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Autor Thema: Unterschriftenaktion  (Gelesen 30580 mal)

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Re: Unterschriftenaktion
#15: 26. Juni 2008, 20:06
Hallo René!

Zunächst einmal am Thema vorbei: Deine Reaktion im anderen Forum empfand ich unangemessen und ungerecht, denn auch Du wehrst Dich, wenn Du angegriffen wirst, und ich bin der letzte, der jemanden darob maßregelt. Wie reimte schon der Dichterfürst in deutschen Landen u.a.: "Was bringt in Ehren? Sich wehren!".

??? Habe mich entweder falsch ausgedruckt oder du hast mich missverstanden. Verstehe ich jetzt nicht, worum es ging.

So, nun zu Deinem Entwurf. Ich bin beeindruckt, diese Ideenvielfalt hatte ich nicht (was ich andeutete).

Zunächst einmal, da hat der Edelmann im anderen Forum durchaus recht, sollte die Wachsweichheit der Definition der Grundversorgung angegriffen und diesbezügliche Verbesserung gefordert werden. Solang dies nicht einigermaßen sauber definiert ist, ist ein Teil der Angriffsfläche gar nicht gegeben.

Deswegen unterhalten wir uns. Nun jemand muss irgendwann beginnen, ansonsten bewegt sich nichts, daher dieser "grober Rohentwurf". Aber trotzdem kann man sich auf die ursprüngliche Idee der Grundversorgung berufen. Oder war diese seinerseits bereits falsch? Solange die Definition der Grundversorgung nicht "sauber" geklärt ist, kann diese tatsächlich nicht direkt angegriffen werden, aber: a) Können wir mit dieser Aktion nicht auch ein wenig helfen, die Grundversorgung zu definieren, indem wir den aktuellen Stand als übertrieben (Überversorgung) bezeichnen?

Das nächste, was mir aufstößt, ist die Behauptung, daß man gern bereit sei, die Grundversorgung zu finanzieren. Als Fundamentalist kann ich dazu nur ein klares Nein abgeben. Ich lehne den derzeitigen ö.-r. Rundfunk als angebliches Fundament dieser sogenannten Demokratie ab, weil er in Wirklichkeit Staatsrundfunk der BRD und damit ein Funktionsträger dieses Ausbeutungs- und Repressionssystems des Kapitals ist. Geschickt vernebelt er dieses jedoch seit Jahrzehnten, mithin recht erfolgreich

Dann schlage eine andere Lösung vor. Dafür ist dieser Beitrag da.

Eine Kopfpauschale bei einem gleichzeitig viel schlankeren System mit u. U. Unterstützung für finanziell schwächere würde niedrigere Beiträge bedeuten, Bürokratie abschaffen und sofort die GEZ überflüssig machen.

Das schlimmste ist, und das befürchtete ich (s.o.), daß die Alternative "Kopfpauschale" noch unattraktiver mir erscheint. Wie komme ich dazu, eine Kopfsteuer zu propagieren, mit der auch ich mich ins eigene Fleisch schneide? An der Kopfsteuer z.B. holte sich seinerzeit Margaret Thatcher eine "blutige Nase". Daß es selbst für die derzeit ehrlichen Gebührenzahler wirklich günstiger wird, ist bei der Zielsetzung aller hiesigen Gelderhebungsmechanismen nicht realistisch anzunehmen.

Siehe weiter oben. Es muss alles stimmen: Viel schlankeres System, keine GEZ, keine Bürokratie vielleicht ein wenig mehr Werbung erlaubt, Synergieeffekte nutzen (muss jeder Sender sich eine eigene Nachrichtenredaktion mit Reportern auf der ganzen Welt leisten?), übermäßig teure Sendungen erst gar nicht machen (ist Fußball teil der Grundversorgung und wenn ja, braucht man eine Seebühne in Bregenz?) usw.

Ich rede hier von einer radikalen Verschlankung.

Dein Standpunkt verstehe ich nicht ganz: Du kämpfst unermüdlich gegen die ÖR und die GEZ, aber immer im kleineren Rahmen und jedesmal wenn man was größeres starten will, bist du aus unterschiedlichen Gründen gleich dagegen. Das gesamte System der BRD wird man nicht ändern können, aber zumindest die Sachen, die alle wirklich ärgern und spüren. Es wäre schön, wenn du mithelfen könntest, trotzt deiner Ablehnung gegenüber dem Gesamtsystem BRD. Etappensiege können auch schön sein.


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Re: Unterschriftenaktion
#16: 26. Juni 2008, 20:37
Erstmal nur zu letzterem: Die Gebührenmafia hatte sich einmal sehr unbeliebt bei mir gemacht, deshalb mein Engagement dagegen. Allerdings wurde ich dabei nicht monetär benachteiligt (ich bin durchaus auch anderweitig zu ärgern), und was die finanzielle Seite des derzeitigen Gebührensystems anbetrifft, ist es für mich zur Zeit ziemlich günstig. Bei einer Kopfsteuer würde ich, dessen bin ich mir sicher, mehr berappen. Das derzeite System erlaubt, sich mehr oder weniger vor dieser Gebührenpflicht zu drücken, und so etwas ist ein Sieg gegen staatliche Raffgier, die ich jedem gönne, der dafür das Rückgrat besitzt....jetzt ist der Groschen sicher gefallen?! Ich werde aber (dennoch) mich auch in dieser Deiner Angelegenheit weiter engagieren (die ersten Meinungen gab ich bereits, hoffentlich waren sie ein wenig helfend), versprochen!

??? Habe mich entweder falsch ausgedruckt oder du hast mich missverstanden. Verstehe ich jetzt nicht, worum es ging.

http://www.rundfunkgebuehrenzahler.de/forum/index.php?topic=875.msg8843#msg8843

Vielleicht sollte eine (parlamentarische?) Kontrollinstanz für den ÖRR gefordert werden (wären wieder Leute mehr, die nicht säen, nicht ernten und doch vom lieben Gott mit ernährt würden). Es gibt derer zwar schon viel zu viele, deren Wirksamkeit ist i.d.R. lausig bis bescheiden, aber ohne ist es wohl noch schlimmer: Die Expansion des ÖRR beruht auf fehlender Kontrolle, Maßregelung, Beschränkung und Beschneidung in Kombination mit einem (absichtlich so formulierten?) schwammigen "Grundversorgungsauftrag".


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Re: Unterschriftenaktion
#17: 27. Juni 2008, 00:22
@ rkk:

Wie ich sehe, waren meine Befürchtungen bzgl. der Unterschriftenaktion völlig unbegründet.  ;D

Selbst in einem Gebührengegner-Forum haben 3 Leute 4 Meinungen.  ::)

Vielleicht wäre es zunächstmal nötig, sich ein gemeinsames Ziel zu stecken. Aber wie soll das aussehen?
Du möchtest, ich vermute als eine Art von pragmatischem Kompromiss einen schlanken ÖR und eine (dann sehr niedrige) Kopfpauschale; ich z.B. möchte überhaupt keinen ÖR, weil so ein System überflüssig, ineffizient und damit stets zu teuer ist, und Schergenschreck will eine (wie auch immer geartete, ich will's gar nicht wissen) Revolution.
...und selbst wenn wir uns auf eines dieser drei Modelle einigen könnten, würde es nicht lange dauern, bis die ersten Kritiker auftauchen: "Kopfpauchale ist sozial ungerecht", "ÖR rettet uns vor der Diktatur", und was weiss ich für ein Blödsinn.

Versteh mich nicht falsch, ich möchte deine Idee nicht schlecht reden.
Ich fürchte aber: Die meisten Leute wollen das System so. Auch wenn sie nicht dafür zahlen wollen.
Das ist die typische Bigotterie (oder auch: Der Versuch der Trittbrettfahrerei): Man will den ÖR, aber nicht dafür zahlen. Man will neue Straßen, aber keine Steuern zahlen... die Liste ließe sich beliebig Fortsetzen: Man will bevormundet, aber nicht kontrolliert werden. Und zahlen soll am besten immer jemand anderes.

Für mich ist eine Privatisierung die ideale Lösung, weil keine Zwänge ausgeübt werden können, und weil ein Rundfunkkonsument trotzdem immer Entscheidungsfreiheit in einem großen Angebot hat. Das bedeutet aber in der Konsequenz auch, dass Programme, die nicht genügend Nachfrage finden oder deren Produktionskosten/Rechteeinkauf sehr teuer ist unweigerlich im Pay-TV landen.
...und das lässt sich nicht durchsetzen in einem Land, in dem jeder die Illusion hat, auf Kosten des anderen leben zu können.

Grüße,
- Flo


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Re: Unterschriftenaktion
#18: 27. Juni 2008, 00:56
@ rkk:

Wie ich sehe, waren meine Befürchtungen bzgl. der Unterschriftenaktion völlig unbegründet.  ;D

Selbst in einem Gebührengegner-Forum haben 3 Leute 4 Meinungen.  ::)

Das ist normal. Man muss sich aber auf einen gemeinsamen Nenner einigen können. Es kann nicht sein, dass man gemeinsam gegen etwas ist, aber sich nicht einigen kann, es zu ändern.

Vielleicht wäre es zunächstmal nötig, sich ein gemeinsames Ziel zu stecken. Aber wie soll das aussehen?

Das ist wahr. Wir brauchen ein gemeinsames Ziel.

Du möchtest, ich vermute als eine Art von pragmatischem Kompromiss einen schlanken ÖR und eine (dann sehr niedrige) Kopfpauschale; ich z.B. möchte überhaupt keinen ÖR, weil so ein System überflüssig, ineffizient und damit stets zu teuer ist, und Schergenschreck will eine (wie auch immer geartete, ich will's gar nicht wissen) Revolution.

Mit der völligen Abschaffung der ÖR wäre ich auch einverstanden. Aber das ist zu diesem Zeitpunkt illusorisch. Daher lieber ein Kompromiss als Ziel. Lieber klein, billig und kontrollierbar als der heutige Zustand. Später können sich andere um den nächsten Schritt kümmern: Die völlige Abschaffung der ÖR.

...und selbst wenn wir uns auf eines dieser drei Modelle einigen könnten, würde es nicht lange dauern, bis die ersten Kritiker auftauchen: "Kopfpauchale ist sozial ungerecht", "ÖR rettet uns vor der Diktatur", und was weiss ich für ein Blödsinn.

Das ist in allen Bereichen so, aber deswegen nichts machen und das Feld räumen, weiß ich nicht... Lieber kämpfen und auf dem Weg zum Ziel die auftretenden Probleme und Schwierigkeiten meistern.

Versteh mich nicht falsch, ich möchte deine Idee nicht schlecht reden.
Ich fürchte aber: Die meisten Leute wollen das System so. Auch wenn sie nicht dafür zahlen wollen.
Das ist die typische Bigotterie (oder auch: Der Versuch der Trittbrettfahrerei): Man will den ÖR, aber nicht dafür zahlen. Man will neue Straßen, aber keine Steuern zahlen... die Liste ließe sich beliebig Fortsetzen: Man will bevormundet, aber nicht kontrolliert werden. Und zahlen soll am besten immer jemand anderes.

Klar. Ich hätte auch nichts dagegen, ÖR zu haben und nichts dafür zahlen zu müssen. Aber ist es nicht typisch, bevor man anfängt, alles so schlecht zu reden, dass man schließlich nichts unternimmt? Da lachen sich die anderen ins Fäustchen.

Für mich ist eine Privatisierung die ideale Lösung, weil keine Zwänge ausgeübt werden können, und weil ein Rundfunkkonsument trotzdem immer Entscheidungsfreiheit in einem großen Angebot hat. Das bedeutet aber in der Konsequenz auch, dass Programme, die nicht genügend Nachfrage finden oder deren Produktionskosten/Rechteeinkauf sehr teuer ist unweigerlich im Pay-TV landen.
...und das lässt sich nicht durchsetzen in einem Land, in dem jeder die Illusion hat, auf Kosten des anderen leben zu können.

Grüße,
- Flo

Daher meine Zwischenlösung: Schlankes, kleines System. Die ÖR bleiben, man zahlt weniger und das System ist kontrollierbar. 23 Fernsehprogramme und 69 Hörfunkprogramme sind heute einfach zuviel. Das Ziel soll sein, maximal 20% dessen zu haben, was heute vorhanden ist. Das würde heißen, 4 bis 5 Fernsehprogramme und 14 bis 15 Radiosender. Mit weniger wäre ich auch zufrieden. Aber darüber hinaus würde ich verlangen, dass die unterschiedlichen Programme untereinander ihre Ressourcen gemeinsam nutzen, um Kosten zu sparen.

Ist das von mir angestrebte (Zwischen)Ziel etwa nicht besser als der aktuelle Stand und leichter zu Realisieren als ein komplettes Systemwechsel bzw. die komplette Abschaffung der ÖR zu diesem Zeitpunkt zu fordern? Lieber ein kleineres Ziel erreichen als ein großes nicht erreichen. Was meinst du?

Grüße

René


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Re: Unterschriftenaktion
#19: 27. Juni 2008, 05:31
@ rkk:

Klar, du hast Recht: Mein Ziel werde ich niemals erreichen, so lange es Deutsche gibt. Ich wäre deshalb mit deinem Vorschlag einverstanden.

Es gibt nur ein Problem bzgl. "schlankem ÖR": Namlich, dass eine Behörde in Deutschland sich ihr Budget grundsätzlich aussuchen kann (bei entsprechenden politischen Kontakten, die ja ohne Zweifel vorhanden sind).

...kennst du die Theorie von der sich im Lauf der Zeit selbst aufblähenden Behörde? Ich muss das Paper mal suchen, ist definitiv wert, gelesen zu werden, wird aber erst mal nichts ändern: So lange die ÖR die mehrheitlichen Präferenzen befriedigen, ist eine Alternative nicht mal diskussionswürdig. Und eine Behörde bläht sich selbständig auf, dazu bedarf es keinerlei Einwirkung von außen.

Geh morgen mal auf die Straße und erkläre den Leuten, dass sie für das EM-Endspiel 15 Euro zahlen müssten... das versteht kein Mensch, denn: Man kann's ja jetzt kostenlos sehen; kostenlos, excl. der jährlichen Rundfunkgebühren...
...nein, ich meine das ernst: Am Abend des Endspiels: Geh irgendwo hin, und frage die Leute, ob sie sowas (also sebst zahlen) auf sich nehmen würden; ich schätze, 99% würden "nein" sagen.

Deshalb versuche ich gar nicht erst, so eine Aktion aufzuziehen... Meine Meinung: Leute sind Idioten. Wenn sie gelernt haben, für ihren Konsum selbst zahlen zu wollen, dann bin ich vielleicht wieder dabei, ansonsten nicht

Grüße,
- Flo


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Re: Unterschriftenaktion
#20: 27. Juni 2008, 11:09

[...]

??? Habe mich entweder falsch ausgedruckt oder du hast mich missverstanden. Verstehe ich jetzt nicht, worum es ging.

http://www.rundfunkgebuehrenzahler.de/forum/index.php?topic=875.msg8843#msg8843

[...]


Nichts gegen Dich sondern gegen das Niveau.

Fäkaliensprache, Äußerungen unter der Gurtlinie, Profilierungsversuche durch ausgesuchte, künstliche sprachliche Konstrukte usw. Alles lächerlich und beschämend und mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun. Was würde ein Hilfesuchender denken, wenn er eine Frage stellt und daraus Leute sich gegenseitig zerfleischen? Viel lieber in diesem Forum schreiben; es ist weniger los, aber es zählt schließlich die Qualität und nicht die Quantität der Beiträge. Das Nachbarforum ohne Müllbeiträge sähe ziemlich verweist aus.

Aber kehren wir jetzt zurück zum eigentlichen Thema. Hast du ebenfalls Vorschläge bezüglich der Zielsetzung?

Grüße

René


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Re: Unterschriftenaktion
#21: 27. Juni 2008, 11:37
@ rkk:

Klar, du hast Recht: Mein Ziel werde ich niemals erreichen, so lange es Deutsche gibt. Ich wäre deshalb mit deinem Vorschlag einverstanden.

 ;D Wir leben nun in Deutschland oder habe ich etwas verpasst?  ;D

Es gibt nur ein Problem bzgl. "schlankem ÖR": Namlich, dass eine Behörde in Deutschland sich ihr Budget grundsätzlich aussuchen kann (bei entsprechenden politischen Kontakten, die ja ohne Zweifel vorhanden sind).

Bei einer Reform sollte man eine Selbstverwaltung vermeiden. Es muss ein Kontrollorgan (aber bitte nicht wieder ein Riesenapparat) vorhanden sein. Am liebsten sollten die Zuschauer/Zuhörer mitbestimmen dürfen.

...kennst du die Theorie von der sich im Lauf der Zeit selbst aufblähenden Behörde? Ich muss das Paper mal suchen, ist definitiv wert, gelesen zu werden, wird aber erst mal nichts ändern: So lange die ÖR die mehrheitlichen Präferenzen befriedigen, ist eine Alternative nicht mal diskussionswürdig. Und eine Behörde bläht sich selbständig auf, dazu bedarf es keinerlei Einwirkung von außen.

Kenne das Paper nicht, aber mein Gefühl, meine Erfahrung und mein Verstand sagen mir, dass es durchaus stimmen könnte.  8)

Geh morgen mal auf die Straße und erkläre den Leuten, dass sie für das EM-Endspiel 15 Euro zahlen müssten... das versteht kein Mensch, denn: Man kann's ja jetzt kostenlos sehen; kostenlos, excl. der jährlichen Rundfunkgebühren...
...nein, ich meine das ernst: Am Abend des Endspiels: Geh irgendwo hin, und frage die Leute, ob sie sowas (also sebst zahlen) auf sich nehmen würden; ich schätze, 99% würden "nein" sagen.

Olympiaden, EM und WM finden alle 4 Jahre statt. In anderen Worten (ja, und falsch gerechnet) findet jedes Jahr ein Großsportereignis statt. Dafür sollte durch das aus Steuermitteln finanzierte Modell (Kopfpauschale oder sonstiges) so ein Ereignis drinnen sein. Lasse 40 Mio. Einwohner (die Hälfte der Einwohnerzahl) unabhängig von der Geräteart und -anzahl 3 EUR monatlich für die neuen ÖR bezahlen. Dann kommen im Jahr immerhin 1,44 Milliarden zusammen (20% der Einnahmen für das jetzige System im 2007). Räume den ÖR etwas mehr Möglichkeiten ein, sich über Werbeeinnahmen teilzufinanzieren (z. B. für einzelne teure Sendungen wie Großsportereignisse) und verpflichte sie zu gemeinsamen Ressourcennutzung. Dann ist eine EM drinnen, die Leute haben ihre ÖR und wir alle freuen uns auf den Sieg am Sonntag.

Deshalb versuche ich gar nicht erst, so eine Aktion aufzuziehen... Meine Meinung: Leute sind Idioten. Wenn sie gelernt haben, für ihren Konsum selbst zahlen zu wollen, dann bin ich vielleicht wieder dabei, ansonsten nicht

Grüße,
- Flo

Man kann beliebig viele Argumente suchen, um etwas nichts zu tun. Dann darf man aber hinterher nicht mehr lamentieren. Die E-Mail-Aktion ist bis auf den Zeiteinsatz, kostenlos. Durch den Schneeballeffekt erreichen wir viele Leute und machen die Entscheider und die Medien durch die große Zahl an E-Mais sicher auf diesen Missstand aufmerksam. Und die Aktion schließt andere wie z. B. eine Petition nicht aus. Also arbeiten wir weiter daran, pfeilen wir am Text, setzen wir uns ein realistisches Ziel, kneifen wir die Hinterbacken zusammen und marsch! Ich will nicht endlos lamentieren, ich will was bewirken und alle zusammen sind wir stark. Wir müssen es nur wollen!"

Meine bescheidene Meinung

René


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Re: Unterschriftenaktion
#22: 27. Juni 2008, 16:48
Also, die Kopfsteuer lehne ich weiterhin ab. Dafür kann ich mich einfach nicht erwärmen. Das hiesige, derzeitige System ist mit seinen Schlupflöchern immer noch attraktiver. ;)

Die Abschaffung des ÖRR sehe ich durchaus positiv, bin mir allerdings im klaren, daß die PISA-Degradierung, die Primitivierung, Präkarisierung (oder wie immer man das nennen mag) (fast) des gesamten Volkes dann überhaupt nicht mehr aufzuhalten ist. Der Fall nach unten ins Bodenlose wird dann nicht mehr ein freier sein, sondern in einen Sturzflug übergehen.

Mein Ansatz ist die Grundversorgung bzw. der Grundversorgungsauftrag. Nach meinem Wissen hatte das BVG bereits mehrfach dazu entschieden, Details dazu sind mir derzeit nicht bekannt. Entweder ist mit diesem Auftrag (bzw. seiner dahinterstehenden Definition) etwas faul, oder es fehlen Kontrollgremien, -mechanismen, -instanzen, -organsiationen (was auch immer), diesen Auftrag durchzusetzen, oder - was wohl eher das Laster ist - die praktisch uferlose Ausweitung der Umsetzung dieses Auftrages.

Deshalb meine Ideen, womit man in einer solchen E-Mail evtl. auch auftrumpfen könnte:

- Saubere Definition der Grundversorgung bzw. des Grundversorgungsauftrages
- ggf. Beschränkung und Zurückfahren dieses Auftrages
- Einführung irgendeines zwangs- und restriktionsfähigen Kontrollorgans für (oder notfalls auch gegen) den ÖRR

Daß, wie es beim Datenschutz usus ist, die Kontrolle letztlich von hauseigenen Mitarbeitern erfolgt, muß dabei ausgeschlossen sein.

Ich halte auch die Werbung im ÖRR für eine Geißel, die abgeschafft werden müßte. Das wäre mir sogar einen - moderaten! - Aufpreis wert. Genauso die elende "Verquotung" der Sender, also der - wohl mehr selbstauferlegte (?) - Quotenzwang. Damit machen sie die ÖRR zur Nutte der Unterschicht oder dessen, wie man meint, diese bedienen zu müssen.


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Re: Unterschriftenaktion
#23: 03. Juli 2008, 08:27
Also, habe wieder etwas Zeit gefunden, um am Text zu arbeiten. Insbesondere habe ich das Thema Grundversorgung (welches von vielen bemängelt wurde) eingebracht und kleine stilistische Korrekturen vorgenommen. Ich bedanke mich auch herzlich bei den Helfern, für die privaten Meldungen und Spendenangebote. Ich würde trotzdem bevorzugen, wenn man öffentlich darüber diskutiert, damit auch Vorbeischauende etwas davon haben. Später werde ich den Text auch auf meiner Home-Page publizieren.



Sehr geehrte/ geehrter Frau/Herr xxx,

als von uns Bürgern gewählter Volksvertreter wende ich mich an Sie, mit der selbstverständlichen Bitte, unsere Interessen zu vertreten.

Als die öffentlichen-rechtlichen Rundfunkanstalten zum Leben gerufen wurden, war deren Aufgabe klar definiert und vom Volk in seiner Mehrheit als Notwendigkeit akzeptiert. Das klare Ziel, für eine Grundversorgung von Hörfunk und Fernsehen zu sorgen, hat auch heute nicht an Bedeutung verloren und wird weiterhin von großen Teilen der Bevölkerung als eine wichtige Aufgabe verstanden.

Aber wie definiert sich heute die Grundversorgung? Solange dieser Punkt nicht eindeutig geklärt ist, wird dessen Definition von den unterschiedlichen Interessenvertretern nach Belieben ausgelegt. Daher ist die erste Forderung, die eindeutige und unmissverständliche Definition der Grundversorgung.

Obwohl der Begriff der Grundversorgung zurzeit nicht eindeutig definiert ist, ist es für die weiteren Überlegungen sicher korrekt, sich an den kollektiven Verstand der Bürger dieses Landes anzulehnen. Die Grundversorgung wird von großen Teilen der Bevölkerung als die Zurverfügungstellung von Infrastruktur und Dienstleistungen für die gesamte Bevölkerung zu einem angemessenen und für jeden bezahlenden Preis verstanden. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sollten in erster Linie der Bevölkerung ein neutrales Informations- und Kulturangebot als Gegenpol zu den privaten Rundfunkanstalten anbieten. Reine Unterhaltung wird von der Bevölkerungsmehrheit nicht als notwendige Grundversorgung verstanden.

Mit der Zeit wurden die öffentlichen-rechtlichen Rundfunkanstalten immer größer und deren Anzahl stieg stetig. Wenn ich richtig recherchiert habe, verfügen die öffentliche-rechtlichen Rundfunkanstalten heute über 23 Fernseh- und 69 Hörfunkprogramme.

Diese große Programmvielfalt hat mit dem ursprünglichen Ziel der Grundversorgung nichts mehr gemein. In allen Bevölkerungskreisen ist der Unmut über die jetzige Überversorgung an staatlichen Medien zum Teil sehr groß. Ich möchte hier nur einige der vielen Punkte aufführen, die zum Unmut der Bevölkerung führen:

  • Grundversorgung: Dieser ist der zentrale Punkt, welcher unbedingt schnell und für alle Bürger unmissverständlich definiert sein sollte. Wenn der Bürger gezwungen wird, die Grundversorgung zu finanzieren, will er selbstverständlich wissen, wofür er schließlich bezahlen muss. Die Definition der Grundversorgung sollte auf jeden Fall von einer neutralen Seite vorgenommen, wobei die Bevölkerung eng mit einbezogen werden sollte.

  • Finanzierung: Es ist unstrittig, dass diese große Medienvielfalt Unsummen an Geldern verschlingt. Diese von der Bevölkerung in diesem Ausmaß nicht bestellte Medienvielfalt wird von uns allen finanziert, auch wenn man die angebotenen Inhalten gar nicht nutzt bzw. nutzen will.  Die Bevölkerung versteht nicht, dass man für die öffentlichen-rechtlichen Rundfunkanstalten im Jahr 2007 über eine Milliarde EUR mehr benötigte als das gesamte Bruttoinlandsprodukt Boliviens im Jahre 2005.

  • Art der Gebührenerhebung: Die Art und Weise der Gebührenerhebung ist ebenfalls ein Dauerärgernis. Alleine das Bereithalten von Geräten zwingt zur Zahlung, auch wenn man diese weder zum Fernsehen noch zum Radiohören nutzt. Beispiele hierfür gibt es sehr viele wie u. a. Geräte in Ferienwohnungen oder PC mit Internetanschluss. Auch hier versteht die arbeitende Bevölkerung nicht, dass ab dem 1. Januar 2007 PCs rundfunkgebührenpflichtig seien sollen. Ganz dreist ist dabei die Tatsache, dass Steuererklärungen nur noch Online durchgeführt werden können, wodurch auch der kleinste Unternehmer gezwungen war, einen internetfähigen dafür PC anzuschaffen. Im gleichen Atemzug wurde dann dieser Unternehmer zur Zahlung von Rundfunkgebühren verpflichtet.

  • GEZ: Die Gebühreneinzugszentrale treibt viele Bürger zur Weißglut. Das geht soweit, dass es mittlerweile viele Bücher darüber schreiben, Internetforen und ganze Webseiten sowie Zeitschriften und Tageszeitungen sich damit befassen, im Privaten darüber diskutiert wird und sogar bundesweit agierende Verbände die Methoden dieses Organs ablehnen. Mit der GEZ wurde ein Organ geschaffen, welches der normale Bürger als „über dem Gesetz“ empfindet. Man ist hoffnungslos auf Willkür ausgeliefert, wenn man z. B. durch einen auf Provisionsbasis arbeitenden Rundfunkgebührenbeauftragten zwangsangemeldet und womöglich zur Nachzahlung aufgefordert wird. Der normale Bürger kann sich nicht zur Wehr setzen und empfindet dies (mit Recht, wie ich meine) als großes Unrecht. Er spürt einerseits die ganze Macht des Systems und anderseits seine eigene Machtlosigkeit gegenüber desselben.

  • Gefahr der Meinungsvielfalt: Die Übermacht der öffentlichen-rechtlichen Rundfunkanstalten wird von vielen sehr kritisch betrachtet, denn es entsteht mit deren wachsenden Ausbreitung ein Ungleichgewicht zu den privat finanzierten Medien.

  • Unfairer Wettbewerb: Die große Anzahl von öffentlichen-rechtlichen Rundfunkanstalten und deren durch Zwangsgebühren gesicherte Finanzierung schaffen einen unfairen Wettbewerb in der Medienlandschaft. Kleine Private müssen sich ausschließlich aus Werbeeinnahmen finanzieren, was durch die zunehmende Macht der öffentlichen-rechtlichen Rundfunkanstalten immer schwieriger wird.

  • Neuartige Empfangsgeräte: Nun sollen auch Handys, PCs uns sonstige nicht näher definierte Empfangsgeräte ebenfalls rundfunkgebührenpflichtig sein. Die Liste der rundfunkgebührenpflichtigen Empfangsgeräte wird immer größer und somit die Anzahl der rundfunkgebührenpflichtigen Bürger, obwohl die große Zahl ihre Handys zum telefonieren und ihre PCs für die Arbeit benutzen. Das versteht keiner mehr und es wird als Unrecht empfunden.


Ich könnte diese Liste noch lange fortführen. Ich denke jedoch, dass die hier aufgeführten Punkte ausreichend diesen Missstand dokumentieren, so dass ich auf weitere zunächst verzichten möchte.

Ich habe mich in den letzten Monaten mit dem System der öffentlichen-rechtlichen Rundfunkanstalten befasst und festgestellt, dass das aktuelle System von der Bevölkerung zutiefst abgelehnt wird. Wenn man ein wenig recherchiert und sich mit diesem Thema befasst, erkennt man schnell, dass aus der ursprünglichen Idee einer Grundversorgung ein riesiger Apparat entstanden ist, der sich oft fast jeder Kontrolle entzieht und sich immer mehr verselbstständigt.

Die Finanzierung dieses Apparates ufert aus und wir Bürger sind nicht mehr bereit, es weiterhin kommentarlos zu tragen. Es muss eine grundlegende Reform mit einer spürbaren Verschlankung des gesamten Systems stattfinden.

Wir Bürger sind gerne bereit, eine Grundversorgung in Form eines neutrales Informations- und Kulturangebotes zu finanzieren.  Wenn man sich wirklich auf diese Grundversorgung besinnt, entstünde ein schlankes System, welches nur ein Bruchteil dessen kosten würde, was heute der große Tanker bestehend aus 23 Fernseh- und 69 Hörfunkprogrammen kostet. Das schlanke System könnte aus Steuermitteln z. B. in Form einer Kopfpauschale finanziert werden, womit das Organ der GEZ vollkommen überflüssig würde.

Dass ein Systemwechsel dieser Größenordnung nicht über Nacht gehen kann, ist jedem klar. Aber irgendwann muss jemand damit beginnen, bevor es zu weiteren Systemauswüchsen kommt, das System der öffentlichen-rechtlichen Rundfunkanstalten zu reformieren. Man darf nicht weiterhin den Fehler machen, das Volk zu ignorieren. Hier unten kocht es kräftig und es tut sich was. Wenn das Volk weiter ignoriert wird, dürfen sich Politiker und Volksvertreter nicht über die Abwanderung von Parteimitgliedern zu Randparteien, den Verlust von Wählerstimmen und Politikverdrossenheit beklagen.

Daher bitte nicht vergessen, dass wir mit unseren Stimmen diejenigen sind, die Sie als unseren Volksvertreter gewählt haben. Als solcher erwarten wir von Ihnen, dass Sie uns vertreten und sich in dieser Sache stark machen.

Dieser Brief wird samt Empfängerliste und Antworten im Internet publiziert und ständig aktuell gehalten, damit alle Interessenten sich ein Bild über die Unterstützung ihrer Volksvertreter und den Stand der Dinge machen können.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie uns in dieser Sache unterstützen könnten.

Mit freundlichen Grüßen


Name


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Re: Unterschriftenaktion
#24: 03. Juli 2008, 21:27
Den Text findet Ihr auch auf meiner Website unter:


bzw.


Grüße

René


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Re: Unterschriftenaktion
#25: 04. Juli 2008, 03:14
...find ich schon ganz gut, würde ich zähneknirschend (auf die unterschiedlichen Vorstellungen habe ich ja bereitshingewiesen) so unterschreiben...

Grüße,
- Flo


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Re: Unterschriftenaktion
#26: 04. Juli 2008, 19:25
Ja, finde ich jetzt auch schon sehr gut, meine Anerkennung für die dafür geleistete Arbeit!

Da nicht mehr auf die noch unattraktiveren Finanzierungsmöglichkeiten pauschaler Haushalts- oder gar Kopfsteuern gepocht wird, unterstütze ich diesen Aufruf nunmehr auch und bin bereit, diesen an die verschiedensten Personen und Institutionen zu senden. In bezug auf die Empfängerliste sollten wir uns einen kleinen "Schlachtplan" erarbeiten: Zum einen die, die für die Misere verantwortlich sind, zum anderen potentielle Unterstützer, um auf uns aufmerksamk zu machen. Spontan fallen mir ein:

- führende bundesrepublikanische Persönlichkeiten (Bundespräsident, Bundestagspräsident, Bundeskanzlerin)
- sog. Volksvertreter, konkret MdB, MdL
- (linke und bürgerliche) Parteien
- Institutionen des ÖR und dessen Gebühreneinzug (LRA, ZDF, GEZ******), auch und gerade deren hauseigene Datenschützer
- Landes- und Bundesdatenschützer, FoeBuD e.V.
- CCC (Chaos-Computer-Club)
- Zeitungen und Zeitschriften, insbesondere überregionale (ja, trotz allem Ekels auch die überwiegend bebilderte Zeitung für das Präkariat mit den vier Buchstaben im Titel), auch solche aus der Comupter-/Internet-/Handythematik wegen der "neuartigen Rundfunkempfangsgeräte"


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Re: Unterschriftenaktion
#27: 05. Juli 2008, 12:17
Könnten wir eine richtige Empfängerliste mit E-Mail, Fax und eventuell Postanschrift machen? So hat es jeder einfacher, der mithelfen will.

Übrigens, mein Entwurf ist nur als Vorlage zu verstehen. Wenn jemand etwas ergänzen, ändern oder streichen will, dann bitteschön. Es ist nur wichtig, dass man aktiv wird.

Grüße

René


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Re: Unterschriftenaktion
#28: 06. Juli 2008, 18:50
Eine sehr umfangreiche E-Mail-Liste, die durchaus in diesem Sinne als gute Grundlage verwendbar (wenn auch zu erweitern) ist, findet sich bei Bernd Höcker in seiner offenen E-Mail an Armin Herb (Datenschutzbeauftragter (!) des SWRs).


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Re: Unterschriftenaktion
#29: 07. Juli 2008, 22:46
Eine sehr umfangreiche E-Mail-Liste, die durchaus in diesem Sinne als gute Grundlage verwendbar (wenn auch zu erweitern) ist, findet sich bei Bernd Höcker in seiner offenen E-Mail an Armin Herb (Datenschutzbeauftragter (!) des SWRs).

Nicht schlecht, aber leider nicht als Text. Vielleicht bekommt man vom Bernd Höcker die Liste in Textform.


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