Zitate aus Eingangsbeitrag.
Boudgoust: "Ich glaube, es ist vielen Menschen und auch der Politik deutlich geworden, welch große integrative Kraft dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk zukommt.
Damit wären wir dann bei Glaubensfragen angelangt, was eindeutig in den Bereich der Glaubensfreiheit fällt, und diese steht laut Grundgesetz allen Bürgern zu. Niemand kann gezwungen werden, den Glauben eines Anderen zu seinem eigenen machen zu müssen.
Wir erreichen pro Woche mit unserem Gesamtangebot Fernsehen, Hörfunk, Online mehr als 90 Prozent aller Deutschen - also auch die Milieus, die von sich behaupten, sie seien gar nicht mehr interessiert an Nachrichten und die teilweise auch offen mit der Demokratie hadern.
Wo sind die Belege für diese Aussage? Klappert Herr Boudgoust (
Weiß zufällig irgendjemand, wie man diesen Namen eigentlich ausspricht?) Woche für Woche rund 40 Millionen Haushalte ab? Oder aber bezieht er sich hier wieder auf seine Handvoll Knöpfchendrücker und irgendwelchen Glaskugelstatistiken?
Das kann nach meiner festen Überzeugung nicht auf einer anderen Grundlage erfolgen als durch die Unterstützung von allen. Die Überlegungen, das herunterzufahren, würden dazu führen, dass wir nicht mehr der Anbieter sind, der alle erreicht mit dieser großen integrativen Kraft.
Was missversteht der verehrte Herr eigentlich? Der öffentlich rechtliche Rundfunk muß kein Anbieter sein, der alle erreicht. Der öffentlich rechtliche Rundfunk soll ein Anbieter sein, der erreicht werden kann, wenn es denn jemand wünscht ihn zu erreichen.
Ein mündiger Bürger bestimmt immer noch selbst, von wem er erreicht werden will und von wem nicht.
Es geht also weniger um den Rundfunk, sondern darum, wie wir diese freiheitliche-demokratische Gesellschaft aufrechterhalten können.
Hier hat Herr Boudgoust sogar recht. Es geht nicht primär um den Rundfunk, sondern um die Achtung und Beachtung des Grundgesetzes. Und es ist fatal - und auch gefährlich - das Grundgesetz zu verbiegen oder gar auch zu missachten wenn es einem einmal unbequem erscheinen sollte. Aber genau das hat das Bundesverfassungsgericht im Juli getan.
Das Resultat ist vielmehr, dass Leute mit den gleichen Interessen zusammenkommen und die Vielfalt an Information und Meinungen zu kurz kommt, die es braucht, damit eine Gesellschaft, unsere Demokratie auf Dauer existieren kann.
Was eine Demokratie bestimmt nicht braucht, ist die systematische Unterdrückung von Minderheiten. Gerade das engt die Vielfalt ein. Und was eine Demokratie noch weniger braucht, ist das Aufzwingen von Meinungen. Meinungsbildung liegt ganz allein bei jedem Einzelnen selbst, garantiert durch Artikel 5 Absatz 1 des Grundgesetzes.
Die ARD ist ein Garant dieser Demokratie."
Das Grundgesetz ist der Garant für die Aufrechterhaltung unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Rundfunk kann allenfalls dazu beitragen, aber ist bestimmt nicht der Garant. Bitte kommen Sie etwas von Ihrem Größenwahn herunter Herr Boudgoust.
"Wenn so eine Welle des Aufruhrs durch das Land geht, wenn "es in der Luft liegt", wenn viele mitmachen, dann kann in einer letzten, gewaltigen Anstrengung dieses System abgeschüttelt werden."
(II. Flugblatt der Weißen Rose)
"Fear. It's the oldest tool of power. If you're distracted by fear of those around you, it keeps you from seeing the actions of those above."
(Mulder)
"Die Meinungsbildung muß aber absolut frei sein; sie findet keine Grenze."
(Dr. H. v. Mangoldt - am 11. Januar 1949)