Es scheint, die Diskussion beginnt jetzt erst richtig ...
Nach Wirbel um Aussage zu Flüchtlingskrise: Einflussnahme? Offener Brief sorgt bei WDR-Mitarbeitern für hitzige DiskussionenFocus, 21.01.2016
Mit einer Aussage über ihren Arbeitgeber sorgte eine WDR-Journalistin für Aufruhr. Es gebe die Anweisung, über Flüchtlingsthemen im Sinne der Regierung zu berichten, behauptete sie im dänischen Radio. Aus einer Mailingliste geht nun hervor, dass sie damit auch bei den übrigen freien Mitarbeitern des Senders für hitzige Diskussionen sorgte. ...
Aus einer Mailingliste geht nun hervor, dass Zimmermanns Aussage bei den freien Mitarbeitern des WDR für hitzige Diskussionen sorgte - und längst
nicht alle der Ansicht sind, es gebe bei dem Sender keine Zensur. Ein Mitarbeiter schrieb in der Liste, die dem Onlineportal "Meedia" vorliegt, er fände es "lohnend darüber nachzudenken, inwieweit
viel subtiler und vielleicht sogar unbeabsichtigt auf die Programme eingewirkt" werde.
Als Beispiel nennt er die
veränderten Arbeitsbedingungen. "Freie, die im Geschäft bleiben wollen, könnten versuchen möglichst das
anzubieten, was der Redaktion gefällt", schrieb er laut "Meedia". "Die Zurückhaltung, die sich Öffentlich-rechtliche auferlegen, weil sie allen Bürgern dienen sollen, könnte von einigen missverstanden werden, dass man brav sein oder nur Mainstream liefern solle." Eine andere Freie forderte, es sei an der Zeit, über Eingriffe von Redakteuren zu reden, die es "natürlich" gebe.
Mitarbeiter wollen Offenen Brief nicht unterschreiben
Einige Mitarbeiter weigerten sich daher auch, einen Offenen Brief zu unterschreiben, den die freien Journalisten des WDR am heutigen Donnerstag veröffentlichten und in dem sie sich gegen die Unterstellung wehren, es gäbe Anweisungen in den Öffentlich-Rechtlichen, in eine bestimmte Richtung zu berichten. Ursprünglich hätten die Initiatoren des Offenen Briefs diesen im Namen aller WDR-Freien an die Öffentlichkeit richten wollen, schreibt "Meedia".
Damit waren aber viele Freien nicht einverstanden, wie aus der Mailingliste hervorgeht. Warum solle man den "geliebten Sendern so einen weitgehenden Persilschein ausstellen", fragte einer.
"
Warum sollen wir behaupten, 'eine Zensur findet nicht statt', wenn wir es nicht wissen?"
Ein anderer Teilnehmer der Liste äußerte sich ähnlich. "Was wissen wir denn, was täglich beschlossen, befördert oder verhindert wird? Warum sollen wir behaupten, ‚eine Zensur findet nicht statt’, wenn wir es nicht wissen oder wenn wir Anzeichen für das Gegenteil haben?” Er halte die Erklärung für falsch und werde sie nicht unterschreiben. ...
Quelle:
http://www.focus.de/kultur/medien/nach-wirbel-um-pro-regierungs-aussage-offener-brief-sorgt-bei-wdr-mitarbeitern-fuer-hitzige-diskussionen_id_5228726.htmlEin "Vorteil" für uns, der eine Gebührenpflicht auslösen soll, sind solche Sender nicht.