Bericht aus dem SWR-Studio Freiburg, Allianz für werteorientierte Demokratie 14.7.17
Am gestrigen Abend im SWR Gebäude in Freiburg ging es darum mehr Werte in unsere Gesellschaft zu integrieren. Angefangen von der Politik bis zum Bürger. Das jeder seine eigene Realität und Wahrnehmung hat, und trotzdem dem Anderen erstmal mit Toleranz und Offenheit begegnet, und zumindest versucht, zu verstehen.
Im SWR-Hauptsaal waren 12 Runde Tische mit jeweils 8 Personen inkl. einem Moderator und einem Politiker/in. Jeder Tisch hatte eigene Themen die man sich aussuchen konnte. Dann begannen die Diskussionsrunden gleichzeitig an jedem Tisch zu den verschiedenen Themen. Jeder konnte eigene Erfahrungen vorbringen, das Fazit daraus, und Lösungsansätze.
Das Thema Rundfunkbeitrag den unser Mitstreiter und ich vorbringen wollte, und seine Erfahrungen damit, interessierten in dem Moment nur am Rande. Die grünen Politikerin die bei uns am ersten Tisch saß, äußerte sich gar nicht dazu. Ich erzählte von allgemeinen Erfahrungen im nachbarschaftlichen Umgang. Dann gab es eine Zusammenfassung des Moderators, und eine Gesamtsicht der Politikerin.
Jetzt war wieder Pause, und man konnte sich einen anderen Tisch aussuchen. Wieder völlig neue Themen, wieder andere Leute. Da wurde es dann interessanter. Das Thema kam dann auf soziale Schieflage in unserer Gesellschaft, Populismus, die Gründe, wieder verschiedene Meinungen dazu, natürlich jeder seine persönliche Sichtweise. Unser Mitstreiter flechtete wieder seine Erfahrung mit der GEZ ein, kein Ansprechpartner, man ist nur eine Nummer, Pfändungsandrohung, Haftandrohung er wäre den Repressalien schutzlos ausgeliefert, wo sind da die Werte. Ich war dann auch mal dran, und schlug in die gleiche GEZ- Kerbe, das wurde dann der Moderatorin langsam zuviel, interessanterweise outete sich am Tisch ein ehemaliger SWR-Rundfunkrat, der zum zufällig in der Nähe stehenden Chef des SWR Freiburg rief,“ hallo Rainer die Herren hier wollen den SWR abschaffen“, der reagierte nur mit einem Lächeln darauf. Die Moderatorin lenkte das Gespräch dann ganz schnell wieder in eine andere Richtung. Da schien beim Herrn Rundfunkrat a.D. kurz Panik aufgekommen zu sein, denn anders ist diese Reaktion nicht zu interpretieren.
Nach Beendigung dieser Diskussionsrunde kam ich dann mit dem Rundfunkrat a.D. nochmals ins Gespräch über die ganze Beitragserhebung, dass der Rundfunkrat mit mehr Bürgern besetzt werden müsste, und nicht so von der Politik unterwandert. Er entgegnete, dass ein normaler Bürger für diese Position vollkommen überfordert wäre und sich nicht durchsetzen könnte. ( Was bildet der sich ein, was er ist/war).
Und überhaupt, die öffentlich rechtlichen wären doch die einzigen, die noch seriöses Fernsehen zeigen würden, wenn man das mit dem Privatfernsehen vergleicht. Was für Ihn seriöses Fernsehen ist, konnte er mir nicht so richtig erklären. Auf jeden Fall bewies er eine absolut verkrustete Denkweise, die nicht mit der Zeit gegangen ist. Und dass er gar nicht verstehen wollte, auf was mein Mitstreiter und ich hinweisen wollten. Schon gar keine Abschaffung des SWR, sondern Reformierung der Rahmenbedingunen, ohne Zwangsbeitrag.
Dann meldete sich auf Grund unserer doch heftigen Diskussion noch mein Gesprächspartner neben mir zu Wort, und fällt mir noch in den Rücken. Seine Freundin wäre Italienerin, dadurch wisse er, wie populistisch dort das Fernsehen die Konsumenten beeinflusst, er ist auch mit dem Zwangsbeitrag nicht einverstanden, doch das deutsche Fernsehen sollte so gelassen werden. Da fällt einem nichts mehr ein.
Ich hatte dies im Forum schon mal geschrieben, es sind nicht wenige, die gar keine Veränderung des jetzigen RF-System wollen. Der Leidensdruck ist scheinbar noch nicht ausgereizt.
Zum Schluss kamen wir noch mit einem Politiker der Linken ins Gespräch, der jedoch zum Parteiprogramm bezügl. Des RF-Beitrages nicht viel sagen konnte, der uns zu unserer Initiative aber voll beipflichtete, da er selbst mit einem 4 Stelligen Betrag, bedingt durch Unterhalt von 3 Wohnungen beim Beitragsservice im Minus steht, Zahlung verweigert er, und wartet, und hofft auf das Karlsruher Urteil.