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Archiv => Archiv => Pressemeldungen Oktober 2017 => Thema gestartet von: ChrisLPZ am 27. Oktober 2017, 13:43
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Fraktion B90/Die Grünen Sachse-Anhalt, 26.10.2017
Debatte um die Zukunft von ARD und ZDF / Garanten für True News statt Fake News
Pressemitteilung Fraktion B90/Die Grünen Sachsen-Anhalt
„Das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem mit ARD, ZDF und Deutschlandradio hat sich bewährt.“ Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat die medienpolitische Sprecherin Dorothea Federking klargemacht, dass diese wertvolle Rundfunkstruktur nicht in Frage gestellt werden darf.
Für Frederking geht es um True News statt Fake News, denn „die öffentlich-rechtlichen Sendern garantieren eine Vielfalt an Qualitäts-Angeboten. Sie versorgen alle Bürgerinnen und Bürger mit vertrauenswürdige, gut recherchierte und kritische Informationen. Es ist gut, die öffentlich-rechtlichen Anstalten im Zeitalter der postfaktischen Filterblasen zu haben.“
„Wir sind offen für konstruktive Reformen, um Einsparungen zu erzielen, damit der Rundfunkbeitrag stabil bleibt. Modernisierungen müssen ausführlich beraten werden – insbesondere mit den zivilgesellschaftlichen Vertreterinnen und Vertretern in den Rundfunkräten. Die Häuser selbst müssen ihre Sparpotenziale finden. Das tollkühne Absägen des ARD-Verbundes ist der falsche Weg.“
Frederking stellte konkrete Sparvorschläge vor. „Wenn in den Bereichen Verwaltung, Technik und Zusammenarbeit bei Großereignissen nicht genügend Einsparungen realisiert werden können, dann muss auch überlegt werden, bei aufwendige Live-Übertragungen und teuren Sportübertragungsrechten zu sparen. Auch bei aufwendigen Shows mit eingeflogenen Stars sollte überlegt werden, ob diese vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk produziert werden müssen.“
Mit Blick auf die digitale Realität bemerkte sie zur Programmreform: „Immer mehr Menschen informieren sich über das Internet. Wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk fit für die Zukunft sein will, ist mehr öffentlich-rechtlicher Journalismus ohne Beschränkungen im Internet nötig“, so Frederking abschließend.
Weiterlesen auf:
https://gruene-fraktion-sachsen-anhalt.de/pressemitteilungen/2017/10-2017/garanten-fuer-true-news-statt-fake-news/ (https://gruene-fraktion-sachsen-anhalt.de/pressemitteilungen/2017/10-2017/garanten-fuer-true-news-statt-fake-news/)
Siehe auch:
YouTube-Video:
Landtagsdebatte Sachsen-Anhalt vom 26.10.2017
Dorothea Frederking (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
https://youtu.be/R5aRy7sh-pM?t=3468
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Besser als mit ihren eigenen Worten kann man "grüne" Ignoranz und Unkenntnis, auch in SA, gar nicht mehr beschreiben!
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... Sprecherin Dorothea Federking ...
Sie versorgen alle Bürgerinnen und Bürger ...
Mit Blick auf die digitale Realität bemerkte sie zur Programmreform: „Immer mehr Menschen informieren sich über das Internet.
Wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk fit für die Zukunft sein will, ist mehr öffentlich-rechtlicher Journalismus ohne Beschränkungen im Internet nötig“, so Frederking abschließend.
Alle? --- mich leider nicht. Ich wurde nicht versorgt. Damit werte ich dies als "Halbwahrheit". Die Dorothea scheint schlecht informiert oder verbreitet bewusst diese Halbwahrheiten?
Internet ist nicht Rundfunk.
Rundfunk erfolgt über Funk. Rundfunk raus aus dem Internet, sage ich.
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Besser als mit ihren eigenen Worten kann man "grüne" Ignoranz und Unkenntnis, auch in SA, gar nicht mehr beschreiben!
Ich befürchte, dass es sich hier nicht nur um Ignoranz und Unkenntnis handelt, möglicherweise sogar um das Gegenteil.
Die Grünen sind eine Partei geworden, die aus einer Minderheitenposition einen stark überproportionalen Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung und auch Politik bekommen hat. Jetzt prägen sie z. B. als sechststärkste Partei im Bundestag die Koalitionsverhandlungen, und werden vermutlich einen erheblichen Einfluss auf die Ergebnisse nehmen.
Grünenwähler und -parteimitglieder sind überproportional Akademiker, Journalisten, Besserverdiener und Angestellte im öffentlichen Dienst. Viele Grüne (ich kenne einige persönlich) sehen sich als Vordenker, Intellektuelle, und ja, "Elite", die die "richtigen" Dinge tun und den Überblick und die Bildung haben das zu beurteilen. Anderen sprechen sie das gerne ab, was sich z. B. auch in ihrer Haltung zum Thema "Volksentscheide" zeigt. Um ihre Vorstellungen umzusetzen, ist die Partei m. E. schnell bei der Hand, über Verbote, Gesetze, und alle möglichen politischen Regeleingriffe (die Idee des "Veggiedays" war da noch das harmloseste) auf die Gesellschaft einzuwirken. Hierzu bedarf es einer "positiven" medialen Unterstützung. "Positives" Beispiel: Im Sommer dieses Jahres war ich auf einer größeren Wahlkampfveranstaltung der Grünen in der bayerischen Landeshauptstadt. Offensichtlich nicht ganz der Partei abgeneigte Moderatorin (!) der Veranstaltung war eine Radiojournalistin des Bayerischen Rundfunks.
Der ÖR ist ein politisches Machtmittel, um diese Position zu verteidigen, und nach Möglichkeit auszubauen. Die Grünen wissen das zu nutzen, und so sind auch Aussagen zu verstehen, es müsse "mehr ÖR Journalismus im Internet ohne Beschränkungen" stattfinden. Aus dieser internen Sicht ist die Forderung nur konsequent.
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Ich befürchte, dass es sich hier nicht nur um Ignoranz und Unkenntnis handelt, möglicherweise sogar um das Gegenteil.
Ist nicht das, was Du m.E. im Weiteren sehr zutreffend beschreibst und das sich auch mit einem Großteil meiner eigenen Erfahrungen diesbezüglich deckt, aber auch genau das, was uns u.a. hier im Forum immer wieder "von oben" vor die Füße fällt - die Unfähigkeit, "sozial" zu denken und aus ebendiesem heraus etwas zu entwickeln, das nicht nur dem eigenen Vorteil (oder dem der eigenen Partei) gereicht.
M.E. gehören die Grünen (als Partei) deshalb, allen voran Leute wie bspw. Cem Özdemir, mittlerweile zum neoliberalen Establishment, und interessieren sich auch und gerade in der von Dir zurecht als "elitär" (i.a. Zusammenhang) bezeichneten Politik für so etwas wie einen "Bürger" oder eine "Bürgerin" schon lang nicht mehr. Und das alles trotz einer "historisch" einmaligen Phase in den Anfangszeiten dieser Partei. Sie wurden alle "älter", damn... ;-)
Der ÖR ist ein Machtmittel, um diese Position zu verteidigen, und nach Möglichkeit auszubauen. Die Grünen wissen das zu nutzen, und so sind auch Aussagen zu verstehen, es müsse "mehr ÖR Journalismus im Internet ohne Beschränkungen" stattfinden. Aus dieser internen Sicht ist die Forderung nur konsequent.
Auch das ist richtig, und es steht in völligen Widerspruch zu dem, was ich mir für einen "öffentlich-machtlosen Rundfunk" wünsche und vorstellen kann.
Demokratie kann (und muss) sich immer durch die Verantwortungübername(n) seines "Souveräns" weiterentwickeln. Genau das wird aber durch Menschen wie Frederking mit irreführenden Ausführungen wie "öffentlich-rechtlicher Journalismus" konterkariert. Was bitte ist denn "Journalismus"? Und was ein "öffentlich-rechtlicher"? Für mich ist "öffentlich-rechtlicher" = "staatlich finanzierter", und das ist noch nicht mal böse oder anklagend gemeint, sondern m.E. eine Notwendigkeit.
Was aber andere Menschen, mit weiter- oder darüber hinausgehenden "Interessen" dazu verfolgen, ist das, was einem "echten" Jornalismus schadet, der im Grunde lediglich (unabhängig, und finanziell abgesichert) "Bericht" erstatten möge, und dies qualifiziert und fundiert - ganz ohne persönlich gebildete "Bewertungen". Dies ist dann alleinige Aufgabe des Rezipienten.
Und was ich überhaupt nicht brauchen kann, ist, dass so etwas dann auch noch - als ob's noch nicht genug wäre - unter dem "Meinungsbildungsdeckmäntelchen" von irgendjemandem instrumentalisiert wird. Und genau das - Du beschreibst es selbst - geschieht hier.
Der Weg zur Demokratie in Deutschland ist ein noch weiter, und wir sollten uns nicht scheuen ihn weiter zu gehen - egal, ob Politik uns Steine in den Weg legt, oder Justiz nicht verstehen kann, das so etwas wie "Staatsräson" konstruktive Weiterentwicklung verhindert - es ist alles nur eine Frage von "Geduld" und "Zeit". Die "Grünen" (als Partei) können dabei leider nicht behilflich sein!
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... Sprecherin Dorothea Federking ...
Mit Blick auf die digitale Realität bemerkte sie zur Programmreform: „Immer mehr Menschen informieren sich über das Internet.
Wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk fit für die Zukunft sein will, ist mehr öffentlich-rechtlicher Journalismus ohne Beschränkungen im Internet nötig“, so Frederking abschließend.
Nun, "beschränkt" sein muss "öffentlich-rechtlicher Journalismus" im Internet vielleicht nicht - aber er hat dort - außerhalb seines "dualen Rundfunksystems" und innerhalb einer "multiplen Telemedienordnung" - keinerlei privilegierte Finanzierungsrechtfertigung gegenüber allen anderen Medienanbietern.
Ich verweise u.a. auf
Mainzer Landtag debattiert über örR - Lob für, aber auch scharfe Kritik ...
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,25004.msg158343.html#msg158343
wo ebenfalls - wie auch andernorts - ähnliche Forderungen aufgemacht werden...
...und die dortigen Verweise:
[...]
Hier werden Äpfel mit ...mit... mit Gurken verglichen...
...und die Öffentlichkeit für dumm verkauft.
Ein "duales Rundfunksystem" kann sich nicht auf eine "Ewigkeitsgarantie" in einem "multiplen Telemediensystem" berufen - mehr dazu u.a. unter
Worin erschöpft sich die "Bestands- und Entwicklungsgarantie" d. ö.r. Rundfunks?
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,21558.0.html
Worin erschöpft sich die "Finanzierungsgarantie" d. ö.r. Rundfunks?
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,21559.0.html