In der aktuellen Diskussion um öffentlich-rechtliche Angebote im Internet hat sich die Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), Patricia Schlesinger, gegen eine zu starke Einschränkung des Engagements von ARD und ZDF im Netz ausgesprochen. "Die Menschen zahlen für die Angebote von ARD und ZDF, daher müssen wir sie dort erreichen, wo sie diese Angebote suchen.
Die Menschen zahlen nicht für das
Angebot, sondern für Ihre
Wohnung. Viele, so auch ich, suchen das Angebot auch nicht, weder im nicht vorhandenen Fernseher, noch im Internet.
Die Aussage widerspricht auch der viel gerühmten Unabhängigkeit. Wenn der Rundfunk unabhängig wäre, könnte er seinem Auftrag zur Grundversorgung mit Information und Unterhaltung per Radio und Fernsehen nachkommen und der Rest könnte seinen Machern egal sein. Sie sind ja auch unabhängig genug, um jedes Jahr 1 Millionen Wohnungsinhaber gegen deren Willen zwangsvollstrecken zu lassen. Und es ist ihnen total egal, welche Probleme von Schufa-Eintrag und in der Folge erschwerter Wohnungssuche etc. den Opfern daraus entstehen. Von den Folgen eines Gefängnisaufenthaltes spreche ich mal erst gar nicht.
Bei der Logik der Frau Schlesinger müsste sie ja sagen, jedes Jahr wollen eine Millionen Menschen nicht zahlen, weil sie uns auch nicht sehen wollen, also senden wir für die nicht und zwangsvollstrecken die nicht. Den anderen, die uns sehen wollen senden wir per Pay-TV oder geben gegen persönlichen Login Zugang zu unserem Webangebot. Ist ihr aber scheißegal, was die Millionen wollen. Es ist wohl vielmehr so, dass
jede Institution eine Neigung zum Wachstum hat, jetzt wachsen sie halt ins Internet. Es wäre ja noch nachvollziehbar, wenn sie dafür einen ihrer Fernsehsender oder eines ihrer zig Radioprogramme schließen würden. Aber mit dem Rundfunk ist es so, als ob VW im Auto sowohl einen Elektro- als auch einen Dieselmotor einbauen würde. Oder Amazon sowohl ein Internetangebot als auch eine Replik des Quellekatalogs anbieten würde, einfach weil beides möglich ist und die Mittel praktisch unbegrenzt sind. Aber so etwas geht eben nur beim ÖRR.
Mit der Unabhängigkeit ist es also so eine Sache. Beim ÖRR ist man unabhängig von Ökonomie, denn das Geld fließt in jedem Fall, unabhängig vom Bürger, denn man kann ihn ggf. zwangsvollstrecken, unabhängig von Vernunft und Gewissen, von Rücksichtnahme sowieso.
Abhängig und verpflichtet ist man dagegen der herrschenden politischen Meinung von CDU/CSU/FDP/SPD/Grünen/Linken, schön nach Parteienproporz. Verpflichtet fühlt man sich, sich zum Lautsprecher der Kanzlerin zu machen. Da ist es dann mit der viel gerühmten Unabhängigkeit urplötzlich vorbei. Dafür sorgen die Besetzung der Posten von Intendanten und Verwaltungsräten nach Parteienproporz mit aktuellem oder ausgedienten Parteipersonal oder der Politik nahe stehenden konformen Personen, wie Malu Dreyer als Chefin des Verwaltungsrats des ZDF oder dem Ex-Pressesprecher der Kanzlerin Ulrich Wilhelm als Intendant des Bayerischen Rundfunks. Die gute Karola Wille als Ex-SEDlerin auf dem Posten der ARD-Vorsitzenden nicht zu vergessen. Dort machen sie dann ganz unabhängig von SPD, CDU und SED-Gedankengut kritische Nachrichten. Ja, dann geht er sie
ganz unabhängig und kritisch an, die Kanzlerin, ihr ehemaliger Pressesprecher Wilhelm...
Das ganze ist eine Farce vermeintlicher politischer Unabhängigkeit. Einzig gegenüber dem Zahlschaf Bürger sind sie unabhängig, sich an seinen Zwangsbeiträgen zu mästen. Ihre überzogenen Gehälter, die jedem mit Einkommen über Harz4-Niveau abgezockt werden, sind das implizite Schweigegeld für ihr willfähriges Echo auf die Agenda der Herrschenden.
Zum Thema Mästen:
Frau Schlesinger gab in einem Interview mit der Berliner Morgenpost an:
"Aber es gibt beim RBB keine Traumgehälter."
Ihr Gehalt beträgt de facto 275.000 Euro / Jahr.
Ich frage mich, welche Höhe bei ihr ein Traumgehalt hat.