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Autor Thema: In der Quotenfabrik  (Gelesen 8511 mal)

C
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In der Quotenfabrik
Autor: 26. März 2015, 22:27


In der Quotenfabrik

Nach welchem Leitbild das öffentlich-rechtliche Fernsehen Zuschauer ködert.


Seit Jahren gibt es massive Kritik an der Quote. Es wird angezweifelt, ob sie tatsächlich den Massengeschmack spiegelt. Das beginnt schon bei ihrer Erfassung, die verschiedene Fragen aufwirft: Wer sollen diese Menschen eigentlich sein, die sich einen Quotenmesskasten ins Wohnzimmer stellen? Diese Zuschauer müssen dann auf einen Knopf drücken, wenn ein weiterer Mensch den Raum betritt. Was, wenn einer einschläft? Schauen die wirklich – oder drücken die nur?

weiterlesen auf:

http://www.zeit.de/2015/11/ard-zdf-quote-bildungsauftrag


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Re: In der Quotenfabrik
#1: 26. März 2015, 23:36
Zitat
Die Quote, das ist der prozentuale Anteil der Fernsehzuschauer, die gerade eine bestimmte Sendung sehen.

Wie berücksichtigen die den Anteil der Menschen, die sich anderweitig informieren und unterhalten und an der Messung nicht Teilnehmen wollen? Wer überprüft daraufhin die Erhebung auf Korrektheit? Der öffentlich-rechtliche Rundfunk  behauptet staatsunabhängig zu sein. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts  zu den ZDF Gremien fiel hier eindeutig: Auf Grund der Zusammensetzung der Gremien ist ZDF per Urteil staatsabhängig.

Gibt es eine übergreifende Messung für Radiohörer mit dem sehr großen Anteil der Menschen, die rein privates Stadtradio hören? Wie wird beim Radioempfang gemessen? Wie wird Internetradio berücksichtigt? Wie sieht die Quote für alle Radiohörer inkl. Internetradio aus?

Was wird bei der Quotenmessung ausgelassen?

Es wäre gut, hier ein paar Tatsachen auf den Tisch zu bekommen.


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Re: In der Quotenfabrik
#2: 27. März 2015, 09:51
Zum Warmwerden mit dem Thema TV-Quoten:

Doku über TV-Quoten: Wenn das Fernsehen den Zuschauer beobachtet
http://www.spiegel.de/kultur/tv/3sat-doku-die-macht-der-zuschauer-zur-quotenmessung-im-tv-a-942429.html

Lass uns die vorherigen Fragen von Carina und mir nach und nach klären. Diese beleuchten u.U. die fallende Akzeptanz der öffentlich-rechtlichen Anstalten.


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Re: In der Quotenfabrik
#3: 27. März 2015, 23:02
Zwei interessante Beiträge auf dem Weg mehr über die Quoten-"Ermittlung" zu erfahren:

Das Fernsehen und seine Zahlen
Die große Quoten-Lüge

http://m.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/das-fernsehen-und-seine-zahlen-die-grosse-quoten-luege-12803540.html

Zitat
...
Der Schriftsteller Joseph von Westphalen hat neulich all das erlebt, und in dem Bericht, den er darüber verfasst hat, erzählte er von Ehekrächen, dem Gefühl, überwacht zu werden. Und vermutete schließlich, dass nur Menschen, die sonst nichts zu tun und keinerlei anspruchsvollere Interessen als das Fernsehen haben, sich auf diesen Terror einlassen würden.
...
Es ist also mehr als bloß ein Verdacht, dass die Einschaltquote nicht etwa misst, wie viele Menschen welche Sendungen sehen. Sie misst vielmehr, wann, was und wie lange jene Leute sehen, die Zeit und Nerven genug haben, an der Quotenmessung teilzunehmen.
Die Differenz, der systematische Messfehler ist evident – die tatsächliche Quote kann nur niedriger sein als das, was die GfK veröffentlicht. Verständlicherweise hat aber niemand ein Interesse, diesen Messfehler genauer bestimmen zu wollen.

Denn die Quote, also die Zahl derer, die eine bestimmte Sendung gesehen haben, ist zur entscheidenden Legitimation des öffentlich-rechtlichen Fernsehens geworden.
...
Was daraus folgt, ist klar: Es ist nicht etwa die Mehrheit, die öffentlich-rechtliche Programme sieht. Es sind jene Leute, welche das Lesen anstrengt und das Ausgehen erst recht, Leute, die vielleicht auch schon genug geredet haben in ihrem Leben und ein paar Abende, in denen das Fernsehen zu ihnen spricht, gut aushalten können.


Frag' die Experten: Ermittlung der Einschaltquoten
http://m.quotenmeter.de/?p1=n&p2=5285


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vmp

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Re: In der Quotenfabrik
#4: 27. März 2015, 23:20
Vielleicht sollte im Forum mal eine Art "Quotenkontrolltag" geplant werden.
Quasi ein Tag, an dem in verschiedenen Städten Befragungen durchgeführt werden, welche Sendungen die Menschen am gestrigen Abend (kann man vll auch auf mehrere Abende ausweiten) gesehen haben, oder ob sie eventuell gar nicht ferngesehen haben.


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Re: In der Quotenfabrik
#5: 28. März 2015, 09:04
Wegen der nicht zu unterschätzenden Organisation wird ein bundesweiter Informationstag in den Städten mehr Aufmerksamkeit und neue Anhänger bringen. Ist meine Einschätzung.

Was ich mir jedoch von dem Tun hier verspreche, ist der unleugbare Nachweis der Nichtnutzung der öffentlich-rechtlichen Anstaltsprogramme (TV+Radio) durch Auswertung der gesammelten Erkenntnisse und Daten zur Quote. 


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Re: In der Quotenfabrik
#6: 28. März 2015, 10:01
Es werden zur der Legitimation von örR immer eingige Behauptungen vorgebracht, die sich schlecht nachweisen lassen.
Diese Wichtigkeit für die Demokratie, die Nutzung der Programme durch die gesamte Bevölkerung, die Beliebtheit der Sender.

Untermauert wird es u.a. durch diese ominöse Quote.
Die Ermittlung der Quote ist ein Witz. Die Aussagekraft dieser Ermittlung ist ein Witz.
Und trotzdem steht und fällt das Programm mit dieser Quote ..... seltsam.


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Re: In der Quotenfabrik
#7: 28. März 2015, 10:37
Sehr interessant als Widerspruchsgrund. Ich weiß gar nicht, wenn X hier drin lesen würde wie viele Seiten er dazu schreiben müsste. Das nimmt alles kein
Ende. Wie kann das denn so verkorkst sein?

"De omnibus dubitandum."


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- Zweiter Bescheid während Klage 2018https://bit.ly/2OKfavL

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Gast

Re: In der Quotenfabrik
#8: 28. März 2015, 10:37
Die Quoten stimmen schon, denn eine Bekannte mach dort mit und die sagt immer, dass es ihr zu umständlich ist, die Kiste immer an- oder auszuschalten. So lässt sie das Ding einfach an, wenn sie das Haus verlässt.
Wie sollte man sonst auf 250 Minuten Fernseh-seh-zeit kommen. Ich schaue nicht und so muss ein anderer wohl meine Zeit mit absitzen! ;D


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Re: In der Quotenfabrik
#9: 28. März 2015, 12:02
Die Quoten stimmen schon, denn eine Bekannte mach dort mit und die sagt immer, dass es ihr zu umständlich ist, die Kiste immer an- oder auszuschalten. So lässt sie das Ding einfach an, wenn sie das Haus verlässt.
Wie sollte man sonst auf 250 Minuten Fernseh-seh-zeit kommen. Ich schaue nicht und so muss ein anderer wohl meine Zeit mit absitzen! ;D

Könnte uns die Bekannte einige interessate Informationen, z.B. den anonymisierten Vertrag, Infobroschüren, … bezüglich der Quotenmessung zur Verfügung stellen?


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Re: In der Quotenfabrik
#10: 28. März 2015, 12:11
Quotenmärchen - Wie Fernsehen bei den Zahlen be...
https://www.youtube.com/watch?v=YiImIlh-kV0

Wie werden Einschaltquoten gemessen?
https://www.youtube.com/watch?v=9wyq1bBuBqY

Manipulation - TV-Quoten - 3sat Wissenschaftsdoku 09.01.2014
https://www.youtube.com/watch?v=d97_qd-THmY

Wie funktionieren Ratings und Einschaltquoten? | Serien Fix #8
https://www.youtube.com/watch?v=RM8lKpNN7R0


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Re: In der Quotenfabrik
#11: 28. März 2015, 15:22
In diesem kurzen Video gibt es interessante Aussagen:

Es nehmen nur private Haushalte an der Quotenmessung teil. Heißt im Umkehrschluss, den Firmen wird die Nutzung der öffentlich-rechtlichen Programme vollkommen grundlos unterstellt.

Auch in Deutschland lebende Bürger, wenn der Haupteinkommensbezieher des Haushalts weder eine deutsche noch eine EU Staatsbürgerschaft verfügt, werden bei der Quotenmessung nicht berücksichtigt. Hat jemand Statistiken dazu parat?

Es werden diverse Gruppen der Bevölkerung von der Quotenmessung ausgeschlossen, z.B. Studenten und ältere Menschen in Wohnheimen. Es findet eine Gruppierung bis 4000 € Einkommen statt. Darüber werden alle als eine Gruppe zusammengefasst. Reiche sollen lt. dem Bericht kaum vertreten sein. Das ganze Internet Entertainment wird nicht durch die Quotenmessung abgedeckt.
Manche Bevölkerungsgruppen, z.B. Singles in Großstädten sind seltener vertreten, weil sie schwerer zu Hause für die GfK Leute zu erreichen sind.
 
Es gibt eine "Entschädigungspauschale" für die Teilnahme nach Anzahl der angeschlossenen Geräte.

Die GfK bekommt einen zweistelligen Mio. Betrag von dem ÖRR Rundfunk und den Konzernen Bertelmann und Pro7/Sat1.


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Re: In der Quotenfabrik
#12: 28. März 2015, 23:41
Sehr interessante Daten zur Nutzung der Medien und Programme finden wir hier:

MedienVielfaltsMonitor II 2014: Fernsehen, Zeitungen, Internet und Radio bestimmen die Meinungsbildung



Radio und Internet nehmen zu.


Beim Radio erreichte der private Senderverbund radio NRW (5,9 %) und der private Hörfunksender Antenne Bayern (5,6 %) die höchsten Nutzeranteile.



Ganzer Bericht:
http://www.vprt.de/thema/medienordnung/aufsicht-regulierung/medienkonzentration/content/medienvielfaltsmonitor-ii-2014-?c=1

MedienVielfaltsMonitor 2. Halbjahr 2014
https://www.blm.de/files/pdf1/ALM_Vielfaltsmonitor_2_Halbjahr_2014_2015-Stand_17-03-15.pdf


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Re: In der Quotenfabrik
#13: 29. März 2015, 01:27
Interessanter Fund, Viktor7. Mir erscheint der Vergleich "Meinungsbildungsgewicht der Medien" nicht repräsentativ. Ich gehe davon aus, dass zwischenzeitlich die Leute sigifikant länger im Internet zur "Meinungsbildung" surfen als vor der Glotze zu hocken. Vielleicht handelt es sich hier hauptsächlich um die 60+ Fraktion ohne Internet. Wieder ein weiteres Gefälligkeitsgutachten aus der Feder der Abteilung Lug & Trug?


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Re: In der Quotenfabrik
#14: 29. März 2015, 11:17
Man muss sich das Zustandekommen der Zahlen vor Augen führen. Da wird definitiv noch die Internetseite um zig Prozentpunkte unterbewertet sein. Jeder Prozentpunkt mehr bringt außerdem Mio. Werbeeinträge in der Kasse. Die Lobby ist bei den "alten" Medien konzentriert und Mio. kleine Anbieter im Internet sind nicht besonders gut organisiert. Sie werden häufig nicht erfasst und die Statistiken zeigen verzerrte Werte an. Die Tendenz ist jedoch schon heute klar erkennbar.


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