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Autor Thema: Hämische Grüße aus Moskau – Die Russland-Korrespondenten und ihr Werk  (Gelesen 967 mal)

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Nachdenkseiten, 06.03.2019

Hämische Grüße aus Moskau – Die Russland-Korrespondenten und ihr Werk

Unser Bild von Russland wird auch durch die Berichte der Korrespondenten vor Ort geprägt. Wer berichtet für deutsche Medien aus Russland? Und warum zeichnen sich zahlreiche Artikel durch Gleichklang und grobe Manipulationen aus?

Von Tobias Riegel

Zitat
Die Russland-Korrespondenten deutscher Medien könnten unsere Augen und Ohren sein. Dafür müssten sie aber, wenn sie die Entwicklungen im größten Land der Erde beschreiben, einerseits kritisch und mit gebührender Distanz vorgehen. Andererseits aber auch mit Neugier, Respekt und dem Willen zur Verständigung. Statt dessen stellen sich viele deutsche Journalisten in Russland weitgehend blind und taub: Ein ideologischer Filter lässt fast ausschließlich negative Nachrichten passieren und solche, die die Erzählung vom „Diktator“ stützen, wie der russische Präsident Wladimir Putin in vielen deutschen Medien bezeichnet wird.
Diese Diagnose teilt auch etwa die frühere ARD-Moskau-Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz. In ihrem Buch „Eiszeit” beklagt sie eine Dämonisierung des Landes auch durch ihre „Nachfolger“ und dass in den westlichen Medien praktisch nur noch Raum für negative Nachrichten über Russland bleibe. Diese Dominanz negativer Nachrichten beim Thema Russland konstatieren mittlerweile zahlreiche Medienbeobachter und Russlandexperten – und die NachDenkSeiten haben bereits zahllose mediale Verzerrungen und Verkürzungen in Bezug auf Russland nachgewiesen. […]

Abbau der Korrespondenten stärkt Nachrichtenagenturen
[…]

Keine Tendenzfreiheit für Öffentlich-Rechtliche
Die privaten Kollegen genießen mehr Tendenzfreiheit als die Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Natürlich sind Artikel wie jene von den privatrechtlichen Moskau-Korrespondenten Alice Bota („Zeit“), Julian Hans („Süddeutsche Zeitung“) oder Friedrich Schmidt („FAZ“) sehr oft scharf zu kritisieren. Fast noch mehr ins Unrecht setzen sich aber Redakteure von ARD, ZDF oder Deutschlandfunk – bei gleichem Delikt.
Denn die Redakteure der öffentlich-rechtlichen Medien sind offiziell und laut Rundfunkstaatsvertrag eindeutig zu einer umfassenden, ausgewogenen, sachlichen und überparteilichen Berichterstattung verpflichtet, um Meinungspluralität zu erzeugen. Darum werden sie von den Bürgern bezahlt. In Bezug auf die Berichterstattung zu Russland kann von all dem keine Rede sein. Die öffentlich-rechtlichen Medien verstoßen hier permanent gegen ihren Auftrag – die Privatmedien tun das zwar in noch stärkerem Maße. Aber die unterliegen anderen Regeln.

Der Russe ist selber Schuld
[…]
Das Chaos unter Jelzin als „Gute alte Zeit“?
[…]
Russland: Unterdrückung, Niedergang und Folklore
[…]
Streiter gegen die deutsch-russische Sehnsucht
[…]

Weiterlesen auf:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=49904

Anmerkung:
Zitat von: Leitsätze zum Urteil des Ersten Senats vom 18. Juli 2018, Rn. 80
Dies alles führt zu schwieriger werdender Trennbarkeit zwischen Fakten und Meinung, Inhalt und Werbung sowie zu neuen Unsicherheiten hinsichtlich Glaubwürdigkeit von Quellen und Wertungen. Der einzelne Nutzer muss die Verarbeitung und die massenmediale Bewertung übernehmen, die herkömmlich durch den Filter professioneller Selektionen und durch verantwortliches journalistisches Handeln erfolgt. Angesichts dieser Entwicklung wächst die Bedeutung der dem beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk obliegenden Aufgabe, durch authentische, sorgfältig recherchierte Informationen, die Fakten und Meinungen auseinanderhalten, die Wirklichkeit nicht verzerrt darzustellen und das Sensationelle nicht in den Vordergrund zurücken, vielmehr ein vielfaltssicherndes und Orientierungshilfe bietendes Gegengewicht zu bilden (vgl. dazu Brinkmann, ZUM 2013, S. 193 <195, 198>; Dörr/Holznagel/Picot, ZUM 2016, S. 920 <936 f., 940 f.>; Drexl, ZUM 2017, S. 529 <530 ff.>; Langbauer/Ripel, MMR 2015, S. 572 <573>; Milker, ZUM 2017, S. 216 <221>).
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2018/07/rs20180718_1bvr167516.html

siehe auch:
Bieten ARD und ZDF Orientierung?
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,28149.0

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