Es war einmal ein kleiner Fotograf, der sollte eine Steuer auf eine Blume zahlen, die er nie fotografierte. Er liebte es zwar schöne Orchideen zu fotografieren. Aber eine ganz spezielle Blume fotografierte er nie, denn er hasste sie abgrundtief. Sie war schwarz und stank gewaltig und arbeitete auf einer schwarzen Wiese im Gezebüschwald, wo es nur stinkende schwarze Blumen gab. Der kleine Fotograf ging nie in diesen dunklen Gezebüschwald und wollte mit dem Unkraut dort auch sonst nichts zu tun haben. Und eines Nachts träumte er, eine dieser stinkenden schwarzen Blumen kommt bei ihm persönlich vorbei und stiehlt ihm seine Nikon 7D und alle Tele- und Weitwinkelobjektive im Wert von 12.431,90 €, weil er die Steuer nicht zahlte, dafür dass er sie sehen und ihren üblen Gestank riechen durfte.
Aufgeschreckt vom Albtraum klingelte der kleine Fotograf seinen Nachbarn und guten Freund, den Straßenmusiker Johnny S. aus dem Schlaf. "Johnny, ich träumte von einer gräßlichen stinkenden schwarzen Blume, die mir meine Kamera und alle Objektive wegnahm, so dass ich nie wieder als Fotograf arbeiten konnte." - "Das ist ja furchtbar," meinte Johnny. "Du kannst Deine Kamera Sachen nachts gern bei mir lassen, denn die schwarze Blume kann ja nicht ahnen, dass Dein Zeug bei mir ist". So geschah es. In dieser Nacht schlief der kleine Fotograf wie ein Baby und träumte nicht mehr von der schwarzen giftigen Blume. Und in jeder weiteren Nacht gab er seine Fotoausrüstung abends vor dem Schlafengehen immer seinem Freund und Nachbarn dem sympathischen Straßenmusiker Johnny.
Eines Tages tauchte die giftige schwarze Blume aber tatsächlich auf und bestand darauf in ihrem Gülle Loch im Gezebüschwald besucht und fotografiert zu werden. "Aber ich habe doch gar keine Fotoausrüstung, lügte der Fotograf." "Das spielt keine Rolle. Trotzdem musst Du mich fotografieren!!! oder eine Steuer ist sofort hier einpfändbar, Du Sau!" schrie das stinkende schwarze Unkraut. Der kleine Fotograf verstand die Logik nicht, sorgte sich aber mehr noch um diesen gräßlichen Gestank in seiner Wohnung. Die schwarze Blume hielt irgendein Gezebüschwaldstaatsvertrag mit lauter unsinnigen §§ Paragraphen in den Händen hoch und sagte, alle verfaulten stinkenden Blumen wären sich einig und haben beschlossen fotografiert werden zu müssen. Oder mit Geld zugeschüttet zu werden, denn sie liebte das Geld. Der kleine Fotograf liess sie rein und sie inspizierte jeden Zentimeter. Aber sie fand nicht mal eine 1MB Speicherkarte. Die schwarze stinkende Blume mußte also unverrichteter Dinge wieder abziehen. "Du Sau! Dich krieg ich noch!" schrie sie und ging zurück in ihren Gezebüschwald. Doch der kleine Fotograf grinste und trank mit seinem Freund Johnny an diesem Abend eins auf den Erhalt seiner künstlerischen Freiheit.