Die terrestrische Ausstrahlung von Fernsehen ist eigentlich nur noch irgendwie Alibi.
Zu analogen Zeiten war sie für die Privaten uninteressant, weil zu teuer. Einige wenige große Sender haben sich um entsprechende Lizenzen und Sende-Anlagen bemüht, mussten dafür Regionalfenster einbauen. Der normale Kunde hat zu Hause entweder in eine Sat-Anlage oder einen Kabelanschluß investiert – manchmal sogar in beides. Auch von öffentlich-rechtlicher Seite wurde lange Zeit nicht viel unternommen – das Programm bestand aus drei Programmen: ARD, ZDF und das lokale Dritte – manchmal konnte man auch ein weiteres Drittes empfangen. Der Bildungsauftrag der Dritten wurde auf BR-alpha (jetzt ARD-alpha) übertragen, was aber terrestrisch m. W. n. nicht ausgestrahlt wurde.
Bei der Abschaltung der analogen Aussstrahlung wurde mancherorts nicht mal ein digitaler Ersatz (DVB-T) geschaffen.
Die Idee, DVB-T über DVB-H (Handheld: SmartPhones, Tablets, …) querzusubventionieren (DVB-H-Programme werden einfach in DVB-T-Programme mit eingefügt), hat auch nicht funktioniert.
Im Endeffekt ist DVB-T nur für abgelegene Höfe, Datschen und Campingplätze interessant. Logisch, daß die Privaten da auch nicht unbedingt mitspielen wollen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist Freenet TV lediglich eine Marke der Firma, die DVB-T (2) (auch) für die öffentlich-rechtlichen Sender ausstrahlt und irgendwie versucht, das eigene Produkt ein Stück weit attraktiv zu machen:
- Der Kunde bekommt auch die Privaten Sender.
- Die Privaten Sender bekommen Geld für die Ausstrahlung, damit der Endkunde überhaupt die Privaten bekommt.
Die Privaten wurden verpflichtet, ihre Sendungen in SD (vorerst) nicht zu verschlüsseln, um irgendwie eine Gratis-Ausstrahlung hinzustellen (Rundfunk-Gebühr und -Beitrag waren/sind ja nicht Gegenleistung für öffentlich-rechtlichen Rundfunk, sondern schließen den privaten Rundfunk ausdrücklich mit ein, auch wenn das von den LRAs/BS bisweilen vergessen wird). Geht das Geschäftsmodell in die Hose, wird Media Broadcast in absehbarer Zeit nur noch analoges UKW-Radio ausstrahlen. Kann sein, daß Mobilcom-debitel Media Broadcast abstößt (nimmt vielleicht die Telekom zurück, andernfalls müssten dann die öffentlich-rechtlichen die Firma dann aufkaufen).
Wenn dem dann so ist, muß der Rundfunk-Beitrag wieder zweigeteilt werden: Wie die alte Gebühr ein paar Euro für's Radio und der Haupt-Teil für's Fernsehen. TV müsste dann verschlüsselt werden, sonst wäre ja der Haupt-Vorteil der Demokratie-Abgabe dahin: Die öffentlich-rechtlichen Sender beachten das Menschenrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung.
Interessant am Rande:
Es ist schier unglaublich, wie vielen Leuten ich erklären musste, daß sie die Umstellung DVB-T auf DVB-T2 gar nicht betrifft, da sie DVB-C oder DVB-S gucken.
Oder vodafone:
http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/vodafone-verschickt-dvb-t-werbebriefe-an-dreistigkeit-kaum-zu-ueberbieten-a-1130881.html.