Schildzilla,
ich sehe fast nie fern. Aus gesundheitlichen Gründen war ich früher nicht so mobil, wie ich es heute bin und saß daher ab und an vor der Flimmerkiste. Allerdings war das aus heutiger Sicht eher aufgezwungen, denn auch damals konnte ich mir nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die sich diesen geistigen Müll freiwillig reinziehen – ich wurde aber immer wieder eines Besseren belehrt, denn es gibt tatsächlich viele.
Auf jeden Fall degenerierten meine TV-Eskapaden eher in einem endlosen Zappen, denn nichts von dem, was im Fernsehen kam, konnte mich wirklich zufrieden stellen. Ab und zu vielleicht eine halbwegs gute Reportage, aber nicht wirklich Erhellendes. Irgendwann, das liegt eine ganze Weile zurück, begann ich immer mehr zu lesen – nicht nur technische Literatur, die für meinen Beruf lebenswichtig ist, sondern auch Bücher unterschiedlicher Genres. Dabei merkte ich sofort, was mir eine Zeit lang gefehlt hatte und mein Buchkonsum stieg stetig.
Heute sehe ich nicht mehr fern und, um ehrlich zu sein, widert mich das Medium an. Ich habe nichts gegen einen guten Film, das ist aber etwas anderes als das Medium Fernsehen – ich gehe z. B. ins Kino und genieße die Riesenleinwand. Ich genieße aber auch den Spaziergang mit meiner lieben Frau vor der Vorstellung und das gemeinsame Essen danach. So etwas kann mir eine doofe Flimmerkiste nie im Leben geben und wir zerren lange davon.
Auch schön sind die Radtouren und die Spaziergänge, die wir immer wieder unternehmen. Wir gehen auch schwimmen und ich frage mich, wie kann es sein, dass ein Großteil der modernen mitteleuropäischen Menschen ihre kostbare Lebenszeit mit diesem Medium vernichten?
Ich muss, wie jeder andere Mensch auch, viel arbeiten. In meiner Freizeit nach der Arbeit fehlt mir an nichts, obwohl ich nie vor dem Fernseher hocke – es geht und es geht nicht nur gut, sondern besser! Mir macht es nur traurig, dass ich früher ein Teil meines Lebens diesem widerlichen und geistesarmen Medium geopfert habe. Es war sicherlich weniger, als das, was andere vor der Flimmerkiste verbringen, aber dennoch jede Minute eine zu viel.
Heute bin ich frei und ich bin glücklich!