Welche Demokratie?
Welchen Wert diejenigen, die hier regieren, dem Votum der Mehrheit zuschreiben konnte man anschaulich an den Konsequenzen der Mehrheitsentscheidung der Berliner Wahlbevölkerung am 24.09.2017 für ein Offenhalten des Flughafens Tegel sehen. Es ist dem regierenden Bürgermeister egal, weil die Eliten, zu denen er sich wohl zählt, es eben besser wissen, als die Mehrheit der Bevölkerung.
Das ist letztlich nur exemplarisch. Mit der Zwangsgebühr ist es das gleiche, die Mehrheit will sie nicht, aber die Propagandamaschine ÖRR verschleiert das mit ihrem Framing und der Politik ist egal, was die Mehrheit will.
Allerdings lassen sich die Leute auch nur eine Weile verarschen und nicht auf ewig. Die SPD wird das noch merken.
Zum Thema Demokratie hat sich Michel Houellebecq, zeitgenössischer französischer Autor, vor kurzem in einem Interview für ein amerikanisches Magazin geäussert:
Besides, what democracy? Voting every four years to elect a head of state—is that democracy? In my view, there’s one country in the world (one country, not two) that enjoys partially democratic institutions, and that country isn’t the United States of America; it’s Switzerland.
Wer möchte, kann das ganze Interview lesen, über google zu finden mit den Suchworten Houllebecq und Harper's Magazin.
Ich halte mich im übrigen auch nicht für rechtsextremistisch, weil ich Müllers Egalhaltung gegenüber dem Volksentscheid für Tegel und die Demokratie-verachtende Haltung dahinter, kritisiere.
Der Vorwurf des Rechtsextremismus mag häufig erschreckend zutreffend sein und erschreckend häufig wird er auch instrumentalisiert und missbraucht, um Debatten zu ersticken, indem unerwünschte Beiträge im Diskurs vor jedem Nachdenken als indiskutabel etikettiert werden, bzw. als rechtsradikal geframt werden.