In Sachsen, Thüringen und Brandenburg stehen jetzt Landtagswahlen an (1. September bzw. 27. Oktober).
Wenn es in einem Bundesland gelingt eine Mehrheit im Landesparlament zu bestimmen, die den Rundfunkstaatsvertrag ablehnt, würde das denselben kippen. Richtig?
Die wenigsten Wähler gehen zu Wahlveranstaltungen der Parteien. Dort sind Fragen an die Redner erlaubt oder sogar gewünscht, um dem Publikum die Volksnähe der Kandidaten zu demonstrieren oder nochmals deren rethorische Brillianz.
Meines Erachtens sollten GEZ-Gegner,- egal ob sie die AfD wählen würden oder nicht-, zu deren Veranstaltungen gehen und fragen, ob die AfD weiterhin und vordringlich die Abschaffung der Zwangsgebühr durchsetzen will oder gegebenenfalls unter dem Druck von Koalitionsverhandlungen auf ihre bisherige Forderung verzichtet.
Ich muß hier nachschicken, daß ich selber solcherlei „Anmerkungen“ noch nie bei einer Wahlveranstaltung öffentlich vorgetragen habe. Vielleicht haben andere Leute weniger Hemmungen...
Ich würde heute auf einem kleinen „Spickzettel“ die zentrale Forderung der "Rundfunkbeitrags"-Gegner aufschreiben und notfalls vorlesen.
Es sollten zwei, drei Sätze sein, die jedenfalls dem Publikum die Widerlichkeit der Zwangsabgabe (die von den Bundesverfassungsrichtern als rechtens eingeschätzt wird...) ins Bewußtsein bringen - z. B.:
Ich habe eine geringe Rente, besitze keinen Fernseher und werde kriminalisiert, weil ich mich weigere, für eine ungewünschte Leistung eine Zwangsabgabe zu bezahlen. Ich schätze den öffentl. Rechtlichen Rundfunk als Propaganda ein und halte die bekannt gewordenen Ausgaben für Personal- und Honorarkosten, für Pensionen der Beschäftigten, für Fußballübertragungsrechte und blödsinnige Serien usw. für maßlos überhöht.
Ich halte einen möglichst unabhängigen Rundfunk für unverzichtbar; aber der müßte entweder ganz aus Steuermitteln oder zumindest nicht durch eine von Arm und Reich in gleicher Höhe zu zahlende Kopfsteuer finanziert werden.
Wie steht Ihre Partei dazu?
Kann jemand das kürzer formulieren?
Die Frage nach dem Zwangsbeitrag in einer Veranstaltung anderer Parteien (SPD, Grüne, CDU, Linke, ...) zu stellen wäre natürlich auch angebracht.
Allerdings könnte das dort Unmut und evtl. folgende Antworten erzeugen:
1. Der ÖRR garantiert Pluralität und Demokratie und schützt vor nationalen Auswüchsen
2. Es gibt die demokratische Kontrolle des ÖRR durch Gewerkschaften, Parteien, Kirche uind andere Gruppierungen, die sich als Repräsentanten der Bevölkerung verstehen.
3. Für Geringverdiener, Arme gibt es die Möglichkeit der Befreiung. (Wer so argumentiert, stellt sich doof und möchte vergessen machen, daß der Nutznießer der Zwangsbeiträge, also der ÖRR, entscheidet, wer befreit wird. Das betrifft z.B. Kleinrentner, Geringverdiener, die wegen einer eigenen Immobilie kein Hartz4 beziehen.
Es ist auch logisch, daß fast jeder Politiker, der hoch hinaus will, auf die Medien angewiesen ist und eher geneigt ist, deren Privilegien beizubehalten als das parteiliche Fußvolk.
Es gibt parteiinterne Zwänge, die jedes Mitglied dazu vepflichten, einmal getroffene Entscheidungen (z.B. für die Rundfunkabgabe) nach außen zu verteidigen.
Dagegen kann man nichts ausrichten.
Mir wäre es wichtig, das Thema „Zwangsabgabe für den Rundfunk“ einmal mehr und an maßgeblicher Stelle ins öffentliche Bewußtsein zu bringen.