Die massiven Investitionen der ÖR-Sender in Internetauftritte waren schon vor Jahren Gegenstand intensiver Diskussionen, da sie auf Grund des Kapitals, das an sich für die Veranstaltung von Rundfunk gedacht ist, als Konkurrent zu denen auftreten, die ihr Engagement im Internet aus den Umsätzen im Internet oder an andere Stelle finanzieren müssen; dies sind u. a. Verlage. Die Ergebnisse, die man schließlich erzielte, sind sicher weiterhin unbefriedigend. Das man "Sendungen" im Internet inzwischen dem Rundfunk gleich stellt, ist das Eine. Nun aber nutzt man diese herbeigeschwatzte "Identität" dazu, die Kontrolle über das Netz zurück zu erhalten, in dem man die eh schon fragwürdige "Medienaufsicht", deren Zuständigkeit im Rundfunk so gering ist wie ihre Finanzierung überhöht, auf das Internet auszudehnen. Da es ziemlich einfach ist seine Internetpräsenz ins Ausland zu verlagern und diese mehr oder weniger anonym zu betreiben, dürfte der Versuch der Politik ungeliebte Meinungsäußerungen zu unterdrücken, vermutlich solange scheitern, bis die "Great European Firewall" bzw. "Great German Firewall" steht.
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.