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Autor Thema: Gebührenerhöhung für die Öffentlich-rechtlichen Sender oder Gebühren verweigern?  (Gelesen 3588 mal)

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Nachdenkseiten, 05.01.2019

Gebührenerhöhung für die Öffentlich-rechtlichen Sender oder Gebühren verweigern?


Von Redaktion

Zitat
Für beides gibt es gute Argumente. Hermann Zoller, Journalist, früher Pressesprecher von Verdi und davor für die IGMedien tätig, kommentiert eine Meldung, wonach die Ministerpräsidenten die Intendanten für Ende Januar zu einem Gespräch eingeladen haben, um ihnen eine möglichst geringe Gebührenerhöhung „aufs Auge zu drücken“. Diese Meldung hat Hermann Zoller für die NachDenkSeiten kommentiert. PDF hier, als Word Datei unten angehängt. Einführend schreibt er: „Die ÖR ärgern uns ja nicht selten, aber die Grundstruktur zu verteidigen lohnt sich aus meiner Sicht.“ Damit wirbt Zoller auch für eine Gebührenerhöhung. Ganz anders sehen das Kritiker, die gerade in den letzten Wochen um Unterstützung für eine Kampagne gegen die Rundfunkgebühr geworben haben. Albrecht Müller.

Wir stehen hier vor einem wirklichen Dilemma. Ich ärgere mich jeden Tag über auch in den öffentlich-rechtlichen Medien systematisch betriebene unsägliche Kampagnen. ....
Andererseits gäbe es viele Dokumentationen der Hauptsender und vor allem auch von ARTE nicht. Und es gäbe ohne Gebühren auch nicht die Anstalt. Ein echtes Dilemma. Ein echtes Dilemma auch deshalb, weil mit den Gebühren vor allem die Etablierten und Festangestellten, inzwischen mehrheitlich konservativen oder unpolitisch wetterwendischen Kollegen/innen bezahlt werden.

Es folgt der Kommentar von Hermann Zoller

Medienfreiheit unter Sparzwang

Ende Januar wollen die Länder den finanziellen Spielraum von ARD und ZDF weiter beschneiden
Da sind sie sich einig: Den Öffentlich-Rechtlichen soll der Geldhahn wieder ein bisschen mehr zugedreht werden. Alle Bundesländer wollen ARD und ZDF 2021 einen geringeren Anstieg der Rundfunkgebühren zugestehen als ihnen dies ursprünglich in Aussicht gestellt worden war. Für Ende Januar 2019 sind die Intendanten der Sender zu einem Treffen eingeladen. Hier soll ihnen von den Ministerpräsidenten beigebracht werden, dass sie den Spargürtel noch enger zuziehen sollen.

...
Statt sich in Bescheidenheit zu üben: Es ist an der Zeit, dass sich alle Öffentlich-Rechtlichen dazu aufraffen, mehr Werbung für ihre ureigenste Sache zu machen: „Wachhunde des öffentlichen Interesses gegenüber den Zentren der Macht“ zu sein, nicht deren „Schutzhunde“. Wenn es die Politik versäumt oder gar verhindern will, dieses Kernelement der Demokratie für seine Aufgaben zu befähigen, spätestens dann sind die Träger des Auftrags aufgerufen, für ihre Sache zu streiten: Hörbar! Sichtbar! Zusammen mit den Rundfunkräten, den Journalisten-Organisationen, mit den Gewerkschaften und nicht zuletzt allen Menschen, die an einer unabhängigen Presse interessiert sind, müsste es doch möglich sein, für eine freie Presse einen Erfolg zu erzielen, ihre Zukunft zu sichern. – Was ist die Alternative?

Weiterlesen auf:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=48219


Anmerkung:
Habe denn auch sogleich einen Leserbrief verfasst !

Gruß Petra

____
Edit "ChrisLPZ":
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Zitat
Zusammen mit den Rundfunkräten, den Journalisten-Organisationen, mit den Gewerkschaften und nicht zuletzt allen Menschen, die an einer unabhängigen Presse interessiert sind, müsste es doch möglich sein, für eine freie Presse einen Erfolg zu erzielen, ihre Zukunft zu sichern.

Rundfunk(g)räten ::): Da hab ich so meine Bedenken.


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Mir ging es bei Veröffentlichung hier gar nicht so sehr um das, was Herr Zoller schreibt, sondern um die Aussage von Herrn Müller:
Zitat
Wir stehen hier vor einem wirklichen Dilemma. Ich ärgere mich jeden Tag über auch in den öffentlich-rechtlichen Medien systematisch betriebene unsägliche Kampagnen. ....
Andererseits gäbe es viele Dokumentationen der Hauptsender und vor allem auch von ARTE nicht. Und es gäbe ohne Gebühren auch nicht die Anstalt. Ein echtes Dilemma. Ein echtes Dilemma auch deshalb, weil mit den Gebühren vor allem die Etablierten und Festangestellten, inzwischen mehrheitlich konservativen oder unpolitisch wetterwendischen Kollegen/innen bezahlt werden.

So gilt es, ihn darin zu bestärken, dass die Gründe der Kritiker mehr als berechtigt sind und diese Gründe eben doch sehr schwer wiegen - wie zum Beispiel, dass durch die Zwangsabgabe gerade Geringverdienern  die grundrechtlich garantierte Freiheit der Medienwahl genommen wird.

Gruß Petra


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[...] wie zum Beispiel, dass durch die Zwangsabgabe gerade Geringverdienern die grundrechtlich garantierte Freiheit der Medienwahl genommen wird.

Diesen Punkt hatte ich unter anderem in meiner Klage vor dem BVerfG und EGMR mit aufgeführt.
Hat die Damen und Herren nur leider nicht interessiert.
BVerfG - nicht angenommen ohne Begründung.
EGMR - abgewiesen, da nationalen Rechtsweg nicht vollständig durchlaufen.
Da könnt ich mich auch jeden Tag drüber ärgern.

Der arme Herr Müller tut mir leid, wenn er sich jeden Tag ärgern muss. Dann bleibt doch wenigstens zum Trost die Anstalt, denn die wird von erpressten Zwangsbeiträgen - auch von Geringverdienern und sozial Schwachen - produziert.


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Der arme Herr Müller tut mir leid, wenn er sich jeden Tag ärgern muss. Dann bleibt doch wenigstens zum Trost die Anstalt, denn die wird von erpressten Zwangsbeiträgen - auch von Geringverdienern und sozial Schwachen - produziert.

Herr Müller steht exemplarisch für die "(selbsternannte) Elite", die sich zwar wie wir über die Gebühren und das Programm ärgert, allerdings stillhält, weil es ja ihrer Lieblingssendung (Anstalt) oder Lieblingssender (Arte, Phoenix) an den Kragen gehen könnte.

Im Falle der Anstalt wäre ich mir aber auch sicher, so etwas ließe sich auch online, z.B. auf YouTube auf die Beine stellen.


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Nachdenkseiten, 09.01.2019

Leserbriefe zu: Gebührenerhöhung für die Öffentlich-rechtlichen Sender oder Gebühren verweigern?

Zusammengestellt von Moritz Müller

Zitat
Zum Artikel “Gebührenerhöhung für die Öffentlich-rechtlichen Sender oder Gebühren verweigern?” erreichten die NachDenkSeiten einmal mehr zahlreiche Leserbriefe, die sich mit den verschiedenen Aspekten der Thematik und mit Hermann Zollers Artikel an sich befassen. Zum Glück müssen wir noch nicht über eine Zwangsgebühr für NachDenkSeiten-Leser nachdenken. Vielen Dank an Alle, die uns im neuen Jahr schon geschrieben haben. Ganz am Ende noch ein Leserbrief zu einem Hinweis des Tages vom 7. Januar: ARD: Durchschnittliche Monatsvergütung von 9.400 € höher als bei DAX-Konzernen. […]

Weiterlesen auf:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=48330


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Nachdenkseiten, 12.01.2019

Weitere Leserbriefe zu: Gebührenerhöhung für die Öffentlich-rechtlichen Sender oder Gebühren verweigern?

Zusammengestellt von Moritz Müller

Zitat
Die Leserbriefe zu: “Gebührenerhöhung für die Öffentlich-rechtlichen Sender oder Gebühren verweigern?“, zogen, genau wie der Artikel “Gebührenerhöhung für die Öffentlich-rechtlichen Sender oder Gebühren verweigern?” weitere Kommentare von Lesern nach sich, die wir auch für wichtig für die Debatte erachten, und sie nachfolgend veröffentlichen. Ganz am Ende finden sich zwei Verweise auf die Gehaltsstrukturen bei ARD und ZDF. […]

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