Wäre das "Steuer-Modell" wirklich die Lösung? Oder würde dieses Modell nicht im selben (Un-)Maß ausgebeutet werden können?
Man bedenke: der "Rundfunkbeitrag" sollte ursprünglich eigentlich "aufkommensneutral" sein. Schaut man jedoch einmal nach, wie viele Wohnungen(Wohnhäuser) ab 2013 gebaut und fertiggestellt (bezugsfertig) wurden, und geht man davon aus, dass in diese Wohnungen auch Menschen eingezogen sind, dann ergibt sich für den Ö(Un)RR eine ganz eigene Einkommensprogression.
Ein Artikel der FAZ, bereits veröffentlicht am 15.09.2015 stellt folgendes fest: Zitat: "Jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen benötigt. Deutschland droht ein Engpass auf dem Wohnungsmarkt, so eine neue Studie. Doch das liegt nicht nur an den Flüchtlingen. Der Bund soll kräftig investieren."
Quelle:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/fehlende-investitionen-jedes-jahr-400-000-neue-wohnungen-benoetigt-13804650.htmlUnd was sagt destatis dazu?
"Im Jahr 2014 gab es in Deutschland 41,0 Millionen Wohnungen. Auf der Basis von Ergebnissen des Mikrozensus, waren das 570 000 Wohnungen oder 1,4 % mehr als 2010."
Quelle:
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/EinkommenKonsumLebensbedingungen/Wohnen/Wohnen.htmlDie Berechnung (550.000 X 210) ergibt -alleine bei diesen Wohnungen - einen Zwangsbeitrag in Höhe von 119.700.000 Euro. Und zwar pro Jahr!
Den Wohnungsbestand findet man übrigens hier:
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/EinkommenKonsumLebensbedingungen/Wohnen/Tabellen/Wohnungsbestand.html;jsessionid=D12BBDF69483FB6A14A66F9EE24DBB0F.cae3Daraus ergibt sich, dass eine "Aufkommensneutralität" von Anfang an überhaupt nicht gewollt war. Im Gegenteil: man hat ein Ermächtigungsgesetz geschaffen, dass eine typische Win-Win-Situation für die Politik und den Ö(Un)RR zur Folge hatte. Und genau das war geplant! Oder hat jemals jemand hier davon gehört, dass das Ansteigen des Wohnungsbestands - nebst zwangsverpflichteten "Beitragspflichtigen" - zu einer Absenkung der Höhe des Zwangsbeitrags geführt hat? Natürlich nicht, denn genau das Gegenteil war beabsichtigt!
Zitat aus dem Artikel des "Focus": "Fehlende Sozialwohnungen: Wohnungsnot in Deutschland verschärft sich" (Donnerstag, 23.02.2017)
"Nach Einschätzung des Bauministeriums, der Bauwirtschaft und des Mieterbunds müssen pro Jahr in Deutschland rund 350.000 bis 400.000 Wohnungen entstehen. Davon müssten laut Mieterbund rund 80.000 Sozialwohnungen sein, damit der Bestand nicht weiter zurückgeht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden von Januar bis November 2016 rund 340.000 neue Wohnungen bewilligt - der höchste Stand in diesem Zeitraum seit 1999."
Quelle:
http://www.focus.de/immobilien/mieten/fehlende-sozialwohnungen-wohnungsnot-in-deutschland-verschaerft-sich_id_6692508.htmlInsoweit bewirkt die neue "Beitragsgerechtigkeit" also nachweislich den stetigen Anstieg der Einnahmen auf der einen Seite, doch sucht man auf der anderen Seite vergeblich die Entlastung der Bürger durch die dringend gebotene Absenkung des stetig progressiven Rundfunkbeitrags.
Wie dem auch sei: einen anderen Beweis der politischen Lüge und wirtschaftlichen Unredlichkeit braucht es für mich nicht mehr.
Apropos: GMX hat heute (02.03.2017) folgenden Artikel veröffentlicht: Zitat: "Armut erreicht laut Wohlfahrtsverbänden neuen Höchststand. Am Donnerstag hat der Paritätische Wohlfahrtsverband seinen neuen Armutsbericht vorgestellt. Das Ergebnis: Die Armutsquote nimmt zu, es gibt immer mehr arme Menschen in Deutschland. Die Zahl der Armen in Deutschland ist nach Erkenntnissen führender Wohlfahrtsverbände auf einen neuen Höchststand gestiegen. Im Jahr 2015 habe die sogenannte Armutsquote auf 15,7 Prozent zugelegt, heißt es in dem am Donnerstag vom Paritätischen Wohlfahrtsverband und anderen Organisationen vorgelegten jährlichen Armutsbericht. Das bedeute, dass rein rechnerisch 12,9 Millionen Deutsche arm seien."
Quelle:
https://www.gmx.net/magazine/politik/armut-erreicht-wohlfahrtsverbaenden-hoechststand-32198460Ein Michel, wer Arges dabei denkt! Zeigt sich doch nun (endlich), dass (rein theoretisch vielleicht) alle nach dem Gesetz "gleich" sind - nur eben nicht gleich "reich".
Ich wage einmal zu prognostizieren, das diese Bevorzugung der Privilegierten des Apparates vs. dem klein- und armgehaltenen Rest der "Verfügungsmasse" der etablierten Politik noch sauer aufstossen wird. Man schafft quasi die Umstände, die zum Erstarken radikaler Kräfte oder Parteien führen werden, selbst. Bleibt die Frage: ist Deutschland schon bereit für "seinen" Trump?
D61
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will.
(Jean-Jacques Rousseau)
Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit des Andersdenkenden.
(Rosa Luxemburg)