Die Idee, aussichtsreiche Klagen zu unterstützen, ist nicht neu und funktioniert hier im Forum recht gut. Siehe maxkraft24!!! Haltet euch nicht mit soviel Bürokratie auf. Wenn man 10 Euro im Monat über hat, kann man die ans Forum geben , die eigene Kriegskasse füllen , oder für Flyer ausgeben. Es gibt genug Möglichkeiten.
Ich glaube, hier liegt ein Missveständnis vor. Der organisiserte Widerstand ist keinesfalls als Alternative zum aktuellen Vorgehen gedacht sondern dessen konsequente Weiterentwicklung. Natürlich ist der Einsatz und die Solidarität, die hier schon läuft auch weiterhin grundlegend und unverzichtbar. Die Organisation, Struturierung und Koordination des Widerstands ermöglicht jedoch eine Vervielfachung der Effektivität.
Es ist ein bisschen wie bei der Kernschmelze: Jeder für sich ist Radio-Aktiv, aber erst, wenn die richtigen Komponenten zur richtigen Zeit zusammenkommen gibt es den notwendigen großen Knall, entsteht die Energieentfaltung, der auch dieses mächtige System nicht mehr viel entgegen zu setzen hat. Das Ganze ist eben deutlich mehr als die Summe der Einzelteile (sprich Einzelkämpfer).
Im Klartext heißt das, solange hier ein Verfahren, da ein Protest, dort eine Pressemiteilung stattfindet, sind dies immer die berühmten Topfen auf den den ebenso berüchtigten, heißen Stein, auf welchem sie regelmäßig mit einer schönen, kurzen Dampfwolke verpuffen. Alle sagen einmal laut "Ahhhh...", und das war es dann. So wars am 13.5. beim Bayrischen Verfassungsgericht, so wird es in Arnsberg und Köln sein. Und m.E. wird es in Münser nicht mal ein "Ahhhh" oder "Ohhh" geben. Es herrscht nämlich bisweilen in oberen Gerichten ein solch langjährig-vertrautes tete a tete zwischen Richtern und öffentlich-rechtlichen Anwälten, dass einem nur noch die Kinnlade klappt - ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Wenn diese Tropfen aber geplant, organisiert und abgestimmt auf einen spezifischen Stein fallen, wird von selbigem in absehbarer Zeit nicht viel übrigbleiben. Im Klartext heißt das, es reicht nicht gutes zu tun (sprich zu verweigern und zu klagen) es muss zum Beispiel auch öffenlich darüber geredet werden. Ohne öffentlichen Druck passiert in diesem Land gar nichts. Und das geht nur über eine systematische und seriöse Öffentlichkeitsarbeit. Und das ist nervig, langwierig, anstrengend und teuer, und auf keinen Fall mehr von einem Einzelkämpfer zu leisten.
Ich erlaube mir, mich zu wiederholen: Der Widerstand gegen das System ist keine Provinzposse eines lokalen Turnvereins. Unsere Gegner sind hochpotent und sehr entschlossen (und geschlossen). Es sollte uns klar sein, wenn wir uns nicht strukturell und strategsich entwickeln und verbessern, haben wir bereits verloren - so tapfer und bewundernswert jeder Einzelne auch den Don Quichontte gibt. Die Kirchof-Connection braucht eine andere Antwort.
Wenn wir also nicht nur kämpfen (wie die Gallier gegen Cäsar
) sondern auch gewinnen wollen (Wie Braveheart gegen Edward the longhanks
), tun wir gut daran, den Widerstand zu organisieren.