Gute Frage.
Vllt mal ein paar Gedanken dazu, die ich mir in letzter Zeit gemacht habe.
These:
Die privatisierung ist gar nicht schuld an den Preisen, da die privaten Energiekonzerne nur durch Hilfe des Staates so handeln können, wie sie es tun.
Die These ist insofern "etwas gewagt", da es sich um Grundversorgung mit einem Flächendeckenden Netz handelt.
Aber trotzdem:
1. AKWs
AKWs werden vom Staat beim Bau subventioniert und können auch nicht versichert werden.
Also tragen die Konzerne weder die vollen Kosten für den Bau, noch das Risiko, falls doch einmal etwas passiert.
Es gibt keine Versicherung, die ein AKW versichern würde.
Somit wäre mMn. nie ein AKW gebaut worden, falls die Konzerne dafür haften müßten.
2. Subventionen allgemein:
Wie viele Sinnlose Dinge werden von Konzernen gebaut, da sie vom Steuerzahler mitfinanziert werden?
zB. die Windparks, die gebaut wurden, aber gar nicht (nicht alles) ins Netz einspeisen können.
Durch diese Zuschüsse haben die Konzerne doch gar kein Interesse nach neuen, besseren Lösungen zu suchen.
3. Gesetze für Konzerne:
a) Bestes Beispiel die Befreiung für Energieintensive Unternehmen.
Diese werden entlastet und der "Rest" zahlt es mit.
Habe sogar mal eine Rep. gesehen, in der Mittlere Unternehmen sinnlos Maschinen zusätzlich laufen lassen, um über den Grenzwert zu kommen, da es dann billiger ist, als wenn sie weniger Strom verbrauchen. (Wenn ich die wiederfinde, reiche ich den Link nach

)
b) Ist mehr eine Vermutung, da ich noch keine Erfahrung damit hatte. Evtl. kann jemand was Genaueres dazu sagen.
Wer als privater selber Strom erzeugt kann diesen ins Netz einspeisen und bekommt dafür einen festgesetzten Betrag, den er selbst nicht beeinflussen kann. Einfach ein Kabel zum Nachbar ziehen (da wo es geht) und Ihm den Strom verkaufen ist vllt möglich, durch die Gesetze, Umlagen, Steuern, aber nicht sinnvoll, sonst hätten das bestimmt schon viele gemacht.
Da es sich eben um ein Landesweites Netz handelt das alle brauchen, wäre in dem Fall eine komplette staatliche Verwaltung uU. sinnvoll.
Andererseits haben die Konzerne die Netze aber nicht selbst gebaut, sondern nach und nach vom Staat gekauft.
Bei einer privaten Versorgung von Anfang an, ohne staatliches Zutun, hätte es statt der Konzerne mMn. mehr kleine Versorger hervorgebracht, da die Versorger ja selbst die Netze aufbauen müßten und somit mehr Konkurrenz für bessere Preise sorgt.
Nachteil wäre dann wahrscheinlich, dass es in jeder Region andere Strompreise gibt.
Sicher ist aber, dass die aktuelle Situation sc**** ist, da Bau und Risiken auf die Steuerzahler umgelegt werden, die Gewinne aber komplett bei den Konzernen bleiben.
Gruß
Tom