Bildquelle: http://up.picr.de/27245580tg.pngHandelsblatt, 28.08.2017
Der Medien-Kommissar:
Staatsnähe schadet ARD und ZDFVon Hans-Peter Siebenhaar
Jürgen Kaube ist ein höflicher Zeitgenosse, der nicht zu vorschnellen Reaktionen auf Polemik neigt. Doch im Streit mit ARD, ZDF und Deutschlandradio um den „Staatsrundfunk“ hat der Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vehement eingegriffen. In einem Leitartikel hat der Volkswirt am Wochenende das von den Rundfunkanstalten eingeübte Mantra der Staatsferne auseinandergenommen.
Der Zwist über den mit acht Milliarden Euro finanzierten „Staatsrundfunk“ ist bizarr, auch ein wenig absurd. Denn die Wirklichkeit zeigt bereits seit Jahrzehnten: die Staatsnähe von ARD, ZDF und Deutschlandradio gehört zur DNA des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Sie ist kein inhaltliches Durchregieren wie im Fall von Ungarn oder Polen, sondern eine personelle, strukturelle und ökonomische Symbiose. Nur mit kleinen Abstrichen winken die für die Rundfunkfinanzierung zuständige Ländern die Gebührenforderungen durch. Echtes Sparen sieht anders aus.
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Identitätskrise in den Redaktionen
Die Symbiose zwischen Rundfunkanstalten und Politik verhindert die Fähigkeit, sich selbst zu reformieren. Während die Nomenklatura des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf das scheinbare Grundrecht einer opulenten Finanzierung beharrt, wuchert in den Redaktionen die Identitätskrise. [..]
Hinter dem aktuellen Streit zwischen den Öffentlichen-Rechtlichen und der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ verbirgt sich die Grundsatzfrage: Warum noch öffentlich-rechtlicher Rundfunk im 21. Jahrhundert? Wozu brauchen wir noch ARD und ZDF im Internetzeitalter mit Youtube, Netflix und Amazon? Als Unterhaltungsdampfer für ältere Bürger? Als Sender für eine Minderheit mit sündhaft teuren, exklusiven Sportrechten? Oder vielleicht als Marktführer in den Bereichen Information, Kultur und Bildung? [..]
Weiterlesen auf: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/medienkommissar/der-medien-kommissar-staatsnaehe-schadet-ard-und-zdf/20247832.htmlSiehe hierzu den Artikel der FAZ
FAZ-Kommentar: Von Staatsrundfunk und Zwangsgebühr
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,24175.msg153438.html#msg153438
in Reaktion auf den Artikel von Frau Baetz
Deutschlandfunk: "Staatsrundfunk" - "Liebesbrief" an die FAZ-KollegInnen
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,24122.msg153192.html#msg153192