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Autor Thema: Programmauftrag 'reeducation'  (Gelesen 898 mal)

O
  • Beiträge: 70
Programmauftrag 'reeducation'
Autor: 03. September 2019, 16:46
Zitat
Die unbürgerlichen Koalitionen von ARD und ZDF –
Eine unausgewogene Betrachtung

Von Alexander Wendt
Posted on 2. September, 2019 In Medien & Kritik
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Normalerweise steht der Faschismus immer nur vor der Tür, und kommt keinen Fußbreit weiter. Bis er dann aber am 1. September irgendwann abends in der ARD-Berichterstattung über die Wahlen in Sachsen und Brandenburg hastdunichtgesehen doch durchschlüpfte, jedenfalls nach der Analyse eines Matthias Dell in ZEIT Online.
Der dezentralisierte Verbund der ARD ist einst nach der Erfahrung der NS-Diktatur von den West-Alliierten gegründet worden mit dem erklärten Ziel der ‚reeducation’, der journalistischen Mithilfe bei der Demokratisierung des nazistischen Deutschlands“, hebt Dell an. „Faschistische Propaganda sollte für die Zukunft verhindert werden. Ob die ARD diesen Auftrag heute noch lückenlos und kompetent erfüllt, dessen kann man sich nach einer Wahlberichterstattung wie der am Sonntag nicht mehr völlig sicher sein.“

Was war passiert? Für alle, die den Epochenbruch in der Eile nicht mitbekommen haben oder keinen Fernseher besitzen, hier eine kurze Rekonstruktion: Die MDR-Moderatorin Wiebke Binder sprach am Wahlabend mit dem sächsischen CDU-Politiker Marco Wanderwitz und fragte ihn, ob er auch eine „bürgerliche Koalition“ in Dresden für möglich halte – also ein Bündnis von CDU und AfD. Worauf Wanderwitz antwortete: „Eine Koalition mit der AfD wäre keine bürgerliche Koalition.“
...

https://www.publicomag.com/2019/09/die-unbuergerliche-koalition-von-ard-und-zdf-und-was-sie-verhindern-koennte/
https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Wendt_(Journalist)
Alexander Wendt:
Jahrgang 1966, deutscher Journalist und Buchautor.
Wendt arbeitete von 1989 bis 1995 als Redakteur und freier Journalist für die Wirtschaftswoche, den Stern, den Tagesspiegel und andere Medien. Seit 1995 ist er Redakteur für Politik-, Wirtschafts- und Wissenschaftsthemen beim Focus.

https://www.zeit.de/kultur/film/2019-09/wahlberichterstattung-landtagswahlen-sachsen-brandenburg-fernsehsender-parteien
https://www.zeit.de/autoren/D/Matthias_Dell/index
Matthias Dell:
Jahrgang 1976, Medienjournalist, Film-, Fernseh- und Theaterkritiker.
Schreibt seit 2010 wöchentlich über "Tatort" und "Polizeiruf 110". Auf ZEIT ONLINE nun in der Kolumne "Der Obduktionsbericht". Sein Buch "Herrlich inkorrekt. Die Thiel-Boerne-Tatorte" erschien 2012 bei Bertz + Fischer.


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    • GEZ Nein danke!
Re: Programmauftrag 'reeducation'
#1: 03. September 2019, 18:39
Die "bürgerliche Koalition" scheiterte bereits kurz nach Kriegsende. Niklas Frank - ein Sohn des "Schlächters von Polen" - gab der gescheiterten Entnazifizierung die Schuld.


Zitat
Niemand interessierte sich dafür, was die Eltern in der NS-Zeit gemacht haben

Klar, nur wenige Kinder von Nazis haben einen solch berühmten und mit Schuld aufgeladenen Vater wie der heute 77-jährige Niklas Frank. Aber die NSDAP hatte 1945 immerhin 8,5 Millionen Mitglieder. Folglich haben Millionen Nachkommen in den Nachkriegsjahrzehnten gelebt und leben noch immer.

„Aber niemand aus der Familie hat sich später dafür interessiert, was der Vater, die Mutter oder die Großeltern während der Nazi-Diktatur und des Krieges getan haben“. Das war eine der Erkenntnisse, die Frank während seiner Recherchen mit am meisten erschüttert hat.
...
Ziel der Entnazifizierungsaktion, die von den alliierten Siegermächten gestartet und bald in deutsche Hände gegeben wurde, war es, dafür zu sorgen, dass ehemalige Nationalsozialisten im öffentlichen Leben in beiden Teilen des neuen Deutschland keine Rolle mehr spielen würden. Dass dieses Vorhaben – auf beiden Seiten - gründlich misslungen ist, ist eine längst bekannte Erkenntnis. Auf welche Art und Weise sich aber fast alle der Millionen Überprüften mindestens als Mitläufer, wenn nicht als Nazi-Gegner darstellten, hat Frank dann doch überrascht.


Die Nachkriegszeit integrierte fast die gesamte NS-Justiz wieder in die nun entstehende Gesellschaft. Auch im öffentlichen Dienst wurden viele ehemalige Nazis wieder gebraucht.

Ich kann mich da nur Niklas Frank anschließen, "Das habe Nachwirkungen bis heute."

Focus bespricht die Nachforschungen von Niklas Frank.
Niklas Frank wurde als Sohn des nationalsozialistischen Politikers Hans Frank (1900–1946) und dessen Frau Brigitte (geb. Herbst, 1895–1959) geboren
FOCUS-Online-Autor Armin Fuhrer Dienstag, 18.10.2016, 10:48


https://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/entnazifierung-niemand-hat-bedauert-was-er-getan-hat_id_6084421.html


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solo Dio mi può giudicare
mi faccio gli affari miei, e non giudico nessuno

 
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