@Nutzer:
Herzlich willkommen auch von mir im Forum.
Auch wenn in der Streitfrage sich die offensichtliche Mehrheit gegen den Rundfunkbeitrag ausspricht, werden die Pro- Positionen bevorzugt behandelt.
Ihr Beispiel einer niedrigschwelligen Aussage "Der Rundfunkbeitrag ist scheisse", die nach Ihrer Aussage gelöscht wird
steht einer ebenso niedrigschwelligen Aussage "Der Rundfunkbeitrag macht einfach Sinn"
gegenüber. Letztere wurde aber bisher nicht aus den Streitpunkten gelöscht und zählt mit zu den Positivstimmen.
Es geht mir hier in erster Linie darum, aufzuzeigen, dass selbst das eindeutig gegen den Rundfunkbeitrag gerichtete Ergebnis in den Zahlen noch FÜR den RBeitrag geschönt wird.
Wenn jemand gegen etwas ist, wird er es meist negativ ausdrücken. Andersrum, wenn jemand für etwas ist, wird er es in positiven Worten ausdrücken. Werden jetzt nur niedrigschwellige NEGATIVaussagen ("scheisse") gelöscht, verfälscht es das gewünschte Ergebnis.
Ein Nachtrag noch:
Das vielfach benutzte Argument der "qualitativen Hochwertigkeit" des öffentlich rechtlichen Rundfunks ist einfach eine leere Worthülse.
Waffen von Heckler und Koch sind bestimmt auch "qualitativ hochwertig", die Flugzeuge, mit denen das WTC angegriffen wurde waren es 100%ig auch...
Der "Wumms" hinter der Technik birgt die Gefahr - gilt im übertragenen Sinne auch für für Propaganda geeignete Medien.
Ich finde es toll, dass Sie sich hier ernsthaft mit dem Forum beschäftigen wollen.
VG
seppl /Moderator
Nunja, da muss ich Ihnen widersprechen. Uns geht es um das Niveau eines Beitrages und damit meine ich nicht das inhaltliche, sondern das sprachliche Niveau. Wenn der Beitrag unter der Gürtellinie ist oder mit vulgärer Sprache aufwartet, dann wird er eben gelöscht. Ich habe in den letzten Tagen die beeindruckende Masse an Positionierungen moderiert, die dieses Forum auf unseren Dialog gelenkt hat. Unzählige Male habe ich dabei Positionierungen à la "Rundfunkbeitrag ist unfair" ohne mit der Wimper zu zucken veröffentlicht.
Wenn ein Nutzer nicht in der Lage ist, eine Meinung darzustellen, ohne Fäkalwörter zu benutzen, dann ist er - es tut mir Leid - nicht auf unserer Plattform erwünscht. Ein Beitrag à la "Der Rundfunkbeitrag ist unfair" ist für mich als Moderator gleichbedeutend mit "Der Rundfunkbeitrag ist toll". Nämlich inhaltsleer, aber harmlos. Beide werden sofort veröffentlicht.
Ich urteile NICHT darüber, ob ein Argument stichhaltig ist - das wäre Zensur. Natürlich denke ich mir als Mensch in beiden geschilderten Fällen, dass der Nutzer hier die Chance vergeben hat, wirklich jemand anderen zu überzeugen, aber das ist eben nicht meine Verantwortung.
Wenn Sie den Vorwurf, dass wir das Ergebnis "schönen" würden, ernst meinen - ein Vorwurf, der mich wirklich trifft - dann gehen Sie bitte die schiere Anzahl inhaltsleerer Positionierungen von Rundfunkbeitragsgegnern durch, welche wir veröffentlicht haben. Ich kann direkt vorwegnehmen - alle, welche eine sachliche Sprache an den Tag legen.
Aus Ihrem Post geht eine Enttäuschung hervor, dass wir Kommentare à la "Der Rundfunkbeitrag macht einfach Sinn" NICHT löschen und damit angeblich manipulieren würden, während Kommentare à la "Der Rundfunkbeitrag ist scheiße" stehen bleiben sollen? Das erscheint mir sehr widersprüchlich.
Persönliche Beleidigungen, Fäkalsprache. Das sind unsere rote Linien. Und wenn ich als Mensch hier nochmal einwerfen darf: Ich bin auch gegen viele Dinge. Ich bin aber in der Lage, das sachlich zu äußern - wie im Übrigen die überragende Mehrheit der Rundfunkbeitragsgegner auf unserer Plattform. Das kann ich von einem erwachsenen Mensch einfach erwarten.
Also nochmal: Bevor Sie uns Manipulation unterstellen, sichten Sie bitte, wie unfassbar viele inhaltsleere, aber ablehnende Positionierungen veröffentlicht sind.
EDIT: Das soll nun auch NICHT heißen, dass die Rundfunkgegner größtenteils inhaltsleer diskutieren, denn das ist auch nicht der Fall. Der größte Teil argumentiert auf sachlicher Ebene mit nachvollziehbaren Argumenten. Ich habe ja bereits oben beschrieben, dass Sie als Nutzer dieses Forums überdurchschnittlich gut zum Thema informiert sind, das merkt man den Positionierungen an. Nur dadurch, dass dieser Thread hier so massiv mobilisiert, gibt es auch eine entsprechend hohe Zahl von inhaltsleeren Positionierungen der Rundfunkgegner - welche wir, auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole, aber selbstverständlich veröffentlichen, so lange sie keine Fäkalsprache beinhalten oder andere Nutzer beleidigen.
Aufällig ist die Zahl der Kommentare zu den Beiträgen: während die Zahl der Kommentare bei pro-Beitrags-Posts (die meistens nur leere Worthülsen wie "Qualität", "Vielfalt" oder "Unabhängigkeit" beinhalten) relativ hoch ist, wird kaum ein Kontra-Argument widerlegt. Das erinnert doch sehr an Erfahrungen aus Verwaltungsgerichtsverfahren gegen den Rundfunkbeitrag. Auch in den bisher ergangen Urteilen werden nur leere Worthülsen verwendet und die vorgetragenen (fundierten!) Argumente nicht entkräftet, sondern allenfalls übergangen oder vollständig ignoriert.
Eine echte "Debatte" findet überhaupt nicht statt. Über die Gründe dafür kann ich nur spekulieren. Tatsache ist aber, dass das eines Rechtstaates nicht würdig ist und dieser sich derzeit zugunsten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks selbst abschafft.
Auch wenn die Zahlen derzeit nicht repräsentativ sind, sprechen sie doch eine eindeutige Sprache. Wie "im Namen des Volkes" nach wie vor solche Schandurteile ergehen können, ist nur mit Verschwörungstheorien erklärbar.
Und bevor Sie zu Verschwörungstheorien greifen, könnten Sie doch bei dem naheliegendsten Schluss anfangen: Sie als Rundfunkgegner sind besser organisiert und besser vernetzt als die Menge derer, welche dem Rundfunkbeitrag diffus zustimmen. Es ist keine Seltenheit, dass die Ablehnung eines politischen Zustandes einen höheren Organisationsgrad nach sich zieht als die Zustimmung zum status quo.
Ich hoffe wirklich, dass ich hier nicht in einen genervten Tonfall verfalle, denn die Offenheit, mit der mein Vorstoß und ich persönlich hier willkommen geheißen werden, ist mir viel wert. Gleichzeitig werde ich das Gefühl nicht los, dass ich hier als Vertreter des Rundfunkbeitrages gesehen werde. Das ist nicht der Fall.
Sie schreiben "eine echte Debatte findet nicht statt". Vier Posts über Ihnen finden Sie ein Tortendiagramm mit der Verteilung von Befürwortern und Ablehnern des Rundfunkbeitrags. Ist es wirklich so schwer vorstellbar, dass unter diesen Umständen kaum eine echte Debatte stattfindet? Sollten wir Ihrer Meinung nach Befürworter engagieren? Wie sollte das überhaupt gehen? DAS wäre in meinen Augen Manipulation.
Nochmal an dieser Stelle: Wir sind nicht Teil der Landesregierung und wir vermitteln auch nicht zwischen Bürger und Landesregierung. Wir schaffen Informations- und Diskussionangebote. Unser Interesse ist, dass diese möglichst viel genutzt werden. Natürlich hoffen wir, dass zu jeder These etwa 50:50 Meinungen aufeinanderprallen. In diesem Fall ist dies, auch aufgrund der Mobilisierungssituation, nicht der Fall. Verbuchen Sie es doch als Kompliment für dieses Forum?
Und nun noch eine rein technische Erklärung: Unsere Plattform ist so konzipiert, dass Sie, nachdem Sie These A beispielsweise abgelehnt haben, auf einen Befürworter der These A geleitet werden und dort direkt kommentieren können.
Da im Zuge dieses Threads nun sehr viel mehr Rundfunkgegner auf Rundfunkbefürworter trafen und treffen, werden die Rundfunkgegner entsprechend auf bereits kommentierte Threads der Befürworter geleitet, daher die hohe Anzahl an Kommentaren. Im Gegenzug gibt es sehr viel weniger Befürworter, welche automatisch auf Ihre Positionierungen geleitet werden.
Ich habe ein wenig das Gefühl, manche interpretieren unser Angebot als die Möglichkeit, mit Vertretern der Regierung zu diskutieren. Das ist nicht korrekt. Sie diskutieren mit anderen Bürgern. Warum Sie uns dann kritisieren, dass Ihre Meinung nicht ausreichend widerlegt wird, macht mich dann doch etwas stutzig.