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Autor Thema: Quintessenz zu Christian Wulff  (Gelesen 1836 mal)

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Quintessenz zu Christian Wulff
Autor: 05. Januar 2012, 12:37
Zum Lachen und zum Weinen - Danke an Egon W. Kreutzer

Zitat

Natürlich sagte Christian Wulff:

"Man wird doch wohl noch Freunde haben dürfen."

Doch kommt es auf diese Einschränkung nicht an. Denn mit "Freunde-haben-Dürfen", meinte er ja, Vorteile aus der Freundschaft nutzen zu dürfen. Niemand hat ihm vorgeworfen, Freunde zu haben. Niemand hat je bestritten, dass er Freunde haben dürfe.

Und von daher ist es nur korrekt, auch dieses "Freunde haben dürfen" auf das zu reduzieren, worum es eigentlich geht, nämlich auf das "Habendürfen", auf den geldwerten Vorteil der Freundschaften.

Und wir wissen ja, dass Christian Wulff sich gerne mit Freunden umgeben hat, die gemeinsam den gemeinsamen Nutzen suchten.

Christian Wulff hat den Freundschaftsdienst "Eigenheimfinanzierung" gegenüber dem Niedersächsischen Landtag nicht erwähnt. Er hätte auch damals schon argumentieren können: "Man wird doch noch Freunde haben dürfen."

Hat er aber nicht.

Er hat nicht Unrechtes getan, sagt er - und trotzdem war es nicht richtig, sagt er, das sei ihm nun klar geworden - sagt er.

Er wolle aber seine Verantwortung als Bundespräsident wahrnehmen, sagt er, und dass er für fünf Jahre gewählt sei, und dass er nicht zurücktreten werde. Und das begründet er mit dem schönen Satz: "Wem es in der Küche zu heiß ist, der darf nicht Koch werden."

Nehmen wir an, das Amt des Bundespräsidenten sei die Küche.

Dann ist es dort so heiß, wie es dort immer schon war, mal ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger. Und wer sich eines solchen Amtes und seiner Verpflichtungen nicht gewachsen fühlt, der ist sicher gut beraten, wenn er sich nicht für dieses Amt zur Verfügung stellt.

Nur:

Was haben Wulffs problematische Freundschaften und Freundschaftsdienste mit dieser Küche zu tun?

Nichts.

Um im Bild zu bleiben:

Wenn ein Koch in seiner Küche mit leicht entzündlichen und brisanten Stoffen so leichtfertig umgeht, dass plötzlich die ganze Küche in Brand steht, dann sollte er seinen Job quittieren und Versuchen, den Schaden wieder gut zu machen, statt seinen Arbeitgeber aufzufordern, die Küche zu renovieren, damit er weiterhin "seiner Verantwortung" gerecht werden könne - er habe schließlich einen Fünfjahresvertrag.

Es ist nicht seine Küche.

Es ist unsere Küche.

 

Und dass er uns den Braten aus dieser Küche scheibchenweise präsentierte, begründet er damit, dass er ja auch nur scheibchenweise gefragt worden sei.

Es habe 400 Fragen gegeben, erklärte er gestern in diesem Interview.

400 Fragen!

400 Fragen von Journalisten, von denen jeder einzelne immer nur nach einem einzigen, winzigen Detail gefragt hat, woraufhin dann jeweils ein Vierhunderstel der bislang bekannten Wahrheit zur Antwort gegeben wurde?

Was haben wir bloß für Journalisten, in diesem unserem Lande?

 

400 Detailfragen - und keine nach dem großen Ganzen?

Unglaublich!


http://www.egon-w-kreutzer.de/0PaD2012/1.html



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