu destabilisieren? Das Lachen als Waffe, nachdem oberste Gerichte die Bürger im Stich gelassen haben?
Denn wir wären da an der sensiblen Schaltstelle des "Imperium ARDanum".