@robbig
Deine Fehlinterpretation meiner Worte mag eventuell daran liegen, dass Du mit dem Neusprech-Begriff "Sozial" andere Erwartungen und Vorstellungen entwickelst als es meinem Empfinden der Realität entspricht.
Auch auf die Gefahr hin, in einem Forum mit dem Thema Rundfunkgebühren etwas offtopic zu geraten, möchte ich Dir meine persönliche Einstellung zu diesem so oft missbrauchten Begriff „sozial“ mitteilen:
Der Begriff „sozial“ wird schon seit Jahrzehnten systematisch in besonderen Maßen durch eine (erfolgreiche) Indoktrination der meinungsbildenden Öffentlich-Rechtlichen Medien missbraucht und dazu verwendet, bestimmten, sorgfältig ausgewählten Personengruppen eine meinungsbildende Plattform zu geben, die ihr Unwesen überwiegend parasitär auf Kosten produktiv agierender Mitglieder der Gesellschaft treiben.
Bevor nun die große Schnappatmung wegen dem Adjektiv „parasitär“ beginnt, damit sind nicht arme, prekär lebende, alte, kranke oder sonstig unverschuldet in Not geratene Personengruppen gemeint, denen die Butter auf Brot fehlt, sondern all die Meinungsmacher, die reichlich direkt und indirekt von den staatlichen Pfründen alimentiert für eine muntere Umverteilung von Mitte nach Oben sorgen und ihre Handlungen damit rechtfertigen, dass bei diesem Transport ja auch ein paar Brocken nach ganz unten abfallen.
Im ÖR (z.B. bei gewissen Talkshows oder Interviews) treten überwiegend Politiker, Kirchenfunktionären, Beamte und Gebührenordnung gepamperte Juristen, öffentlich-rechtlich versorgte Kunstschaffende, Beauftragte für irgendwas, staatlich legitimierte Gewerkschaftler, Vorsitzende gewisser Dach- und Spitzenverbände, Inhaber von irgendwelchen Lehrstühlen – und sonstige staatlich subventionierte Organisationen oder Institutionen auf, stets mit dem hehren Ziel, die soziale Einheit zu gewährleisten.
Ausnahmslos alle hier beschriebene Personengruppen leben ganz hervorragend, risikolos und überdurchschnittlich gut versorgt in der stetig von Steuergeldern, Gebühren und Abgaben aufgefüllten Nährlösung der staatlichen Umverteilungsmaschinerie.
Natürlich darf in diesem sorgfältig ausstaffiertem Arrangement auch mal ein Hartz4 Bezieher, eine Alleinerziehende oder Sozialrentner ein paar Stichworte zum Sachverhalt beitragen, damit die überversorgten Besitzer der Meinungshoheit ihrer so geliebten Rolle als Beschützer der Armen und Entrechteten gerecht werden – und wenn man es ganz geschickt machen möchte, wird sogar ein (natürlich rääächts) -konservativer Neoliberaler als subtil platzierter Prügelknabe aufgestellt, der mit vorher abgesprochenen Empörungsritualen beworfen werden darf.
Was dabei u.A. (... ich kürze mal ab) herauskommt, sieht Du ja hier in diesem Strang, die derzeitig mittellose @Tamtam123 darf sich umständlich vor dem Komitee des Wahrheitsministeriums dafür rechtfertigen, warum sie viel lieber ihr Kind ernähren möchte als den Zwangsobolus öffentlich-rechtlich festgelegter Informationszuteilung zu entrichten.
So wie ich es aus dem Strang interpretiere, hat sie nämlich das ungemeine Pech, nicht in das fremd definierte Raster einer sogenannten Befreiung zu fallen und muss sich gefallen lassen, das andere Personen über ihre soziale Lage bestimmen.
Wie eine „soziale“ Gesellschaft ohne Selbstbestimmung funktionieren kann, wird mir immer ein Rätsel bleiben, da das Individuum für sich immer am besten weiß, was es benötigt und was nicht.