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Autor Thema: K.Gniffke über ARD-Faktenfinder: Recherchebasis, kein „Wahrheitsministerium"  (Gelesen 1270 mal)

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meedia, 14.09.2017

Kai Gniffke über ARD-Faktenfinder zu Fake News: Recherchebasis, aber kein „Wahrheitsministerium“

Von Eckhard Stengel

Zitat
Gefälschte Meldungen oder Halbwahrheiten entlarven: Das versucht seit April das ARD-Onlineportal „Faktenfinder“. Ende November soll das Projekt auslaufen, aber ARD-Aktuell-Chef Kai Gniffke hofft darauf, dass die ARD-Intendanten bei ihrem nächsten Treffen grünes Licht für eine Verlängerung geben – denn seine Bilanz sei positiv, wie der "Tagesschau"-Chefredakteur jetzt bei Radio Bremen mitteilte.

Fünf Monate nach dem Start des „Faktenfinders“ zog der Erste Chefredakteur von ARD-Aktuell und damit auch Tagesschau-Chef Gniffke am Donnerstagnachmittag eine „sehr, sehr positive Bilanz“ des ARD-Gemeinschaftsprojekts. „Der Erfolg ist größer, als wir erhofft hatten“, sagte Gniffke als Gastreferent auf der jüngsten Rundfunkratssitzung von Radio Bremen (RB). Allein im Juli registrierte die „Faktenfinder“-Onlineseite 5,6 Millionen Page-Impressions, vor allem auch wegen des Themas „G20-Gipfel“; im August waren es dann noch 3,6 Millionen. Der „Faktenfinder“ gehöre auch immer zu den Top Ten mit den meistgelesenen Beiträgen auf tagesschau.de. In den sozialen Netzwerken erreichten manche „Faktenfinder“-Posts jeweils eine Million Menschen, so Gniffkes Bilanz. Bei Bedarf fließen die Recherche-Ergebnisse auch ins ARD-Programm mit ein. [..]

Weiterlesen auf:
http://meedia.de/2017/09/14/kai-gniffke-ueber-ard-faktenfinder-zu-fake-news-recherchebasis-aber-kein-wahrheitsministerium/


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"Recherchebasis"?

Das ist nur Orwell-Sprech nochmal auf das Orwell-Sprech "Wahrheitsministerium". Warum soll ich dem "Faktenfinder" mehr glauben als einer anderen Website? Weil er beitragsfinanziert und damit glaubwürdiger?

Und das Wort "Recherchebasis" unterstellt, dass hierfür Journalisten investigativ unterwegs seien. Beim örR gibt es aber schon lange keinen investigativen Journalismus mehr. Die Ära Scholl-Latour ist ganz lange schon vorbei. Die ausgestrahlten Videos von G20 oder von Syrien sind eher eingekauft, als dass ein NDR-Kameramann embedded unterwegs war.

Und schließlich: Es ist sehr schwer, ein belastbares Fakt zu finden. Das kann eine fluffige Webpräsenz, die täglich(!) neue Fakten liefern will nicht leisten.

Nicht umsonst soll man schon als Schüler Medienkompetenz erlangen (ich weiß, dass das dann auf Kosten von Sachwissen geht), um präsentierte Fakten zu beurteilen durch Abgleich mit anderen Quellen und durch Benutzung des eigenen Kopfs (Plausibiltät, weitere Fragen stellen, usf).

Dieser Faktenfinder ist nur ein weiterer Honigtopf. Durch eine sich offiziell gebende Präsentation soll gewährleistet werden, dass man im Alltag sich zu einer politischen Position gefahrlos bekennen darf, z.B. (wieder nicht kuschlig:) Kim Jong-un nicht zu mögen oder Putin nicht zu verstehen.

Solche feinen psychologischen Konstellationen gehören zu dem, wovor ich schon sehr lange Angst habe: zu einer weißen Diktatur.

Ein moderner Staat braucht nicht mehr so etwas Direktes wie Folter und Polizeigewalt, wie in althergebrachten Diktaturen (die ich als "schwarz" bezeichnen würde - so wie man von Schwarzer Pädagogik spricht)  Das geht viel subtiler: Macht erlangen über die Köpfe. Der Faktenfinder des örR will eigentlich genau das.



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Ein interner Faktenfinder zur Behebung eigener Falschmeldungen ist beim ÖRR sicherlich angebracht ....

Fake-News der Öffentlich-Rechtlichen:
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,23113.msg147498.html

Allerdings gibt es - im Gegensatz zu Fake-News - auch alternative Fakten !
Ein Bespiel: Für den einen ist das Glas ist halb voll, für den anderen ist es halb leer ...

Sobald es um Interpretationen geht, darf der ÖRR mit einem "Faktenfinder" keine Deutungshoheit als Wahrheitsinstitution beanspruchen !
 


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