"Recherchebasis"?
Das ist nur Orwell-Sprech nochmal auf das Orwell-Sprech "Wahrheitsministerium". Warum soll ich dem "Faktenfinder" mehr glauben als einer anderen Website? Weil er beitragsfinanziert und damit glaubwürdiger?
Und das Wort "Recherchebasis" unterstellt, dass hierfür Journalisten investigativ unterwegs seien. Beim örR gibt es aber schon lange keinen investigativen Journalismus mehr. Die Ära Scholl-Latour ist ganz lange schon vorbei. Die ausgestrahlten Videos von G20 oder von Syrien sind eher eingekauft, als dass ein NDR-Kameramann embedded unterwegs war.
Und schließlich: Es ist sehr schwer, ein belastbares Fakt zu finden. Das kann eine fluffige Webpräsenz, die täglich(!) neue Fakten liefern will nicht leisten.
Nicht umsonst soll man schon als Schüler Medienkompetenz erlangen (ich weiß, dass das dann auf Kosten von Sachwissen geht), um präsentierte Fakten zu beurteilen durch Abgleich mit anderen Quellen und durch Benutzung des eigenen Kopfs (Plausibiltät, weitere Fragen stellen, usf).
Dieser Faktenfinder ist nur ein weiterer Honigtopf. Durch eine sich offiziell gebende Präsentation soll gewährleistet werden, dass man im Alltag sich zu einer politischen Position gefahrlos bekennen darf, z.B. (wieder nicht kuschlig:) Kim Jong-un nicht zu mögen oder Putin nicht zu verstehen.
Solche feinen psychologischen Konstellationen gehören zu dem, wovor ich schon sehr lange Angst habe: zu einer weißen Diktatur.
Ein moderner Staat braucht nicht mehr so etwas Direktes wie Folter und Polizeigewalt, wie in althergebrachten Diktaturen (die ich als "schwarz" bezeichnen würde - so wie man von Schwarzer Pädagogik spricht) Das geht viel subtiler: Macht erlangen über die Köpfe. Der Faktenfinder des örR will eigentlich genau das.