Ursprungsbericht ist hier:
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10. April 2021: Autorin: Annette Kümmel
"Für eine große Rundfunkreform : Wir sollten eine Taskforce bilden"
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/plaedoyer-zur-reform-von-ard-und-zdf-17285826.htmlUnd nun also etwas für uns Hochinteressantes: Die Mediendinosaurier im Wettstreit um die besten Plätze in den Rettungsbooten beim aktuellen Untergang ihrer Titanic "Lineares Fernsehen".
Die FAZ ist seit einigen Wochen der "Nest"-Koordinator
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bei den Präsentationen der Reformkonzepte für ARD, ZDF etc. - "Nest" für die Kuckuckseier. Denn wenn die Sender mit der Imagehilfe der FAZ mit 8 Milliarden Euro ins Internet wechseln, da iwird für Pressemedien die Luft dünn werden.
Jetzt aber VAUNET, die Privatsender merken nun, dass die staatsnahen "ARD, ZDF etc." sich über das Internet aus dem Staub machen wollen, was die Privatsender mangels staatlicher Finanzprivilegien nicht können.
Da gibt es eine Lösung: Auch die Privatsender bekommen einen Teil der Rundfunkabgabe.
Da die Privatsender den Anteil aber in direkter Form kaum bekommen können, soll beispielsweise die Werbung bei ARD, ZDF etc. unzulässig werden und dürfen diese nicht so einfach zu reinen Unterhaltungssendern werden.
Nun wird der FAZ-Titel klar: "Für eine große Rundfunkreform : Wir sollten eine Taskforce bilden"
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Also, unsere Zwangsabgabe soll bleiben und "öffentlich-rechtlich" und "privat" sollen ein Gemeinschaftskonzept bilden, bei dem beide sich den Markt kontrolliert aufteilen im Internet-Zeitalter, weil sie den Zug verpasst hatten, als er um 2000 am Bahnhof der Zukunft abfuhr, und Zeit benötigen, dem Zug hinterher zu laufen.
Ein Zug, den sie nie aus eigener Kraft erreichen können, weil diese Großstrukturen ohne staatliche Protektion nicht wettbewerbsfähig sind im Internet.
Nun begreift man den Plan - Zitat von Frau Kümmel in der FAZ:
Das gemeinsame Ziel aller Beteiligten sollte ein neues, gemeinschaftliches Verständnis der Player in Deutschland sein, die mit „trusted content“, redaktionell geprüften Inhalten, ein verlässliches Gegengewicht zur Desinformation bieten. In diesem Verständnis möchte ich das duale Rundfunksystem in seiner Gesamtheit als Allianz für Inhalte verstanden wissen, mit der wir, die private und öffentlich-rechtliche Säule, unsere gemeinsame Verantwortung für Demokratieförderung und gesellschaftspolitische Themen anerkennen und deutlich machen.
Dass es bei "gemeinschaftlich" um gemeinschaftlichen Zugang zum schnöden Geld gehen könnte? Kein Wort. Es geht um das Edle Gute. Die Privatsender, "ein verlässliches Gegengewicht zur Desinformation". Perfekt glaubwürdig. Die Intendanten von "ARD, ZDF etc." könnten es nicht besser sagen.
Deren kleines Problem: Das geht weder nach dem Grundgesetz noch nach EU-Recht.
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Unser großes Problem: Wir benötigen Bundesverfassungsrichter und eine EU-Komission, die diese Rechtslage durchsetzen. Haben wir die? Na also.
Also müssen wir uns um den Hintergrund kümmern. Der ist wie folgt:
Zum Hintergrund: Annette Kümmel ist "Chief sustainability officer" beim Privatfunk. Ja, was ist denn das schon wieder?
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Chief Sustainability Officer ProSiebenSat.1 Media SE Medienallee 7 85774 Unterföhring
"Nachhaltigkeit etc.", Umweltschutz etc., muss man ja haben, "Nachhaltigkeits-Washing" für das Corporate Image. Jede Zeit hat ihre Moden und Macken, die kommen und bleiben bis zur nächsten.
Englischsprachig:
https://en.wikipedia.org/wiki/Chief_sustainability_officerlWichtiger Satz: "the majority of top corporate sustainability executives are two degrees removed from their CEO in the corporate hierarchy, meaning that their boss reports to the CEO."
Klartext: Der oberste Chef, dann Vorstandsmitglieder / Direktoren und unterhalb von einem von Ihnen der "Nachhaltigkeitsbeauftrafte*In".
Frauen mit 45 % Anteil immerhin weit oberhalb der mittleren Frauenquote in Chefetagen.
Damit haben wir diesen Teil der Rolle geklärt.
Ihr Profil und Foto: Die offenkundig in der Tat kompetente Fachfrau für Medienpolitik
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Quelle:
https://kress.de/koepfe/kresskoepfe-detail/profil/8036-annette-kuemmel.html2000-2019 verantwortlich für Medienpolitik resp. Governmental Relations & Regulatory Affairs ProSiebenSat.1 Media Group
1986-89 Landesbank Rheinland-Pfalz, Ausbildung Bankkauffrau;
1989-96 Johannes Gutenberg-Universität zu Mainz, Studium der Publizistik, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft
Verband der Privatsender: VAUNET
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16.09.2020 Annette Kümmel zur neuen Vorstandsvorsitzenden des VAUNET gewählt
Quelle:
https://www.vau.net/pressemitteilungen/content/annette-kuemmel-neuen-vorstandsvorsitzenden-vaunet-gewaehltSoweit erkennbar, ist sie nun in Doppelfunktion und bei VAUNET ist sie richtig mit ihrer spezifischen Fachkompetenz. Also wohl nicht ein Vollzeit-Job, aber sie repräsentiert VAUNET. Das wäre o.k. so.