Bildquelle: https://gez-boykott.de/ablage/presselogo/taz_die_tageszeitung.pngtaz, 20.04.2018
Gesundgeschrumpft oder totVon Daniel Bouhs
(arbeitet als Journalist u.a. für das NDR-Medienmagazin ZAPP, den ARD-Hörfunk und Deutschlandradio)
Nein“, sagt der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm, das sei einfach nicht drin. „Wir können jetzt nicht mit Wirksamkeit 1. Januar 2021, also der nächsten Beitragsperiode, seriös noch ein weiteres Paket vorlegen.“ Mit dieser verklausulierten Aussage gibt Wilhelm der Medienpolitik einen Korb, denn was er da sagt, heißt übersetzt: Die ARD weigert sich, der Politik auf die bisherigen Sparvorschläge im großen Stil noch etwas draufzulegen – obwohl die Rundfunkkommission der Länder genau das für diesen Freitag gefordert hat.
Die Politik will Beitragsstabilität – mindestens eine relative, also zumindest mit einem Ausgleich der Inflation. […]
Mehr Kürzungen sind für die ARD tabu
[…]
Auch beschlossen wurde eine „Public Value“-Kampagne. Die ARD will auf ihren Kanälen „anhand emotional verbindender Momente die Verbundenheit mit dem Publikum zeigen“ unter dem Motto „Wir sind deins“. Konkreter wird Wilhelm nicht, in diese Logik würde aber freilich das Public Viewing der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland passen oder auch der Mauerfall – große Momente, die das Publikum mit „seiner“ ARD erlebt hat. Für die ARD gehört auch das zu dem Versuch, zu verhindern, dass die Politik ihr den Auftrag kürzt.
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