Hallo liebes Forum,
ich würde gerne kurz ein paar weitere Meinungen zu meiner derzeitigen Situation in Sachen Klage einholen. Folgendes Szenario:
Es wurde vor kurzem ein "interessanter" Brief vom VG (Bayern) in Bezug auf meine Klage gegen den BR zugestellt. Das Schreiben ist dem Posting angehängt und unkenntlich gemacht worden.
Im Oktober letzten Jahres hatte ich eine umfangreiche Klage gegen den BR am VG eingereicht. Seitdem war Ruhe, sowohl vom Gericht als auch vom BS. Nun legt mir das Gericht in dem Schreiben nahe, meine Klage zurück zu ziehen, auch, um meine finanziellen Verluste abzumildern (Oha...). Mit unter anderem interessanten Begründungen.
Mir ist klar, dass sich das VG lieber nicht mit einer 48-Seiten-Klage befassen möchte wenn nicht unbedingt zwingend notwendig und deswegen alles daran setzt, diese schon im Vorfeld aus lächerlichen Gründen und mit Formaliendrescherei abzuschmettern.
In dem Brief wurden drei Punkte erwähnt, warum meine Klage keinen Aussicht auf Erfolg hätte und ich sie lieber zurückuziehen solle. Dazu wollte ich folgendes mitteilen:
1. Der Antrag "alle" Bescheide aufzuheben ist an sich zu unbestimmt.
Okay, mein Fehler. Habe ich nicht klar genug formuliert bzw. bin wohl durcheinander gekommen. Mit "alle" Bescheide war von mir selbstverständlich "alle von mir beanstandeten Bescheide" gemeint, nicht alle, die mir jemals zugegangen sind. Hätte mich in meiner Klage klarer ausdrücken sollen.
2. Ursprüngliche Klage nach derzeitiger Aktenlage schon verfristet.
Ich hatte fast befürchtet, dass das VG diesen Trick versuchen würde.
Die Klage wurde nicht per Post zugestellt, sondern am letzten Tag der Frist von mir persönlich beim VG eingeworfen. Der Einwurf wurde per Smartphone dokumentiert, außerdem wurde eine Person als Zeugin mitgenommen, um den Einwurf zu bestätigen. Dass das VG die Klage also angeblich erst am 24.06.2016 vorliegen hatte geht zu Lasten des VGs. Von meiner Seite aus/aus meiner Sicht wurde die Frist eingehalten. Die Frage ist jedoch, wie weit das VG gewillt ist, den rechtzeitigen Zugang zu bestreiten und wie stark versucht wird, meine Nachweise (Video und Zeugin) als nicht aussagekräftig/wertlos darzustellen. Eine weitere Klage gegen das VG über das Klarstellen des rechtzeitigen Zugangs würde ich ungern vom Zaun brechen müssen.
Der Rest (Punkt 3) ist das übliche "Bundesverwaltungsgericht hat entschieden, dass der Rundfunkbeitrag verfassungsgemäß ist"-Blabla.
Mir wäre wichtig, dass sich mit dem Inhalt meiner Klage tatsächlich befasst wird, und sie nicht NUR wegen irgendwelchen formalen Fehlern abgelehnt wird. Allerdings sieht es nicht danach aus, dass man sich die Arbeit machen wird ?
Ich hätte gerne ein paar weitere Meinungen und Einschätzungen, bevor ich eine Entscheidung treffe. Ich tendiere eigentlich zum Klage aufrecht erhalten. Was würdet ihr tun ?
Da sowieso mit einem Abschmettern der Klage zu rechnen ist, geht es mir hier hauptsächlich um das Sand-im-Getriebe-Prinzip. Was würde den größtmöglichen büroktratischen Aufwand generieren ? Danke schon mal für euer Feedback.