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Archiv => Archiv => Pressemeldungen März 2017 => Thema gestartet von: Sophia.Orthoi am 07. März 2017, 12:34

Titel: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: Sophia.Orthoi am 07. März 2017, 12:34
(http://up.picr.de/27184952fi.png)
Bildquelle: http://up.picr.de/27184952fi.png

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 07.03.2017

Umstellung auf DVB-T
So geht das neue Fernsehen

von Dyrk Scherff

Zitat
Kabel, Satellit, Internet oder Antenne: Fernsehen ist gar nicht so einfach. Vor allem, weil jetzt schon wieder eine neue Technik eingeführt wird. Was erwartet uns?  [..]

Weiterlesen auf:
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/geld-ausgeben/umstellung-auf-dvb-t2-so-geht-das-neue-fernsehen-14909736.html (http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/geld-ausgeben/umstellung-auf-dvb-t2-so-geht-das-neue-fernsehen-14909736.html)

____
Edit "ChrisLPZ":
Layout angepasst und in Pressemeldungen verschoben
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: volkuhl am 07. März 2017, 13:35
Zitat
...
Bei den laufenden Kosten ist das neue Antennenfernsehen ungefähr so teuer wie der Satellit, wenn man die Privatsender empfangen will. Denn dann sind bei DVB-T2 ebenfalls monatliche Gebühren fällig, man bekommt aber nur etwa 20 private Sender in HD zusätzlich. Kostenlos im Paket sind nur bis zu 18 öffentlich-rechtliche Sender, das kleinste Angebot aller Übertragungswege. Privatsender gibt es anders als bisher nicht mal in SD-Qualität.
...

Zitat
...
Welcher Übertragungsweg auch immer genutzt wird, die größte Gebühr müssen alle Haushalte zahlen: den GEZ-Beitrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Und der ist mit 210 Euro im Jahr happig.

Man darf gespannt sein, wieviele Menschen ab Ende März feststellen werden, dass die "Rundfunkgebühr" nur für öffrech gezahlt wird... Wer dann für die privaten nicht auch noch zahlt, sitzt im dunkeln.  >:D

[träum]
vielleicht merken dann noch mehr Menschen, dass auch ein Leben ohne Glotze möglich (und noch lebenswerter) ist...
[/träum]
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: volkuhl am 07. März 2017, 13:47
(http://p5.focus.de/fol/pics/focuslogos/fol_teaser_logo.png)

Private TV-Sender werden künftig kostenpflichtig

Zitat
...
Spätestens ab Juli kostet das Programm der Privaten in hoher Auflösung 69 Euro im Jahr. Auch ein Überspringen der Werbeblöcke soll dann nicht mehr möglich sein. Die Deutsche TV-Plattform geht davon aus, dass sich davon nur wenige Zuschauer abschrecken lassen werden. "Wir gehen davon aus, dass der Großteil der betroffenen Nutzer die Umstellung auf das Bezahl-Fernsehen mitmachen wird", sagte Vorstandsvorsitzender Andre Prahl.
...

http://www.focus.de/digital/multimedia/medien-dvb-t2-hd-private-tv-sender-kuenftig-kostenpflichtig_id_6751140.html
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: cook am 07. März 2017, 14:41
Zitat
"Wir gehen davon aus, dass der Großteil der betroffenen Nutzer die Umstellung auf das Bezahl-Fernsehen mitmachen wird", sagte Vorstandsvorsitzender Andre Prahl.

Meinem Gefühl nach würde ich das Gegenteil wetten. Es wird nahezu niemand für den Empfang von Privaten extra zahlen und die Privaten werden noch dieses Jahr eine Rolle Rückwärts machen. Man muss sich klar machen, dass der Michel bereits 210 EUR zwangsbezahlen muss. Da ist nicht mehr drin. Wenn einer bezahlt, dann für echtes Pay-TV bzw. Internet-TV ohne Werbung.

Das wird die erste Messung mit echten Zahlen (Euros), die den tatsächlichen TV-Konsum feststellt. Die meisten werden mit der Achsel zucken. Dann halt nicht.
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: Markus KA am 07. März 2017, 15:38
der Meinung bin ich auch, der Schuss kann für die Privaten nach hinten losgehen...siehe auch dazu:
DVB-T2 HD – Jetzt wird Fernsehen richtig teuer
http://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,22240.msg142170.html#msg142170 (http://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,22240.msg142170.html#msg142170)
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: Viktor7 am 07. März 2017, 15:51
Zitat
Spätestens ab Juli kostet das Programm der Privaten in hoher Auflösung 69 Euro im Jahr.
http://www.focus.de/digital/multimedia/medien-dvb-t2-hd-private-tv-sender-kuenftig-kostenpflichtig_id_6751140.html

Zitat
"Wir gehen davon aus, dass der Großteil der betroffenen Nutzer die Umstellung auf das Bezahl-Fernsehen mitmachen wird", sagte Vorstandsvorsitzender Andre Prahl.
http://www.focus.de/digital/multimedia/medien-dvb-t2-hd-private-tv-sender-kuenftig-kostenpflichtig_id_6751140.html

In Zukunft kommt dann die Gewissheit und es wird verkündet:
Zitat
Wir haben uns geirrt. Der Großteil der Bürger macht die Umstellung auf das private Bezahl-Fernsehen nicht mit, schuld ist der ö.-r. Rundfunkbeitrag, sagte Vorstandsvorsitzender Andre Prahl.

Die Regierung und die Opposition behaupten dann:
Zitat
Wir müssen die Privaten retten, am besten verabschieden wir einen Medienbeitrag für alle. Klar, dass er noch über dem derzeitigen kostenlosen ö.-r. Rundfunk, ach nee - stimmt doch nicht, ö.-r. Bezahl-Fernsehen liegen muss.


Unausgesprochen bleibt:
Die unverschämten Intendantengehälter und die Zusatzrenten der ö.-r. Rundfunkmitarbeiter werden damit auf Dauer gesichert. Die Ex-Mitarbeiter der ARD und des ZDF bekommen im Schnitt 1575 Euro bzw. 1750 Euro Zusatzrente pro Monat - zusätzlich zur gesetzlichen Rente!
http://online-boykott.de/ablage2/public/Bildaktionen/2013.02.11-Ueppige-Renten_Mit-dem-Zweiten-altert-sich-s-besser-B-Z-Berlin.jpg
Von den normalen Bürgern merkt eh keiner was und schon gar nicht, dass wir hauptsächlich für unsere reiche Klientel Politik machen.
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: motte am 07. März 2017, 16:49
Zitat
Spätestens ab Juli kostet das Programm der Privaten in hoher Auflösung 69 Euro im Jahr.

Blödfunk in HD kommt geiler, da sind 69 Taler ein Klacks, ist ja nur 19 ct pro Tag.
Nach etwas Gezeter zahlt der Süchtige dann gerne.
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: Markus KA am 07. März 2017, 17:03
nicht ganz...das sind 0,76 Euro pro Tag (inkl. 210,- nicht vergessen) ;)
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: motte am 07. März 2017, 17:14
... und die Anschaffung der Geräte nicht zu vergessen.  :)

Schaun mer mal, was nach der Umstellung passiert.
Wäre schön, wenn immer weniger klassisches TV konsumieren, ob Blödfunk oder Propaganda.
Heuer bin ich 8 Jahre ohne Glotze, wie angenehm.
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: Kurt am 07. März 2017, 18:08
Zitat
Welcher Übertragungsweg auch immer genutzt wird, die größte Gebühr müssen alle Haushalte zahlen: den GEZ-Beitrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Und der ist mit 210 Euro im Jahr happig.
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https://web.archive.org/web/20170307164551/http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/geld-ausgeben/umstellung-auf-dvb-t2-so-geht-das-neue-fernsehen-14909736.html?printPagedArticle=true
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 8)
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: 907 am 07. März 2017, 18:24
Zitat
"Wir gehen davon aus, dass der Großteil der betroffenen Nutzer die Umstellung auf das Bezahl-Fernsehen mitmachen wird", sagte Vorstandsvorsitzender Andre Prahl.
Meinem Gefühl nach würde ich das Gegenteil wetten. Es wird nahezu niemand für den Empfang von Privaten extra zahlen und die Privaten werden noch dieses Jahr eine Rolle Rückwärts machen. Man muss sich klar machen, dass der Michel bereits 210 EUR zwangsbezahlen muss. Da ist nicht mehr drin. Wenn einer bezahlt, dann für echtes Pay-TV bzw. Internet-TV ohne Werbung.

2.111.862 Satellitenhaushalte zahlen Ende 2016 für HD+
Quelle: http://presse.hd-plus.de/hd-plus/presse/2017/jahreszahlen-2016

es geht auch ohne Zwang. Einfach Private und ÖRR verschlüsseln. Von mir aus können die beide auf einer Smartcard zu einem Preis realisieren.
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: rave am 07. März 2017, 23:59

Hier:
https://www.mixammittwoch.de/alles-wissenswerte-zur-umstellung/ (https://www.mixammittwoch.de/alles-wissenswerte-zur-umstellung/)
wird auch darüber berichtet.

Wobei sich ein grober Fehler im Text befindet. Dieser lautet:

Zitat
Öffentlich-rechtliche Programme sind weiterhin über das Antennenfernsehen empfangbar – unverschlüsselt und ohne Kosten. Für die werbefinanzierten Programme der privaten Sender jedoch fallen ab Juli Zusatzkosten an. Diese betragen jährlich etwa 70 Euro.

..."ohne Kosten"? Und was ist mit den 210 Euro im Jahr Zwangsbeitrag? Sind das keine Kosten? (Bestimmt sind "Beiträge" keine Kosten. Und "Beiträge" sind ja nur womöglich auf Wohnadressen zurechenbare fiktive Nutzenvorteile. Haben wir gelernt bei der Verwaltungsgerichtbarkeit.)

Man hätte hier doch wenigstens wie folgt formulieren müssen:
'...und ohne weitere zusätzliche Kosten zum Rundfunkbeitrag'

..."unverschlüsselt" ist der noch größere Fehler. Verschlüsselt diese Sendungen, dann zahlt nur der, der es nutzt bzw. nutzen will.

Damit wäre allen geholfen. Das Zwangsfernsehen ist so schon harte Kost. Und jetzt noch auf HD.

Es nutzt mir nichts, wenn es etwas gibt in besserer Qualität, wenn ich es nicht brauche.

VG rave
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: realAndy am 09. März 2017, 14:36
Zitat
...
Bei den laufenden Kosten ist das neue Antennenfernsehen ungefähr so teuer wie der Satellit, wenn man die Privatsender empfangen will. Denn dann sind bei DVB-T2 ebenfalls monatliche Gebühren fällig, man bekommt aber nur etwa 20 private Sender in HD zusätzlich. Kostenlos im Paket sind nur bis zu 18 öffentlich-rechtliche Sender, das kleinste Angebot aller Übertragungswege. Privatsender gibt es anders als bisher nicht mal in SD-Qualität.
...

Zitat
...
Welcher Übertragungsweg auch immer genutzt wird, die größte Gebühr müssen alle Haushalte zahlen: den GEZ-Beitrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Und der ist mit 210 Euro im Jahr happig.

Man darf gespannt sein, wieviele Menschen ab Ende März feststellen werden, dass die "Rundfunkgebühr" nur für öffrech gezahlt wird... Wer dann für die privaten nicht auch noch zahlt, sitzt im dunkeln.  >:D

[träum]
vielleicht merken dann noch mehr Menschen, dass auch ein Leben ohne Glotze möglich (und noch lebenswerter) ist...
[/träum]

Wieviele Nutzen denn überhaupt DVB-T? Und von denen die DVB-T nutzen, haben einige bis jetzt auch keine private Sender. Die gibt es meist nur in den Ballungsgebieten.
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: Markus KA am 09. März 2017, 16:13
Wieviele Nutzen denn überhaupt DVB-T? Und von denen die DVB-T nutzen, haben einige bis jetzt auch keine private Sender. Die gibt es meißt nur in den Ballungsgebieten.
Ca. 2 Millionen Haushalte...
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: Buntschuh am 09. März 2017, 16:19
Moin,

wohne in so einem "Ballungsgebiet". Die anderen Anbieter erhoffen sich wohl auch eine Abwanderung der Kunden vom DVB-T2 weg.

Ich denke das kann gut passieren, so dass die Anbieter unter freenet.de einen Rückzieher machen werden ....
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: rave am 09. März 2017, 16:27
@realAndy:
Es sind wohl 1,9 Mio Haushalte, die TV hauptächlich über DVB-T schauen.

Quelle:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/217908/umfrage/anzahl-der-haushalte-in-deutschland-mit-tv-empfang-per-dvb-t/ (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/217908/umfrage/anzahl-der-haushalte-in-deutschland-mit-tv-empfang-per-dvb-t/)

Für das, was die Haushalte schauen, gibt es in statista auch interessante Einblicke... (=Lesehinweis)
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: drboe am 09. März 2017, 18:35
wohne in so einem "Ballungsgebiet". Die anderen Anbieter erhoffen sich wohl auch eine Abwanderung der Kunden vom DVB-T2 weg.

Ich denke das kann gut passieren, so dass die Anbieter unter freenet.de einen Rückzieher machen werden ....

In der Tageszeitung ist zur Zeit jeden Tag Werbung für eine Internet-basierte Alternative enthalten. Zudem erhalte ich per Post oder Beilagen in Zeitungen und Zeitschriften Werbung von a) Freenet.TV - was daran wohl frei sein soll b) Rosa Riese mit Entertain, 1. Jahr entgeltfrei c) Kabel- und Sat-Anbieter. Freenet.TV vergleicht dabei Äpfel mit Birnen, nämlich die reinen Kosten für die privaten HD Programme mit denen für Telefonie, Internet und Entertain der Telekom bzw. vergleichbare Angebote (Vodafone).

Der Leidensdruck auf die privaten Sender ist angesichts der recht geringen Zahl von DVB-T Nutzern vermutlich ziemlich gering. Selbst wenn keiner das Angebot wahrnehmen würde, sind das unter 10%. Wird das Angebot nicht angenommen, so macht Freenet.TV eben Verluste und stellt diesen Verbreitungsweg ein. Interessant wird es ab 2020 oder, wenn es nach der KEF ging schon 2018. Sollten die privaten Sender ab dann nur noch kostenpflichtige HD-Sendungen via SAT anbieten, könnte die Gruppe derjenigen, die keinen Bock auf Extra-Löhnung für Werbefernsehen hat, größer ausfallen. Via Sat sehen über 17 Mio Haushalte fern. Wenn sich von denen ein nennenswerter Teil aufregen würde ...

M. Boettcher
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: mb1 am 09. März 2017, 18:45
Zitat von: drboe
Interessant wird es ab 2020 oder, wenn es nach der KEF ging schon 2018. Sollten die privaten Sender ab dann nur noch kostenpflichtige HD-Sendungen via SAT anbieten
Meines Wissens nach mussten die Privatsender der Kartellbehörde zusagen, dass sie bis 2022 (10 Jahre) unverschlüsselt in SD senden.
http://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Entscheidung/DE/Fallberichte/Kartellverbot/2012/B7-22-07.pdf?__blob=publicationFile&v=2
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: drboe am 09. März 2017, 19:43
@mb1: das ist mir bekannt. Allerdings gibt es Bestrebungen die privaten Fernsehsender von dieser Verpflichtung vorzeitig zu befreien. Dies um den ÖR den schnellen Ausstieg zu ermöglichen, was als problematisch angesehen wird, wenn die Privaten weiter in SD senden müssen. Siehe z. B.:

http://www.digitalfernsehen.de/KEF-draengt-auf-SD-Abschaltung-ueber-Satellit.138631.0.html

Zitat
Allerdings ist sich die Institution darüber im Klaren, dass die privaten Fernsehsender noch bis mindestens 2022 zur SDTV-Verbreitung ohne Grundverschlüsselung verpflichtet sind. Daher möchte die KEF sich auch das Bundeskartellamt ins Boot holen und eine entsprechende Vereinbarung anstoßen, weil die Abschaltung der öffentlich-rechtlichen SDTV-Programme allein aus Wettbewerbsgründen keine Möglichkeit darstellt. "Die Kommission geht daher davon aus, dass eine Fortführung der SDTV-Ausstrahlung über 2018 hinaus nicht erforderlich sein wird", heißt es in dem Bericht.

M. Boettcher
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: mb1 am 09. März 2017, 21:37
Das sehe ich eher als reines Wunschdenken der KEF. Das Kartellamt macht da - zumindest meines Erachtens - nicht mit.
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: drboe am 09. März 2017, 22:12
Nicht? Der Staat - in Form des Kartellamtes - zwingt die Privaten zur Anmietung von Sat-Kapazitäten zur Ausstrahlung in SD. Der gleiche Staat untersagt den ÖR zur Minimierung der Kosten die Ausstrahlung in SD. Wie schätzt du die Erfolgsaussichten ein dagegen gerichtlich vorzugehen? Und für den Fall, dass sich der Prozess hinzieht: wie hoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass der finanzielle Schaden den privaten Sendern durch den Staat ausgeglichen werden muss? Ich würde, als Eigner privater Sender, jedenfalls klagen.

Nun die Alternative: die ÖR betreiben ohne Not weiterhin SD Ausstrahlung über Satellit bis 2022 bzw. bis die Privaten SD abschalten. Damit müssen die Bürger noch höhere Kosten für den ÖRR übernehmen, ohne dass sich ein Mehrwert ergibt. Das muss man den Zwangszahlern erst einmal vermitteln. Stichwort "angemessene finanzielle Ausstattung".

Zum Glück für diese Zwickmühle ist das Kartellamt ja nicht völlig frei von politischem Einfluss.

M. Boettcher
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: mb1 am 09. März 2017, 23:52
Zitat
Der Staat - in Form des Kartellamtes - zwingt die Privaten zur Anmietung von Sat-Kapazitäten zur Ausstrahlung in SD.
Die Privaten haben illegale Absprachen zur Grundverschlüsselung getroffen. Dies ist einerseits das Ergebnis des entsprechenden Kartellverfahrens wegen Wettbewerbswidrigkeit. Mit den erzwungenen Verpflichtungszusagen seitens der Privaten wurde die finanzielle Strafe reduziert und das Verfahren glimpflich abgeschlossen!
Andererseits soll es eine Strafe für RTL und Pro7Sat1 sein und bleiben - gegenüber anderen privaten Wettbewerbern - und gegenüber den Zuschauern.

Zitat
Ich würde, als Eigner privater Sender, jedenfalls klagen.
Was sollten die Privaten also 5 Jahre später gegen ihre Verpflichtungszusagen klagen? Abgesehen davon, dass m.M.n. eine Klage da gar nicht (mehr) möglich ist.


Die ÖR sollten SD ab 2019 einfach abschalten. Fertig.
Die ÖR sollten nichts aus Wettbewerbsgründen machen dürfen, sondern nur aus Grundversorgungsgründen. Wenn sie am 27.3. von DVB-T auf DVB-T2 umschalten dürfen, dann geht das bei Sat auch. Lange genug dauerte dann die Parallelausstrahlung.
Wahrscheinlich gibt es 2019 im Kabel sowieso immer noch Analogausstrahlung.  ::)

Am besten fände ich sowieso, wenn SD abgeschaltet wird und HD verschlüsselt wird. Nur die Nutzer sollen zahlen. Die Gründe des BVerfG gegen die Veschlüsselung sind schlicht nicht zutreffend.

Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: Zeitungsbezahler am 10. März 2017, 09:39
Die Verkäufe von DVBT2-Zusatzgeräten verlaufen nur schleppend, naja zuerst ist wohl auch nur Berlin mit der Umstellung dran, wenn also jemand am Stichtag oder ein paar Tage später bemerkt, daß der Fernseher keine Bilder mehr liefert, dann kann ich mir vorstellen, daß ein nennenswerter Teil die Gelegenheit nutzen wird, die Kiste ganz abzuschaffen. Insbesondere Wenignutzer vom Medium Fernsehen dürfte damit der Ausstieg erleichtert werden, so wie Tabaksteuererhöhungen immer wieder auch zu endgültiger Abstinenz von Rauchern führte...
Titel: Re: FAZ: "So geht das neue Fernsehen"
Beitrag von: drboe am 10. März 2017, 12:53
Die Verkäufe von DVBT2-Zusatzgeräten verlaufen nur schleppend,

Das mag sein. Allerdings werden auch jedes Jahr neue und größere TV-Geräte verkauft. Wie viele davon haben einen Triple-Tuner, der den Empfang via Kabel, Sat und DVB-T/DVB-T2 erlaubt?

naja zuerst ist wohl auch nur Berlin mit der Umstellung dran,

Es werden sehr viel mehr Regionen am 29.03.2017 umgestellt. Eine Liste findet man unter  http://dvb-t2hd.de/misc/filePush.php?id=166&name=Senderstandorte+und+Kan%C3%A4le+%28Regelbetrieb+ab+29.+M%C3%A4rz+2017%29.pdf Hier in Hamburg wird sicher am 29.03.2017 umgestellt. Die Übersicht unter http://www.dvb-t2hd.de/regionen/regionen-bis-29-maerz-2017 zeigt zudem die Versorgung mit DVB-T2 zum 29.03.2017. Warum sollte da nur in Berlin umgestellt werden, wenn so große Bereiche bereits versorgt werden?

wenn also jemand am Stichtag oder ein paar Tage später bemerkt, daß der Fernseher keine Bilder mehr liefert, dann kann ich mir vorstellen, daß ein nennenswerter Teil die Gelegenheit nutzen wird, die Kiste ganz abzuschaffen. Insbesondere Wenignutzer vom Medium Fernsehen dürfte damit der Ausstieg erleichtert werden, so wie Tabaksteuererhöhungen immer wieder auch zu endgültiger Abstinenz von Rauchern führte...

Warum sollte ein nenneswerter Teil die Geräte abschaffen? Da die Forderung des sogn. Beitrags nicht an den Gerätebesitz gekoppelt ist, würde eine Abschaffung finanziell keinen Sinn machen. Und dass die alle klagen, kann man m. E. gleich vergessen. Obwohl das toll wäre, weil durch den Wegfall von DVB-T, wie bei dessen Einführung, wieder jede Menge Elektronik-Schrott produziert wird. Umweltschutz? Davon reden: ja gerne. Aber danach leben und handeln? Nicht wirklich!  Es wird wohl auch darauf spekuliert, dass sogar Nutzer zu DVB-T2 wechseln, wegen des besseren Bildes (50 Vollbilder/s) nämlich. Der Inhalt ist allerdings so öde wie zuvor.
Von der Umstellung auf DVB-T2 sind weniger als 10% aller TV-Nutzer betroffen. Für Videos ist das Gerät in jedem Fall weiter nutzbar. Und wer einen Internetanschluss mit einigermaßen Bandbreite hat, der kann eine Reihe von Sendern entweder mit einem sogn. Smart-TV, dem Medienserver Kodi, ggf. auf einem Raspberry Pi installiert, oder mit VLC auf dem PC sehen. Die URLs der Streams kann man in Sekunden im Internet finden, wenn man z. B. nach "stream url tv" sucht. Es gibt auch Apps für Tabletts, die damit beworben werden, dass man sich die Anschaffung weiterer Hardware sparen kann. Eigentlich geht ja der Trend eher zu größeren TV-Geräten. Ein iPad etc ist dagegen winzig. Aber wer's mag ....


M. Boettcher