Quelle Logo:https://zeitungsarchiv.nzz.ch/skin/frontend/nzz/archiv/images/logo/overlay_neuezuercherzeitung.png
TV-Moderatoren sind nicht die Erzieher ihrer Zuschauer
Quelle: Neue Züricher Zeitung 13.10.2017 von Jörg Thadeusz
Aufschlussreich:
An solchen Vorfällen zeigt sich, dass unsere Kritiker recht haben, wenn sie Unabhängigkeit anmahnen. Allerdings müssen wir uns nicht aus politischer Bevormundung befreien. Die kommt in der Praxis kaum vor.
Was soll das heißen, die politische Bevormundung kommt kaum vor? Nur ab und zu? Einmal pro Woche? Nur bei jeder 10. Tagesschau-Meldung?
Lieber Jörg, auch nur ein
Versuch der politischen Bevormundung oder Einflussnahme sollte bereits bei den Redaktionen zu einem deutlichen, öffentlich ausgetragenen Protest führen. Stattdessen hat man sich in Euren Redaktionen offenbar bereits daran gewöhnt, hin und wieder der Politik nach dem Mund zu reden oder die Nachrichten anzupassen, wenn's halt dringend verlangt wird.
Ich finde es ansonsten schon mal beachtenswert, wenn jetzt der ein oder andere Journalist mal anfängt darüber nachzudenken, ob sie was falsch machen.
Wenn gerade nachgedacht wird: es ist nicht nur die wahnsinnig überhebliche und blasierte Einstellung der Journalisten im ÖRR, sie seien was besseres und hätten immer recht, weil sie ja bei ARD und ZDF angestellt sind. Die Objektivität sowie notwendige Distanz zu Parteien und Staat fehlen gerade auch deshalb, weil es die Zwangsabgabe gibt.
Man muss sich mal fragen: wenn die Zwangsabgabe helfen würde, einen guten unabhängigen Journalismus zu machen, warum hat es bislang nicht geklappt? Wie lange will man das Experiment noch fortführen, bevor man zugibt, totalen Mist gebaut zu haben?