Ich verstehe Eure Diskussion nicht; ist es nicht herzlich egal, wieviel Kohle jemand scheffelt, solange er sich an geltendes Recht hält?
Erstens stellt sich die Frage, ob sich diejenigen, die beim Rundfunk Millionen verdienen, tatsächlich noch an geltendes Recht halten, denn ihre Gehälter sind nur möglich, weil die Beiträge aus denen sie bezahlt werde unter der Drohung der Zwangsvollstreckung eingetrieben werden.
Und diese Zwangsvollstreckungen betreffen einen "Beitrag", der verfassungswidrig ist.
Zweitens, und das halte ich für entscheidend, ist jedes Mitglied einer Gesellschaft auch verpflichtet, sich gegenüber seiner Umgebung rücksichtsvoll und fair zu verhalten, unabhängig davon, ob ein egozentrisches und rücksichtsloses Verhalten durch gesetztliche Regelungen sanktioniert ist oder nicht.
Zum Beispiel können die Intendanten mit ihren Millionengehältern ja argumentieren, selbst wenn das Verfassungsgericht in 5 oder 10 Jahren die Verfassungswidrigkeit des aktuellen Rundfunkbeitrags feststellen sollte, dass die bis dahin zwangsvollstreckten Beiträge trotzdem rechtskonform eingetrieben wurden, weil die Opfer sich nicht durch Widerspruch und Klage durch die Instanzen gewehrt hätten. Er würde halt unberücksichtigt lassen, dass viele Menschen nicht das Wissen oder die Kraft haben, sich gegen die Abzocke zu wehren..
Eine Gesellschaft kann auf Dauer aber nur bestehen, wenn Ihre Mitglieder in der überwiegenden Mehrheit freiwillig, und nicht nur unter Gesetzesdruck, bereit sind, sich gegenüber allen anderen halbwegs fair zu verhalten.