@Besucher: ich denke da ganz anders. Weil ich der Überzeugung bin, dass Religion Privatsache ist, hat m. E. entweder keine Religion Sendezeiten im ÖR-Rundfunk, oder jede, und sei ihre Anhängerschaft noch so klein. Das ergibt sich schon aus dem Fairnessgebot.
Die beiden großen Kirchen agieren hier aber als quasi "Staatskirchen", mit Privilegien und Vorteilen, die ich nicht hinnehmen will aber derzeit mit finanzieren muss. Es ist daher wichtig, der von oben verkündeten Treue zu diesen Strukturen immer und immer wieder zu widersprechen, gegen zu halten. Ich habe meine Kinder nicht abgehalten am Religionsunterricht teilzunehmen, den zu veranstalten mir schon völlig gegen den Strich geht, ihnen Kirchenbesuch erlaubt etc. Sie sind aber nicht getauft, das wäre für mich nämlich praktisch Gewalt. In der Erziehung folge ich humanistischen Prinzipien und ich bin ziemlich sicher, das keines meiner Kinder an ein Wesen glaubt, das die Geschicke aller lenkt. Aber auch ihre Überzeugung ist letztlich ihre Privatsache. Sollten sie sich also zu einer Religion hingezogen fühlen, so ist mir das zwar nicht gleichgültig, aber ändert meine Beziehung zu ihnen nicht. Sie müssten aber damit leben, dass ihr "alter Herr" sich immer wieder kritisch zu jeder Religion äußert.
Bei Religion geht es m. E. um Macht, um nichts anderes. Ist der Posten des Häuptlings unerreichbar, so kann man ggf. als "Medizinmann" versuchen auch als eher schmächtig gebauter Mensch und Kopfarbeiter Einfluss auf alle Entscheidungen an der Spitze des Stammes nehmen. Priester und Co. sind nichts anderes als Medizinmänner, die mit Spökenkiekerei Menschen nach ihren Vorstellungen und zu ihrem persönlichen Nutzen manipulieren wollen und Teil des Machtapparates sind. Wenn Herr Wilhelm nun einer Machtgruppe der Gesellschaft seine Unterstützung zusagt, dann hofft er naturgemäß darauf, dass diese ihn ihrerseits unterstützt, sollte das erforderlich sein. Ein Geschäft, mehr nicht. Diese Seilschaft wird m. E. weder dadurch besonders gestützt, dass man auf sie aufmerksam macht, die Beteiligten und ihre Motive nennt, noch dadurch, das man sich mit seiner Kritik an den Verhältnissen und den handelnden Personen zurück hält.
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.