Als langjähriges Mitglied und Vorsitzender der Monopolkommission ist Justus Haucap sicherlich ein geeigneter Autor, um die Wettbewerbsverzerrungen zu analysieren, die mit der Zwangsfinanzierung der sogenannten "öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten" verbunden sind. Das Zitat aus der Zusammenfassung gibt klar die Zielrichtung vor:
Diese stetige Expansion der öffentlichen-rechtlichen Rundfunkanstalten hat dazu geführt, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland mittlerweile zu den größten und teuersten in der Welt gehört.
und zuvor:
Paradoxerweise hat das weitgehende Verschwinden früher womöglich einmal existierender Marktversagenstatbestände jedoch nicht zu einer Rückführung öffentlich-rechtlicher Programmangebote geführt, sondern – ganz im Gegenteil – zu einer noch weiteren Expansion und aktiven Verdrängung privater Inhalte, insbesondere im Internet.
Obwohl sich das Gutachten also auf die ökonomischen Aspekte konzentriert und die rechtlichen Probleme der Zwangsabgabe nur eher beiläufig andeutet, ist der Lösungsvorschlag einer weitgehenden Privatisierung dazu geeignet, auch die rechtlichen Probleme mit einem Schlag zu lösen. Denn als privatisierte Rundfunkanstalten können diese auch keine hoheitlichen Rechte über die Bürger ausüben und der ganze unsägliche Spuk von Verwaltungsakten, Zwangsvollstreckungen und dergleichen ist schlichtweg vorbei. Damit würde die inakzeptable und unfassbare Situation, dass Rundfunkanstalten ihren angeblichen "öffentlich-rechtlichen" Status dazu nutzen, um den Bürgern gegenüber als Zwangsvollstreckungsbehörden aufzutreten, der Vergangenheit angehören!
Daher verdient der in diesem Gutachten vorgebrachte Vorschlag einer Neugestaltung des Rundfunksystems in Deutschland die volle Zustimmung.