Bildquelle: https://gez-boykott.de/ablage/presselogo/telepolis.pngHeise / Telepolis, 16.07.2019
Medienhype um die Klinikstudie der Bertelsmann-StiftungEin Beleg für versteckten Lobbyismus und die Blindheit der MedienVon Tobias Bevc
Es ist schon sehr interessant. Da macht eine der bekanntesten Stiftungen Deutschlands eine Studie zu der Krankenhausversorgung in Deutschland und kommt zu dem Schluss, dass viele Kliniken geschlossen werden sollten. Der Gründer und Finanzier dieser "Stiftung" ist der Bertelsmann Konzern, der durch diese Stiftung viele Steuern sparen und gleichzeitig riesigen Einfluss auf die Politik nehmen kann. Eine Win-Win-Situation also für den Konzern.
Auffällig an der Krankenhausgeschichte, die gestern und heute auf allen Medienkanälen läuft, ist aber vor allem - wie so oft -, was nicht berichtet wird: Dass nämlich Dr. Brigitte Mohn nicht nur im Vorstand der Bertelsmann Stiftung sitzt, sondern zugleich Mitglied des Aufsichtsrats der Rhön-Privatkliniken AG ist, eine Aktiengesellschaft also, die ein direktes finanzielles Interesse an der Schließung öffentlicher Krankenhäuser haben könnte. Schon jetzt gehört die Rhön Kliniken AG zu den großen Playern in Deutschland und erwirtschaftete 2018 einen Gewinn von rund 51,2 Millionen Euro, fast 40 Prozent mehr als im Jahr zuvor. […]
Offensichtlich unterschlägt die Bertelsmann Stiftung in ihrer Studie, dass es bei Krankenhäusern nicht in erster Linie ums Geschäft geht, sondern um die kranken Menschen samt ihrer Angehörigen. Und die bevorzugen wohnortnahe Kliniken, die ausreichend finanziert und personell gut ausgestattet sind. […]
Weiterlesen auf: https://www.heise.de/tp/features/Medienhype-um-die-Klinikstudie-der-Bertelsmann-Stiftung-4471732.htmlAnmerkung:Auch der Aktienkonzern Fresenius (Helios-Kliniken) war an der Studie beteiligt und ist Bestandteil der ARD-Reportage.