Als ich in den 1990ern im Foto-/Elektronik-Einzelhandel beschäftigt war, haben wir die meisten Großgeräte auf Rechnung abgegeben oder ausgeliefert. In gefühlt 50% der Fälle stand der Kunde innerhalb einer Woche wieder im Laden und wollte die Rechnung bar bezahlen (egal, ob es 500,00 DM oder 7.000,00 DM waren). Lästig war die Tatsache, daß der Inhaber immer wieder die gesamten Rechnungen mitgenommen hat, um zu kontrollieren, welche denn schon überwiesen wurde. Wir haben 3 bis 4 Mal deshalb Kunden wieder nach Hause geschickt („Überweisen Sie den Betrag doch einfach“), danach zusätzlich eine Liste der geschriebenen Rechnungen geführt, damit wir auch dann wussten, wie viel ein Kunde zahlen musste, wenn der Chef die Rechnungen wieder in die Zentrale mitgenommen hat.
Das Rechnungen-Bar-Bezahlen hat inzwischen sicherlich abgenommen, ist aber immer noch Gang und Gebe. Ich kenne genug Leute, die „kurz mal zum […] müssen“, um die Rechnung (freiwillig) bar zu bezahlen, statt einfach am Bankautomaten die Überweisung zu tippen. — „Wieso überweist Du das nicht einfach?“ – „Was, das geht?“ / „Ist mir zu blöd, das mit der PIN-Nummer…“ / „Mein PC spinnt!!“ / „Meine Bank muß nicht unbeding wissen, daß ich beim […] einkaufe.“ / „Nur Bares ist Wahres!“ / „Der Laden hat bis 18:00 Uhr offen, die Bank nur bis 15:30 Uhr.“ / „Ich hab' das Geld schon abgehoben.“ / . . .