Nach unten Skip to main content

Autor Thema: Die Schweiz sagt Ja zu Rundfunkbeiträgen – und wir?  (Gelesen 894 mal)

C
  • Moderator
  • Beiträge: 7.437
  • ZahlungsVERWEIGERUNG! This is the way!

Bildquelle: https://gez-boykott.de/ablage/presselogo/move36.png

move|36, 05.03.2018

Die Schweiz sagt Ja zu Rundfunkbeiträgen – und wir?

ARD, ZDF und Deutschlandradio – die beitragsfinanzierten deutschen Medien sind für viele eine Glaubensfrage. In der Schweiz stand die Finanzierung der Öffentlich-Rechtlichen jetzt zur Debatte. Die Bevölkerung sprach sich klar dafür aus, die Beiträge weiter zu zahlen, doch die Diskussion bewirkte auch, dass die Rundfunksender Sparprogramme und Reformen ankündigten. Auch in Deutschland ist die Finanzierung der Sender ein Dauerthema. Worum es genau geht, haben wir im vergangenen Jahr im

Von Mariana Friedrich

Zitat
„Ich habe seit 2013 keine Rundfunkbeiträge bezahlt und musste jetzt 600 Euro hinblättern.“ Andreas Wetter ist Musiker und Veranstalter in Fulda. Und Beitragsverweigerer. „Ich warte immer, bis der Gerichtsvollzieher kommt. Vorher bekommen die kein Geld von mir. Ich sehe nicht ein, dass ich etwas bezahle, was ich nicht nutze.“ Wie Andreas denken viele. Jeder zehnte Deutsche hat 2016 eine Mahnung vom Beitragsservice bekommen. In einer von der Redaktion gestarteten Umfrage auf der move36-Facebookseite stimmten im August fast zwei Drittel der 300 Teilnehmer dafür, die Beiträge ganz abzuschaffen. „Abzocke! Für das Fernsehprogramm haben die gar kein Geld verdient!“ und „Wieso sollen Menschen für etwas zahlen, das sie nicht nutzen?“ kommentierten unsere Leser. […]

Für Geringverdiener und freiberufliche Künstler gebe es keinen Nachlass, kritisiert Andreas. „Gerade als Musiker hast du halt manchmal gerade genug, um zu überleben.“ Und er solle sogar doppelt zahlen, einmal für den Haushalt seiner Familie und nochmal, weil er als freiberuflicher Musiker auch seinen Firmensitz in seinem Haus habe. „Wenn ich Hartz IV beantragen würde, wäre ich befreit. Dann läge ich aber dem Staat auf der Tasche. Das ist doch nicht nachvollziehbar.“ […]

Lars* hätte sogar einen Anspruch auf Befreiung, muss aber trotzdem 380 Euro löhnen. Weil er nach wie vor im Streit mit der Beitragszentrale ist […]

„Ich hatte dreimal super-unfreundliche Mitarbeiter dran. Einer hat einfach aufgelegt. Das geht doch nicht.“ Dass es hier zu Problemen gekommen ist, bedauert Christian Greuel von der Beitragskommunikation sehr. Er ist aber zuversichtlich, dass sich diese lösen lassen. „Gerne kann sich Lars bei uns melden, und wir schauen uns den Fall noch einmal an.“ […]

Oder das Auto, wie es Anfang August der Erfurter Daniel Thielemann erleben musste. Eine weitere Thüringerin, Sieglinde Baumert, saß sogar 61 Tage im Gefängnis, weil sie sich weigerte, die Beitragsschulden zu begleichen. Sie sind keine Einzelfälle. Doch der Widerstand nimmt zu: Gab die Beitragszentrale 2013 noch 700.666 Vollstreckungsersuche
in Auftrag, hat sich die Zahl 2016 schon verdoppelt. 1400-mal musste in Fulda im vergangenen Jahr der Vollstreckungsdienst aktiv werden. […]

Die Zahlen müsse man relativ sehen, argumentiert Christian Greuel. Laut Schuldneratlas 2016 waren 6,8 Millionen Bürger verschuldet oder in Mahnverfahren. Das entspricht rund zehn Prozent der Deutschen über 18 Jahren. „Dies spiegelt sich auch in den Zahlen des Beitragsservice wider: Der Anteil der Beitragskonten im Mahnverfahren beträgt ebenfalls rund zehn Prozent.“ Warum jemand seinen Beitrag nicht oder nicht rechtzeitig zahle, würde dem Service nur in den seltensten Fällen mitgeteilt. […]

„Ich habe nichts gegen öffentlich-rechtliche Sender, wenn es im Rahmen bleibt“, sagt auch Andreas Wetter. „Aber so viele Kanäle braucht doch kein Mensch.“ Um die 10 Millionen Sendeminuten strahlen allein die öffentlichrechtlichen Fernsehsender im Jahr aus. Wollte man all das ansehen, wäre man 19 Jahre lang beschäftigt. Ist das noch Grundversorgung? Oder haben die Beitragsfinanzierten ihre Kernaufgabe längst aus dem Blick verloren?
Laut eines Gutachtens des wissenschaftlichen Beirates des Bundesfinanzministeriums […]

Das Durchschnittsalter der TV-Zuschauer liegt beim hr bei 62, bei ARD und ZDF mit 60 knapp darunter und selbst bei arte mit 56 noch fernab unserer Generation […]

Was dabei herauskam, das Content-Netzwerk funk, das mit Onlineauftritt und App Inhalte für 14- bis 29-Jährige anbietet, hat allerdings zumindest eins verstanden: Jugendliche schauen kein Programmfernsehen mehr, sondern wollen Inhalte jederzeit abrufbar auf dem Smartphone. […] Doch auch hier finden sich Inhalte, die die Privaten genauso liefern. Mit Serien wie „Dr. Who“, die dort bald zu sehen sein sollen, tritt man direkt in Konkurrenz zu Netflix und Co. Mit ihren Onlineangeboten suchen ARD und ZDF fernab vom Rundfunk den Wettbewerb mit privaten Anbietern und Zeitungsverlagen. Allerdings mit anderen Voraussetzungen – und mit ungleichen Waffen. […]

Das Geld der Gebührenzahler fließt indes nicht nur ins Programm, sondern ermöglicht auch die Spitzengehälter des Führungspersonals. 399.000 Euro soll ARD-Intendant Tom Buhrow im vergangenen Jahr verdient haben. Zum Vergleich: Bundeskanzlerin Angela Merkel
bekommt 2017 „nur“ etwa 225.000 Euro.  […]

Weiterlesen auf:
http://www.move36.de/gesellschaft/die-schweiz-sagt-ja-zu-rundfunkbeitraegen-und-wir/


Unterschriftenaktion: https://online-boykott.de/unterschriftenaktion
Rechtlicher Hinweis: Beiträge stellen keine Rechtsberatung in irgendeiner Form dar. Sie spiegeln ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider. Weitere Infos: Regeln

  • IP logged
„Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken." (E. Kästner)

Schnelleinstieg | Ablaufschema | FAQ-Lite | Gutachten
Facebook | Twitter | YouTube

 
Nach oben