Bildquelle: https://gez-boykott.de/ablage/presselogo/publikumskonferenz.de.pngPublikumskonferenz, 11.08.2019
Russophobie und Größenwahnvon Stefan Korinth
Die etablierten Medien sind die zentrale Korsettstange der öffentlichen Anti-Russland-Agenda. Leider fällt besonders das öffentlich-rechtliche Fernsehen wiederholt mit einseitigen politischen Beiträgen zum Thema Russland auf. Aktuell sendete das ZDF am 1. August 2019 eine „Dokumentation“, die unverfroren wie selten das Feindbild Russland konstruiert und die Bürger auf Aufrüstung und Krieg einschwört. Die Filmemacher arbeiten dabei mit Mitteln, die sie dem russischen Staatsfernsehen im umgekehrten Fall sofort als „Propaganda“ vorwerfen würden.
Wenn das öffentlich-rechtliche Fernsehen einen politischen Dokumentarfilm zum Thema NATO und Russland zeigt, wissen kritische Zuschauer inzwischen ziemlich sicher, was sie erwartet. Zu einschlägig sind die Erfahrungen mit vorangegangenen ARD/ZDF-Werken, wie „Machtmensch Putin“, „Putin vs. USA“ und vielen Magazin- und Nachrichtenbeiträgen.
Dieser Liste einseitiger, transatlantischer Filme hat der öffentlich-rechtliche Sender nun eine weitere Sendung hinzugefügt, die Russophobie und Rüstungslobbyismus in dreister Weise kombiniert.
Den Film namens „Alte Bündnisse, neue Bedrohungen: Deutschlands Rolle in der NATO und der Welt“ von Nick Golüke und Michael Mueller ordnet das ZDF zwar als „Doku“ ein — tatsächlich handelt es sich dabei aber weniger um eine journalistische Dokumentationssendung, als vielmehr um eine extrem einseitige Aneinanderreihung von Behauptungen und Forderungen. Um zu verstehen, welche Botschaft der Film vermittelt, genügt es völlig, sich die erste und die letzte Minute anzusehen. […]
Dröhnende Leopard-Panzer als Sound heutiger Konfliktbearbeitung
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Panzershow statt Hintergrundwissen
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Keine Perspektivenvielfalt, keine einordnenden Zahlen
Der Medienforscher Uwe Krüger von der Universität Leipzig hat große Zweifel, ob solch ein Film den Vorgaben des Rundfunkstaatsvertrags entspricht. Sowohl dort, als auch in den ZDF-Leitlinien, würden Objektivität, Meinungsvielfalt und Ausgewogenheit der Berichterstattung als zentrale Kriterien journalistischer Arbeit im ZDF benannt, sagt Krüger auf Rubikon-Anfrage.„Nun ist Objektivität schwer zu messen. Aber in Sachen Ausgewogenheit sehe ich bei dem Film deutliche Mängel. Es gibt kaum Diskussion und Perspektivenvielfalt, was die Beurteilung russischer und westlicher Außen- und Sicherheitspolitik oder die Zwei-Prozent-Vorgabe der NATO angeht. Dabei sind das höchst kontroverse Themen.“
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„Dieser Film ist wie ein Geschenk für jene Kreise im sicherheitspolitischen Establishment des Westens, die die Rüstungsausgaben Deutschlands drastisch erhöhen wollen.“
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Keine Eintagsfliege, Medien berichten oft im NATO-Sinn
Wer argumentiert, einzelne Filme müssen nicht ausgewogen sein, solange das Gesamtprogramm des Senders eine Meinungsvielfalt bietet, mag theoretisch recht haben. Doch in der Realität bietet das ZDF, mit Ausnahme der Kabarettsendung „Die Anstalt“, faktisch nur das einseitig transatlantische Meinungsbild an.
Der Medienwissenschaftler und Propagandaforscher Florian Zollmann, der an der Newcastle University lehrt, erkennt in der parteiischen Gesamtdarstellung des weltpolitischen Konflikts in den etablierten Medien propagandistische Methoden.
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Zehn Grundsätze der Kriegspropaganda
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„Ein Film, der Angst macht“
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Propaganda ist auch, was verschwiegen wird
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Leerstellen beim Thema Russland
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Eine Doku, die vor Leerstellen strotzt
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ZDF: Die EU ist ein von den USA abhängiger Zwerg
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ZDF reagiert schmallippig
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Die angeblich neuen Bedrohungen entpuppen sich als die altbekannten
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Fazit: Angstmache statt Völkerverständigung
Der aktuelle ZDF-Film reiht sich ein in das bekannte Muster einseitig transatlantischer Medienbeiträge zur weltpolitischen Lage. Die Doku bringt lediglich den vorherrschenden Diskurs innerhalb der sicherheitspolitischen Eliten zum Ausdruck und lässt — nicht sonderlich demokratisch — die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung außer Acht.
Auffällig ist, dass das offene, unverstellte Werben für Rüstung und Krieg nicht nur auf Bundeswehrplakaten, sondern auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen neue Dimensionen erreicht, die vor wenigen Jahren noch kaum vorstellbar erschienen. […]
Man darf noch davon träumen, dass das ZDF diesen Geist der Völkerverständigung, der auch dem Rundfunkstaatsvertrag entspricht, irgendwann wieder in seinem Programm realisiert.
Weiterlesen auf: https://publikumskonferenz.de/blog/2019/08/11/russophobie-und-groessenwahn/Zum Thema Medien, Manipulation und Kriegspropaganda siehe auch:
Rubikon
Die Kriege-Macher vom 17.08.2019
Seit Jahrhunderten nutzen die Eliten ihr Wissen um die Manipulierbarkeit des menschlichen Geistes, um Feindbilder zu kreieren und Kriege zu führen. Teil 1/2.
https://www.rubikon.news/artikel/die-kriege-macherund Teil 2/2
Propaganda durchschauen! vom 17.08.2019
https://www.rubikon.news/artikel/propaganda-durchschauenDiese Pressemeldung dient rein informativen Zwecken und bleibt für die Diskussion geschlossen, da aus Gründen der Übersicht, Thementreue und zielgerichteten Diskussion einer Vielzahl akuter und konkreter Probleme mit dem sog. "Rundfunkbeitrag" das Forum vertiefende Diskussionen zu diesem Thema nicht leisten kann.
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